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Alt 02.12.2016, 04:52   #4
Angelika
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hi Erich Kykal,

danke für die ausführliche Betrachtung meines kläglichen Machwerkes, das zu Recht jede Kritik verdient. Nein, es ist nicht mein erstes Sonett, allerdings mein erstes Anti-Sonett, und ich will es dir nicht verhehlen, die Sonetterei finde ich leicht nervend. Zumal sie sprachlich sehr oft eine Pseudo-Gehobenheit vorführt, die eine klare Aussage verschwiemelt, weil die Autoren sich stilistisch oft als Epigonen des 19. Jahrhunderts bemühen, als wir noch den Kaiser hatten, es allerdings nie erreichen. Wie gesagt, das Sonett bei mir nur im Ausnahmefall, wenn es tatsächlich um "höhere Werte" geht. Dann aber mit klarer, verständlicher Sprache, dass auch ein Nichtlyriker versteht, worum es geht. Und für ihn schreibt man ja, oder? Aber es ist ein Anti-Sonett, wie der Titel verspricht, womit ich meine Abneigung gegen die inflationäre Sonetterei ausdrücken wollte, und ich sehe, die Botschaft ist angekommen.

Die Inversion ist keinesfalls nur negativ zu betrachten, im Gegenteil, wie ich sie gebraucht habe, ist sie akzeptabel. Es ist ein Hilfsmittel für den Lyriker, um bestimmte Wörter oder Satzteile durch ihre Stellung innerhalb des Satzteils hervorzuheben und damit besonders zu betonen.

Danke noch mal, Erich Kykal, für die Mühe, dieses unsägliche Erzeugnis durch die Mühlen deiner Wissenschaft zu jagen.

Angelika
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