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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 28.02.2018, 10:56   #1
Sufnus
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Beiträge: n/a
Standard Ein Schlaflied

Ein Schlaflied

Im Barcode der Träume steht
ein kleiner Balken leicht schief.
Für die Fehlersuche zu spät:
Du schläfst schon gerecht und tief.

Wer die Welt als ein Sich-Vollziehen
begreifen will, dem entgeht,
wie leicht schon beim Träumebemühen
die Welt aus den Fugen gerät.

Die Erde ist selbstlimitiert
wie der Schöpfer, der Mitmensch und Du,
und die Grenzen sind zubetoniert.
Jetzt schlafe Dich aus und gib Ruh!

Nachtrag:

Du willst Deine Zeit nicht verschlafen?
Doch sei über Nacht auf der Hut!
Im schwarzen Rock unter Schafen
tut Dir das Dunkel nicht gut.

Im Finstern sei Schlange und klug
und halte die Taube im Schlag,
der Morgen kommt früh genug,
drum übe Geduld bis zum Tag.

Geändert von Sufnus (01.03.2018 um 16:13 Uhr)
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Alt 09.03.2018, 20:48   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Lieber Sufnus,

gelesen und darüber nachgedacht...und zu keinem Ergebnis gekommen.
Irgendwie schwere Kost.

In Fröhliches und Hoffnungen gepostet, will sich bei mir keine Erkenntnis einstellen.
Und dass hier noch kein Echo gekommen ist, weckt bei mir die leise Vermutung,
dass es nicht nur mir so geht

Ich empfinde deinen Text eher als deprimierend nach dem Motto der drei Affen:
Nix sehen, nix hören, nix sagen...

Aber hier hast du die Möglichkeit, dich zu erklären - wenn du magst

LG Chavali

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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 11.03.2018, 15:02   #3
Sufnus
Gast
 
Beiträge: n/a
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Hi Chavali!

Vielen Dank für die Vertiefung in das Gedicht!

Das "Schlaflied" in den Thread "Ein neuer Morgen" zu setzen, sollte verdeutlichen dass es eben genau kein Schlaflied ist, sondern als Ermutigung gemeint ist, unsere "Zeit nicht verschlafen" zu wollen. Das Gedicht ist also durchaus auch hoffnungsvoll zu verstehen, aber eben als "Hoffnung mit Realitätsabgleich".

Ich habe das Gedicht eigentlich gar nicht also so schwere Kost empfunden - vielleicht muss man aber erst heraushören, dass die Stimme, die in diesem Gedicht spricht, zwei - einander entgegengesetzte - Botschaften verkündet, weil sie sich an zwei verschiedene Zuhörer wendet: Im 1. Teil wird einer Schlafmützenhaltung das Wort geredet, weil sich das Gedicht hier an die Weggucker wendet, im 2. Teil (Nachtrag) richtet sich das Gedicht an die Gestaltungswilligen und ermutigt sie ("der Morgen kommt") - rät aber auch zur Vorsicht gegenüber der Mehrheit der "Schafe".

Der Nachtrag variiert dabei den Bibelvers "Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!". In diesem Gedicht werden aber eher (gutwillige!) Wölfe (oder meinethalben schwarze Schafe) unter die Herde der Normalo-Schafe gesendet, durchaus auch ein gefahrvolles Unterfangen...

Ich hoffe, das hilft ungefähr, um die Zeilen zu verdeutlichen...
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Alt 12.03.2018, 11:07   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Hi Sufnus,

nun, unter diesem Aspekt sind deine weisen Worte verständlich.
Du hast den Text geschrieben, weißt, was er bedeuten soll -
für den Leser ist das nicht auf den ersten Blick verständlich

Ich bin auch nicht so bibelfest

Danke für deine Erklärung!

LG Chav
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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2018, 12:14   #5
Sufnus
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Beiträge: n/a
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Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
[INDENT]Hi Sufnus,

nun, unter diesem Aspekt sind deine weisen Worte verständlich.
Du hast den Text geschrieben, weißt, was er bedeuten soll -
für den Leser ist das nicht auf den ersten Blick verständlich
Ich hoffe ja immer, dass - evtl. auch aus einer von mir so gar nicht angestrebten Unverständlichkeit heraus - beim Lesen ganz eigene Deutungen gefunden werden, die mit meinen Intentionen gar nichts zu tun haben. Im Großen und Ganzen würde ich für mich keine Deutungshoheit für ein Gedicht beanspruchen, nur weil ich es verzapft habe... oft weiß der Autor am allerwenigsten, was er da alles (potentiell) zum Ausdruck bringt...

Danke Dir für die Mühe des reflektierenden Lesens!
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