Nebeltau
Nebeltau
Dein Haar schimmert noch irischrot
durch meine Morgengedanken.
Am Spiegel zähle ich müde
die Falten meiner großen Stirn.
Die Tage waren in letzter Zeit
länger als die Nächte.
Über den Rand meiner Tasse Tee
verliert sich die Wärme in der Ferne.
Du sagst ich bin ein Kopfschwergewicht,
ein Maler von schweren Metaphern.
Mit Kohlestiften zeichnest du mir
tröstlich Adlerflügel auf die Schulter.
Deine honigbraunen Augen
tauchen tief in meine ein.
Ich schaue einsam
mit dir aus dem Fenster.
Dort wo die Baumkronen
den Horizont verdecken,
bleibst du mit deinen Klangfarben
unerreichbar.
In Nebeltau versteckt
erheben sich unsere Schmetterlinge
vergangener Lebensjahre
bei den ersten Sonnenstrahlen.
Sebastian Auer ©
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Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.
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