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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 17.09.2016, 09:32   #1
Referendarius
Forum Kolosseum
 
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Standard --> an alle (noch 10,5 Stunden)



Ein jeder will mit seiner Kriegskorvette
den großen Lyrikozean besegeln,
um mit Kanonenkugeln dort zu kegeln,
gewitzt entfaltet sich die Schlachtpalette.

Errichtet nun ein Denkmal an der Stätte
des Ruhmes den gewieften Lyrikflegeln
zur Ehre, denn sie fechten ohne Regeln,
der Kampf steht ganz im Zeichen der Sonette.

Das Eiland blüht in der Sonettepoche,
so geht das jetzt schon fast seit einer Woche,
nicht das mich das jetzt irgendwie verwundert.

Mit diesem hier sind es jetzt sechsundachtzig
Sonette und man sieht, die Sache macht sich.
Doch sagt, schafft ihr bis heute Abend hundert?


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Alt 17.09.2016, 14:57   #2
Stachel
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Standard Ein Seepferdchenfreund outet sich --> Erich (#69)

"Très chic", das ist französisch, kennste nicht.
Du darfst es eingedeutscht bevorzugt schreiben,
ich lasse solche Mätzchen manchmal bleiben
und nehm die Dinge, wie sie kommen: schlicht.

Behüten deine Fittiche Savannen-
getier, ist mir das ohne Frage recht.
Sie passen in den Gartenteich nur schlecht,
so ist doch dieser angefüllt mit spannen-

den Fetzenfischen, Meeres-Hottehüs,
zudem noch weitren Tieren ohne Füß.
Gazellen würden armselig ersaufen

und würdest du auch tausende mir kaufen,
mein Credo bleibt, ich sag's in einem Satz:
Hau ab mit Rilke, ich wähl Ringelnatz!
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Alt 17.09.2016, 15:13   #3
Stachel
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Standard Vorteile der Trockenheit (ein durchgehend männliches Prosa-Sonett) --> alle Streiter

Ich lese eure Werke auf dem Topf, bedrucke eigens dafür Rollen daunenweichen Klopapiers und manchmal staune ich, verwundert schüttle ich den Kopf, wie gut die drögen Strophen meinen Hintern putzen. Ganz besonders, wenn die Diarrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei viel besser, als es Cola, Salzgebäck und Schokolade könnten, meinen aufgeregten Darm. Das Colon spült sich frei und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf der Suppe, regenerativem Zweck.
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Alt 17.09.2016, 15:15   #4
Stachel
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Standard Kleiner Zwischenstand für --> lesende Nachzügler: Stachel 30:0:0:0: ... :P

Wir haben Frieden. Alles ist nur Schau,
wenn wir uns roh im Besser-Dissen messen.
Obwohl wir manchmal ziemlich selbstvergessen
beschimpfen, nehmen vieles zu genau,

erkennt man gleich, dass alle in sich ruhen.
Es könnte keiner sonst so sehr gelungen,
die harte Häme, garstig ihm gesungen,
ja, zotig zelebriert mit falschen Schuhen,

belustigt zwischen neue Strophen weben.
Da dichten keine Feinde, das ist Leben!
Ein jeder nimmt, um immer neu zu geben.

Ironisch wirkt auf Dritte, dass man, um
ein starkes Band zu flechten, einen "dumm"
heißt, gleiches kriegt und keiner nimmt es krumm.

Geändert von Stachel (17.09.2016 um 15:40 Uhr) Grund: +e
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Alt 17.09.2016, 15:50   #5
Erich Kykal
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Standard ---> Stachel Nr. 85

Nur leider steht nicht "chic" in deinen Zeilen,
du machst ein "k" dazu und deutsche Endung!
Die Fehler klarzumachen bleibt Verschwendung -
du hättest viel zu viel dran auszufeilen!

Dass "chickes" deutsches "s" wohl besser stände,
verstünde gar das fast zitierte "Hühnchen"!
Du magst dir weiß die Fleckenweste tünchen,
doch deine Lapsi sprechen wahre Bände!

Und - sei nicht bös! - das Werk von Ringelnatzen
erinnert an das Nachtgejaul von Katzen,
die paarungswütig sich im Garten hetzen!

Komm du mir nicht mit gar so schrägen Fratzen!
Es pfeifen von den Dächern alle Spatzen:
Sogar dein Augenzwinkern soll verletzen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 17.09.2016, 16:03   #6
Erich Kykal
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Standard ---> Stachel Nr. 87

Sag, bist du blind für alles doch Reale,
dass du dich absolut als Sieger glaubst?
Du meinst, weil du den guten Stil beraubst,
wärst du allhier der Meister für's Fatale?

Dem hingezwungenen Erstottern grober
und - falsch betont die Zeilen überfassend -
gequälter Sprache, giftgespickt und hassend,
bist einzig du allein ein treuer Lober!

