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Alt 30.03.2017, 17:48   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Tod am Wegesrand

Immer wieder geht er seine Runde,
voller Demut ihre Bilder trinkend
wie ein Bettler, der die welken Hände
einem jeden aufhält, den er sieht -
denn sie schließen ihm die alte Wunde,
wenn ihr Glück, in Abende versinkend,
ihn, der anders keinen Frieden fände,
so beseligt, dass der Schmerz entflieht.

Wo die Schatten Farben überbreiten,
sie entufern in den Saum der Nacht,
sieht er warten, was im Dämmern sacht
ihn berühren möchte und begleiten.
Und er hält den guten Freund umfangen
wie die Dunkelheit, die ihn verhüllt.
Aus der Stille, die ihn nun erfüllt,
schweigt sein Leben wie dahingegangen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (01.04.2017 um 11:10 Uhr)
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