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Alt 13.07.2015, 18:11   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

glaube mir, diejenigen, die wirklich an den Hebeln der Macht sitzen, haben mit dem Volk nichts am Sinn.
Somit soll das auch kein Pauschalurteil sein. Es gibt sicherlich auch solche, die nach gesundem Menschenverstand und Gewissen entscheiden.
Der Rest unterliegt bestimmten Zwängen und ist nicht mehr frei.
Wie empört war man doch, dass die demokratisch gewählte griechische Regierung ein Referendum hat durchführen lassen.
Viele andere (und größere) Völker werden bei den grundlegenden Entscheidungsfindungen nicht beteiligt. Wie kann man Millionen Menschen so vertreten?

Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie, nur eine echte Wahl haben wir nicht. Wenn ich mir heute das breite Spektrum in der sogenannten Mitte anschaue, dann weiß ich, dass sie alle im Grunde dasselbe wollen. Nur die Umsetzung dessen unterscheidet sich geringfügig voneinander.
Es geht dabei nur um Interessen, aber die Idee und das System werden unterstützt.

Wir reden heute viel über Toleranz und Menschlichkeit, Fairness und Verständnis, dabei ist es den Maßgeblichen völlig egal, wie es dem einzelnen Menschen ergeht. Es werden gar seitens Politik und Medien Neiddebatten angezettelt, die in einer angeblich menschlichen Gesellschaft die Ärmsten der Armen, die Hartz IV-Bezieher trifft oder die alten Menschen, diese ekelhaft schmarotzenden Gesellschaftsparasiten.
Und erst diese elenden Griechen...
Alles im Sinne des europäischen Gedankens. Es gibt eben europäische Schwestern und Brüder, die mehr wert sind und andere weniger. Und wenn die es wagen, sich querzustellen, dann wird der große Bruder seine Muskeln spielen lassen und denen mal zeigen, wo es lang geht.

Und angeführt wird der ganze Laden von einem, der andere europäische Schwestern und Brüder viele Jahre lang um erhebliche Steuereinnahmen gebracht hat, indem er es Unternehmen mit Milliarden-Umsätzen ermöglichte, bei sich zuhause in steuerlichem Saus und Braus zu residieren.

Ist doch nett, oder?

Da ziehe ich doch gerne noch einmal mit dem Totschlagargument einen sauberen Scheitel. Wem auch immer...

Das ist so ein scheinheiliges Scheißsystem, aber auch irgendwie geil, weil man sich darüber immer wieder so schön ereifern kann...

Heute hat Europa andere Interessen und es stehen sich höchstens noch wirtschaftliche "Machtblöcke" gegenüber und das ist auch gut so.
Denn das einzig Positive an diesem Europa ist der Friedensgedanke.

Aber über die Umsetzung wird man ja wohl noch lästern dürfen...


Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema...


Liebe Dana,

diese Machenschaften waren von jeher ein fester Bestandteil der Politik und werden es immer bleiben.

Es gibt Menschen, die haben Visionen und es lohnt sich, diese zu verwirklichen. Wie ich aber schon weiter oben schrieb, geht es um die Umsetzung derselben. Darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein und streiten.

Der Lauf der Geschichte ist es, der mir persönlich zu denken gibt und ich habe ganz einfach die Befürchtung, dass sich vergangene Ereignisse wiederholen könnten, nur weil wieder irgendwelche Leute den Hals nicht voll kriegen können.
Es geht gar nicht mehr um die Menschen, die sind immer noch nur Mittel zum Zweck, es geht um "Wirtschaftsräume" und Kapital, das in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist.
Wir sollten es heute eigentlich besser wissen, doch wir scheinen dieselben Fehler zu machen, nur auf eine subtilere Art und Weise.

Vielleicht steckt dieser "Friedensprozess Europa" ja auch gerade in der Pubertät und hat nur ein paar Fürze quersitzen.
Wir werden in absehbarer Zeit ja sehen, wie weit dieser gedeihen wird.
Man sagt ja, Freunde bewähren sich erst in Krisenzeiten, hoffen wir das beste.
Und darüber hinaus: wer weiß, wer uns sonst noch in die Suppe spucken kann und wird...

Ich bedanke mich für deinen Kommentar und so, wie ich das sehe, wollen wir die Fahne der Hoffnung nicht gänzlich sinken lassen. .. .


Vielen Dank für eure Rückmeldungen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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