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Alt 23.02.2017, 22:14   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin Thomas,

ich habe die beiden Texte jetzt zusammengefasst und den anderen Faden gelöscht, keine Ahnung, warum ich das in zwei Fäden gepostet habe, wahrscheinlich wegen des Titels, egal...

Ich stimme dir vollkommen zu, es ist fraglich, ob solche Probleme auf diese Art und Weise gelöst werden können. Das sollen die Texte ja auch gar nicht wiederspiegeln.

Sie sollen im Gegenteil das heutige, vorherrschende Denken als kleine bitterböse Satire aufzeigen. Du schlägst mit deinem Interpretationsansatz gleich in die richtige Kerbe.

Ich bedanke mich für deinen Beitrag...


Hi Koko,

es war nicht gut, die beiden Texte getrennt einzustellen, das sehe ich ein. Deshalb habe ich das jetzt auch geändert.

Keinesfalls sollte die Pussy hier als Synonym für eine Frau gesehen werden, das war nicht die Absicht, die Vermenschlichung schon.

Die Katze ist dem Menschen nämlich in vielen Dingen ähnlich, besonders was die Kreativität beim Töten betrifft.

Du fragst nach den Protagonisten, die hier sprechen.
Das ist zum einen die Katze, zum anderen der Vogel, beide Texte sind in Ich-Form geschrieben.

Keiner der beiden Protagonisten, sei es eine echte Katze oder ein echter Vogel, würde solche Gedanken hegen.

Solche Gedanken hegen nur Menschen.

Beim besten Willen kann ich hier aber weder Aggressionen, Wut oder gar Hass entdecken. Es ist mir völlig schleierhaft, wie du darauf kommst.

Dass hier eine gewisse Gewalt den Text beherrscht, will ich gar nicht bestreiten, das war ja auch so beabsichtigt, zumindest in diesen "Tagträumen" der fiktiven Protagonisten.
Leider gehört Gewalt zum Leben dazu, das können wir ebenso wenig bestreiten, sei es psychische (wahrscheinlich nur beim Menschen) oder körperliche Gewalt oder aber auch Naturgewalten.

Wenn man diese Texte ganz nüchtern betrachtet, dann ist der erste, das hast du richtig erkannt, darauf aus, ein Opfer zu fangen und zu Tode zu quälen.
So wie eine Katze das mit einem Vogel eben macht und viele Menschen mit anderen Menschen und Tieren praktizieren.
Das kann man nicht verleugnen.

Der zweite Text hingegen versetzt sich in das Opfer. Hier wird es jetzt ganz fiktiv, weil ein Vogel sicherlich nicht in der Dimension von Drohnen denken kann.

Das kann die Katze aber auch nicht. Und das ist der Plot.

Wenn das kein Wortwitz ist oder keine Ironie des Schicksals, ja dann weiß ich es auch nicht. Ich jedenfalls kann darüber böse schmunzeln, sowohl über das Verhalten des einen, wie auch über das des anderen, obwohl der vermeintlich Schwächere ja doch letztendlich im Traum über den bösen Angreifer obsiegt.
Zumindest wünscht er sich das - in seinem Traum.

Hast du früher nie Märchen gelesen? Also ich finde, die waren zum Teil, auch in den Fabeln, noch viel subtiler.

Interessant, wie Worte wirken können.

Vielen Dank für deine Rückmeldung...


Servus Erich,

du brauchst deine "Viecherl" auch gar nicht verteidigen, es liegt mir fern, eine Lebewesen zu verurteilen, für das, was es ist.
Die Katze ist ein Raubtier und verfügt über ihre natürlichen Instinkte, durch die ihr Verhalten gesteuert wird.
Sie tun das, was sie tun müssen und unabhängig ihres Charkters. Als Haustier und damit in einer Gesellschaft lebend, wird sich der individuelle Charakter viel eher äußern.
Draußen aber sind diese Tiere in den Augen von kleineren Lebewesen einfach nur Mörder.
Ich kann die Katzen nicht dafür verurteilen, dass sie in Deutschland jährlich 200 Millionen Singvögel töten, was einem Viertel dessen entspricht, was sie sonst noch erbeuten.
Mir persönlich tut es immer leid, wenn ich einen toten Vogel entdecke, der von einer Katze zu Tode gespielt wurde, weil sie eben ihrem natürlich Spieltrieb folgen.
Bei einer Maus denke ich immer, ok, kann auch ein Schädling sein, ist halb so wild.
Aber wie du siehst, mache ich da schon völlig ungerechtfertigte moralische Abstriche, die sich an meinen Wertvorstellungen orientieren.

Wenn ich jemandem einen Vorwurf mache, dann ist es den Menschen, die in Deutschland 8 Millionen Hauskatzen halten, von denen 6 Millionen Freigänger sind, die dieses Blutbad anrichten, weil sie nun einmal so sind, wie sie sind.

Und nicht etwas deshalb, weil sie nichts zu Fressen bekämen, sondern gerade wegen ihrer typischen Eigenschaften, die sich eben unter diesen kleinen Tieren verheerend auswirken.

Du zielst in die völlig falsche Richtung, wenn du schreibst, dass die unterstellte Gemeinheit der Katze ihre Tötung durch die Drohne rechtfertige.

Ich glaube kaum, dass es aus der Sicht eines Beutetieres eine größere Gemeinheit gibt, als ein größeres und stärkeres Tier, das ihm mit Tötungsabsichten begegnet.

Und was würde sich eine Taube oder eine Maus wohl wünschen, wenn sie es denn könnte, während einer solchen Situation?

Also, nix gegen die Katzen, es gibt nur zu viele davon und die Dosis macht das Gift, weil die Menschen ja auch viele Katzen nicht entsprechend behandeln oder einfach aussetzen.
Und die Wildkatzen verurteile ich schon mal gar nicht, die fressen auch, was sie kriegen können.

Katzen Ende - und nein, Wiesel sind keine Haustiere, die mit uns Gesellschaften bilden...


Jedes Land, jede Gesellschaft hat ihre Leichen im Keller und glücklich kann sich jene fühlen, die eingesehen hat, wieviel Unrecht dabei geschehen ist.

Aber im Ernst, Erich, wer hat daraus wirklich gelernt?

Schau dir diese Welt an. Ein Menschenleben schien mir in meinen früheren Zeiten wertvoller, heute habe ich den Eindruck, dass dies nicht mehr so ist.

Ganz früher betrieben die Menschen Sklavenhandel, heute schließen sie Flüchtlingsdeals, wegen selbst verursachter Krisen.
Ist natürlich eine pauschale und viel zu einfache Aussage, aber wir wollen den Rahmen ja hier nicht sprengen.
Von mir aus können die sich gegenseitig zudrohnen.

(Übrigens kann ich auch damit leben, wenn sich ein Adler oder großer Bussard mal ein niedliches kleines Wildkatzenbaby holt. )


Ich bedanke mich für deine ausschweifenden und die Katzen tapfer verteidigenden Gedanken...


Vielen Dank für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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