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Alt 18.07.2009, 13:34   #6
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
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Hallo cyparis

Deine Antiquitäten aus den Wörterbüchern haben einen gewissen Reiz. Gepaart mit deinem eigenen Sinn für Poesie ergibt dies Gedicht eine heimelig anmutende, augenblickliche Impression.

Ich bin im Jagsttal groß geworden und die gesamte Stimmung des Gedichtes ist mir nicht unbekannt.
wenn ich heute ab und zu wieder mal für einen Nachmittag dort spazieren geh, erinnere ich mich gut und gern an Eindrücke der Kindheit:

heiße Sommer, baden in der Jagst, auf dem Stroh- und Heuwagen, der von Pferden oder Kühen gezogen wurde ganz oben sitzen, beim Dreschen und Schlegeln zuschauen, in Schwaden von Spreu husten und niesen, und (von den Bauern nicht gern gesehen) Spuren im für mich damals "mannshohen" Getreidefeldern treten, Labyrinthe anlegen, jungen Mais schälen und genießen, vom Baum auf eine Beuge Strohballen springen, Falter fangen, Eidechsen und Nattern oder Schleichen in Steingärten mit geworfenen Kieselsteinchen ärgern; natürlich Kirschen klauen, beim Vespern auf dem Feld mit dem wenigsten Arbeitsaufwand die größten eingelegten Gurken und den weichen Speck vom Rauchfleisch abbekommen - all dieser Duft ist dann wieder parat...

deshalb kann ich, glaub ich, dein Gedicht hundertprozentig assoziieren!

So ein Erlebnispark Natur ist zwar noch zu finden, doch wer besucht ihn schon?
Man fährt vielleicht mit offenem Autofenster dran vorbei, doch nimmt das Auge und die Nase wenig davon wahr.


Blaugold
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