Hi, Faldi!
Danke für dein Nachhaken! Natürlich gebe ich dir rein numerisch Recht, das stand auch nie zur Debatte. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass gerade bei der Poesie die Mathematik nicht alles ist, nicht alles sein kann. Was nützte die perfekteste Ausgewogenheit nach metrischen Kriterien, wenn es dem Werk dafür an sprachlicher Melodie und inhaltlicher Tiefe fehlte, Dinge, die eben oft durch ein einziges Wort weniger oder eine bestimmte Phrasierung erreicht werden - oder zumindest, dass der jeweilige Autor dies glaubt.
So erscheint mir die von dir monierte Stelle in S1 tatsächlich ohne das eingefügte "mir" authentischer, sprachmelodisch tiefer und wirkungsvoller, vielleicht, weil ich das Wort "Seele" hier besonders betone, besonders langziehe.
Ich versuche es mal mit deiner Variante, auch wenn mir die Zeile mit dem "mir" schon fast etwas gedrängelt erscheint und rascher gelesen werden muss, als ich möchte.
Dein Korrekturvorschlag für S2 ist schlicht falsch. Nicht die Tatsache, dass die Zeile unwuchtig ist, wohlgemerkt, sondern das von dir dort eingesetzte Wort, sowohl im ersten (grausige Inversion obendrein!) wie im zweiten deiner Kommentare.
"dass ich noch zu hoffen wage" ist eine in sich vollständige Phrase ("ich wage zu hoffen"), bestenfalls das "noch" könnte man weglassen. Deshalb fiel mir ja auch nichts dort ein, um den Ruckler zu beseitigen, die eine fehlende Silbe zu ergänzen. Ich behalf mich, indem ich die Zeile etwas langsamer und betonter las. Ich werde nun ein "doch" einfügen und hoffe, dass es sich nun ausgeht.
Bei S3 werde ich deinem Ansinnen ebenfalls nachgeben und die Zeile umstellen, allerdings mit einem anderen Adjektiv. Vielen Dank für dein Insistieren in dieser Sache!
LG, eKy