Thema: Ohne Menschen
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 20.12.2016, 13:23   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ohne Menschen

Ohne Menschen

Mikroben drangen ein in Menschenzellen,
und neue Viren nahmen keinen Pfand,
sie fällten Leben wie Tsunamiwellen,
wo Menschheit war, sind Wälder, Wüstensand.

Gebäude längst vergangner Tage fließen
in ihre Ewigkeit - wie einst auch Rom!
Der Löwenzahn, die Gänseblümchen sprießen,
und Teufel fallen aus dem Kölner Dom.

Umgeben vom Geraschel grüner Espen
verfällt ein rostigrotes Backsteinhaus,
in seinen grauen Fugen wohnen Wespen,
durch Löcher gehen Mäuse ein und aus,

von rauher Wildnis ist es fast verschlungen,
durch aller Wände Ritzen weht der Wind,
gehäufter Sand versammelt sich gedrungen,
das Dachgerippe ist nun grün und lind.

Die Räume hatten einstmals viele Buchten,
sie sind verhüllt mit Staub und Vogeldreck.
Hier gab es Stille für die kleinen Fluchten
und auch das Gruseln für den großen Schreck!

Nun wachsen Pflanzen, niemand wird mehr stören,
wenn immergrüner Efeu Steine keilt,
als wolle sich hier die Natur empören,
da keine Zeit mehr zählt, wo sie enteilt.




Geändert von juli (10.02.2017 um 09:27 Uhr) Grund: geglättet durch Falderwald
  Mit Zitat antworten