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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 16.08.2016, 19:52   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Abendgedanken

Der Westen schimmert rot und golden
und wirft auf späte Blütendolden
die letzte Glut, das letzte Funkeln -
die Sonne sinkt, nun muss es dunkeln.

Im Osten wuchern Schattenzungen
wie aller Finsternis entsprungen
ins kühle Blauen, dessen Sterne
die Nacht begrüßen aus der Ferne.

Dazwischen subsummiert mein Sinnen
der Tage Enden und Beginnen
und legt sich mit der Abendmilde
verträumt auf Himmel und Gefilde.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (05.08.2018 um 11:45 Uhr)
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Alt 17.08.2016, 08:23   #2
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.001
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Servus, Erich,

schön poetisch gereimt - eine Sommerabendstimmung lyrisch eingefangen.
Gefällt mir.
Flüssig und locker leicht zu lesen, auch durch die Paarreime, die bei dir ja eher selten vorkommen.

Intention ist klar, man muss nicht lange rumrätseln - ein wohltuender Ausgleich zu den in letzter
Zeit grassierenden politischen Texten, die in inflationärer Weise hier erschienen sind

Ok, jeder wie er mag - dieses hier spricht mich an und baut mich auf.
Das ist doch mal was, oder...?


LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 17.08.2016, 09:44   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Chavi!

Danke für die lieben Worte!

Ein nettes, (nicht im negativen Sinne) anspruchsloses Ding, das mir gestern abend noch eben mal aus dem Ärmel gekullert ist. Das ich eigentlich gar nicht vorhatte!
Interessanterweise waren die Zeilen S1Z3,4 als Allererstes plötzlich einfach da, fielen mir spontan so ein, als ich gerade mit ganz anderen Dingen zugange war, und ich fand sie irgendwie zu schade zum wieder Vergessen, also schrieb ich sie auf, und der Rest kam dann in Paarreimen (du hast recht, bei mir sehr selten) drumherum.

Ich weiß nicht, ob reine Antireligionsgedichte oder solche wider die menschliche Grausamkeit, die in manchen Teilen der Welt damit verbunden ist, schon als politisch gelten müssen, aber offenbar wird das heute so gesehen, wo immer heftiger polarisiert wird.
Meine diesbezüglichen Arbeiten könnte man auch so sehen, obwohl sie nicht unter dieser Prämisse geschrieben wurden. Da wollte ich eigentlich nur meinem Ärger über die menschliche Dummheit, Unterdrückung und hirnlose Brutalität Luft und Ausdruck verschaffen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Alt 28.08.2016, 07:45   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

das ist nett beschrieben und die Gedanken halten sich tatsächlich irgendwie zwischen Tag und Nacht - oder umgekehrt - auf.

Der alte Tag neigt sich in den Westen hinein und die Nacht beginnt im Osten. Doch ebenso beginnt der neue Tag im Osten, wenn die Nacht im Westen langsam schwindet.

Das ist der Kreislauf, der bestehen bleibt, solange sich die Erde dreht und der sich alltäglich (oder allabendlich) wieder schließt.

Kleine Anmerkung: "subsumiert" bitte nur mit einem "m".

Schöne Beschreibung, sehr lyrisch, das hat mir gut gefallen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 28.08.2016, 09:52   #5
Erich Kykal
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Hi Faldi!

Uups! - Da hat mich wohl die "Summe" verführt ... - Danke für den Hinweis!

Bei diesen schon zigmal berührten Themen konzentriere ich mich mittlerweile besonders auf weichen, harmonischen Sprachfluss.

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
__________________
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Alt 28.08.2016, 17:17   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

ein wunderschönes Sinnen zwischen Tag- und Nachtbeginn. Du hast in diesen "Kreislauf" schöne Bilder gemalt und den Leser zum Träumen eingeladen.
(Bei uns wollte gerade zaghaft ein Gewitter aufkommen, der See ist spiegelglatt, es ist warm und der Himmel zeigt sich in Pastellfarben.)
Ich glaub, ich setze mich auf die Veranda.

Sehr gern gelesen und zur intensiven Betrachtung animiert worden.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 28.08.2016, 18:50   #7
Erich Kykal
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Hi Dana!

Genau für solche Abende auf der Veranda wurde dieses Gedicht geschrieben!

Vielen Dank für dein Lob!

LG, eKy
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