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Alt 16.08.2014, 11:58   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Beiträge: 3.210
Standard An die Klageweiber

An die Klageweiber


Man hört sie das Lamento tränenreich
In falschen Reimen seitenweise singen.
Doch was sie schreiben - es muss tönern klingen.
Die Menschen sind schlicht alles – nur nicht gleich.

Sie folgen ihrem Glauben „schlecht gleich reich“,
Als würde der, der reich ist, sich verdingen,
Dem Gutmensch sein Vermögen abzuringen,
Als wäre nur, wer reich ist, Hecht im Teich.

Sie können es nicht lassen zu beklagen,
Dass einer unten bleibt beim Vorwärtsstreben,
Ein anderer es schafft, herauszuragen.

Wenn eines nicht gerecht ist, ist’s das Leben:
Es gibt das Schicksal. Was soll man noch sagen?
Ein anderer hat Glück. So ist das eben.
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Alt 16.08.2014, 12:56   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
Standard

HI, Walther!

Schön gemacht, gedanklich gut verdichtet und in eine treffliche Conclusio übergeführt.

Nur in S1 fiel ich zeitweise einer leichten Verwirrung anheim: Singen oder schreiben sie nun, die Klageweiber? Zudem macht es die so überdeutliche Festlegung auf ein bestimmtes Geschlecht schwer, die angesprochenen Poeten oder Menschen im Gesamten zu betrachten.

Ich würde also den Titel in "An die Klagenden" oder "An die sich Beklagenden" abändern, das ist geschlechtsneutral und somit verständlicher.
In Z3 würde ich das "schreiben" dürch ein "trällern" oder so ersetzen, das bleibt beim einmal gefassten Bild des Gesanges und stürzt den Leser nicht in Verwirrung. Dass dieser versinnbildlichende Begriff ein Dichten und Schreiben mit beinhaltet, sollte jedem Leser begreiflich sein.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 23.08.2014, 19:03   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
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Standard

lb. eKy,

danke für deinen kommentar. es hat mich wirklich gefreut, vor deinem kritische auge bestanden zu haben.

das wort lyrik verweist auf die liedeigenschaften des gedichtes. daher paßt schreiben und singen zusammen. sie sind zwei aspekte der lyrik, um die es hier geht.

das wort "klageweiber" ist ein stehender begriff für larmoyante zeitgenossen - ganz gleich welchen geschlechts. aus diesem grund ist eine änderung des titels m.e. nicht notwendig.

vielen dank für deine kenntnisreichen und nachvollziehbaren tips!

lg w.
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