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Alt 13.03.2015, 23:18   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavi!

Danke für deine Anteilnahme!

Dieses Gedicht musste ich sogar zweimal dichten:

In einem anderen (einsamen) Forum, wo ich die Werke zumeist "schaffe", kann Folgendes passieren: Wenn man beim Dichten über die offizielle Anmeldungszeit hinaus in einem Faden schreibt, wird man vom Forum abgemeldet, ohne es zu bemerken. Will man das Gedicht dann speichern, wird man in dem Moment rausgeworfen, wo man auf den "Absenden"-Button klickt, und zwar ohne Möglichkeit, das Gedicht durch Retourklicken wieder aufzurufen. Es ist einfach nur weg.
Ist mir heute zum zweiten oder dritten Mal passiert! Zum Glück waren mir alle vier Strophen noch präsent genug, um sie aus dem Gedächtnis noch einmal aufzuschreiben! Aber wenn sowas passiert, möchte man dieses Scheißkastl von Computer im ersten Moment am liebsten brüllend und kreischend durch die nächste Wand pfeffern!!!!


Warum mein Schreiben so anschaulich erscheint? - Vielleicht, weil ich ein Mensch bin, der primär in Bildern denkt, die er dann dank bescheidenen Talents mittels Sprache zu beleben versteht. Keine Ahnung, warum ich das kann. Vielleicht, weil ich dank meines Vaters seit frühester Kindheit mit unzähligen Hörspielplatten von deutschen Märchen und Sagen aufgewachsen bin - ich schulte also daran nicht nur meine Fantasie, sondern sog zudem die gehobene, verdeutlichende und bildhafte Sprache quasi mit der Muttermilch ein!

Interessant ist hier, dass praktisch fast das ganze Gedicht in der Mitvergangenheit die Jugend beschreibt mit ihrer Energie, ihrem Charisma usw. Nur die letzten Zeilen weisen - sogar fast eher indirekt - auf eine gealterte Gegenwart hin, in der all dieses Feuer erloschen ist. Nur eine scheinbare Diskrepanz, denn diese letzte Zeile erscheint allen, die lange genug leben, schon aus persönlicher Erfahrung heraus als ein geradezu überschweres Gegengewicht zu all der jugendlichen Unbekümmertheit davor.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (17.03.2015 um 18:43 Uhr)
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