Wer glaubt, dass du poetisch wirklich punktest,
versteht nicht viel von Lyrik, meine Güte!
Mit Gülle schreibt die Feder, die du tunktest

in jenes Fass, aus dem dein Spotten geifert,
verätzend alles, was dir im Gemüte
noch nicht nach Häme und Vernichtung eifert!
__________________
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Geändert von Erich Kykal (17.09.2016 um 19:22 Uhr)
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Alt 17.09.2016, 16:12   #7
Erich Kykal
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Standard ---> Stachel Nr. 86

Ja was - sind dir die Reime ausgegangen,
die ohnehin nicht sonderlich adretten?
Soll offne Kränkung dieses Minus retten?
So wirst du nicht in den Olymp gelangen!

So zeigst du einmal mehr dein wahres Wesen,
es könnte dem des Dichters nicht entfernter
und fremder sein: ein mühsam angelernter,
mit groben Borsten aufgehübschter Besen,

der - alle Feinheit rumpelnd überfegend,
und nie sein Wirken tiefer überlegend -
zerstört, was er im Reinen halten sollte.

So treibst du an zu ähnlichem Verhalten,
auch wenn dein Gegenüber es nicht wollte:
Dein kaltes Schreiben hier bewirkt Erkalten.
__________________
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Alt 17.09.2016, 16:57   #8
Stachel
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Standard Mea culpa! --> Wem der Schuh passt ;)

Ich schäme mich ob meiner vielen Klopper.
Mir lief ein Fässchen Flüchtigkeiten über
die Tastatur. Ich wischte schnell noch drüber,
doch lief die Soße zwischen deren proper

geputzte Knöpfe, kam dort zum Verkleben.
Ich weiß nicht mehr, was machen und was tun
ist, fühl mich wie ein aufgescheuchtes Huhn.
Du brauchst mir hierfür keinen Kommi geben.

Schon spüre ich, wie deine Glubscher jucken
und deine feisten Fingerchen, die zucken,
denn wieder drückt dich, was du liest, im Schuh:

Ich seh da nämlich, ich vergaß das "zu".
Es hilft nichts mehr. Ich fühle mich geknickt,
doch hatt ich das Sonett schon abgeschickt.
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Alt 17.09.2016, 17:14   #9
Stachel
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Standard Entfaltet --> Erich (#90 und ein wenig #88)

Herr Kykal ist zu faul, es sich zu falten.
Mein Werk ist gültig, klar, korrekt im Reim.
Natürlich ist es frei von Honigseim.
Man braucht nur etwas Grips, es zu gestalten.

Es waren fünf der Hebungen zu halten,
Kadenzen durften hierbei männlich sein.
Der Umbruch war nicht vorgegeben, kein
Gesetz entzog ihn seines Dichters Walten.

Sonette waren nach der alten Sitte
und nach der Tradition jedoch zu bauen.
Du musst nicht mehr auf meine Werklein hauen,

ich gebe nach und nehme von dir gerne
das "s" zu meinem "chickes", dann entferne
ich "Fluss", folg deiner ungesagten Bitte:

Zitat:
Vorteile der Trockenheit (ein durchgehend männliches Prosa-Sonett)

Ich lese eure Werke auf dem Topf, bedrucke eigens dafür Rollen daunenweichen Klopapiers und manchmal staune ich, verwundert schüttle ich den Kopf, wie gut die drögen Strophen meinen Hintern putzen. Ganz besonders, wenn die Diarrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei viel besser, als es Cola, Salzgebäck und Schokolade könnten, meinen aufgeregten Darm. Das Colon spült sich frei und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf der Suppe, regenerativem Zweck.

Zitat:
Umgebrochene Version:

Ich lese eure Werke auf dem Topf,
bedrucke eigens dafür Rollen dau-
nenweichen Klopapiers und manchmal stau-
ne ich, verwundert schüttle ich den Kopf,

wie gut die drögen Strophen meinen Hin-
tern putzen. Ganz besonders, wenn die Di-
arrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie
hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.

Die opulente Wortwahl stopft dabei
viel besser, als es Cola, Salzgebäck
und Schokolade könnten, meinen auf-

geregten Darm. Das Colon spült sich frei
und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf
der Suppe, regenerativem Zweck.
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Alt 17.09.2016, 17:30   #10
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.909
Standard --> an die beiden Tapferen aber Erfolglosen



Mein Herz wird schwer, ich sehe die Bananen-
gedichte dieser Reimer und bin stumm
vor Schreck, Bananen, weiß ich, sind zwar krumm,
solch Krümmung aber konnte ich nicht ahnen.

Auf Halbmast sinken alle Lyrikfahnen,
ich frage jetzt einmal das Publikum:
Bin ich es oder sind die beiden dumm?
Sonette solcher Art sind doch Schikanen.

Die Verse mit dem Fidelstrich gezogen
vereinen sich im Tanz zur Sarabande,
Bananen sind bei mir nicht krumm gebogen.

Als Dichter bin nur ich dazu imstande,
ihr habt die Lyrik um das Wort betrogen
und eure Zeilen sind nur eine Schande.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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