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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 26.01.2010, 19:03   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Archi,

also, während du noch deinen Kommentar schriebst, habe ich wahrscheinlich den Text verschoben, weil ich mir auch dachte, eventuell die falsche Rubrik erwischt zu haben.
Das hat sich also überschnitten, und so kann ich dir nur meine Absicht erklären, warum ich mich ursprünglich für "Fröhliches" entschied.
Eigentlich habe ich keine Angst vor dem Tod an sich. Vor dem Sterben vielleicht, aber nicht vor dem Tod.
Ich weiß auch nichts Genaues, aber ich glaube fest daran, daß ich dorthin zurückkehren werde, wo ich vor meiner Geburt war und das kann nichts Schlechtes sein.
Meine Seele und mein Geist können nicht hier entstanden sein.
Deshalb ist es für mich auch nichts Trauriges, wenn ich dann abtreten muss.
Aber wie ich schon schrieb, glaube ich daran, ohne es zu wissen und deshalb verschob ich es ins "Spirituelle".
Und nein, ich fühle mich nicht ernstlich krank, zumindest ist mir von einer ernsthaften Krankheit zur Zeit nicht bekannt, und ich wünsche mir auch, daß dies noch lange so bleibt, weil ich noch meine Kinder ein Stück weit begleiten möchte und vor allen Dingen meine Liebste.
Daran ist mir sehr gelegen.

Nun ist es aber so, daß der Tag einmal unweigerlich kommen wird.
Daß wir ihn nicht vorherbestimmen können, ist gut so, denn es wäre sicherlich für manchen unerträglich, wenn er seine Zeit bewusster schwinden sähe.
Und weil das so ist, kann es in der nächsten Sekunde passieren und deshalb habe ich hier schon einmal vorgebaut und mir mein eigenes Requiem geschrieben.

Ich möchte nicht, daß meine Liebsten trauern, denn ich glaube daran, daß wir nicht für alle Zeiten verloren sind, wenn wir unsere irdische Existenz verlassen.
Natürlich wird immer ein Mensch aus der Mitte der anderen gerissen, wenn er gehen muss, doch die weitere Existenz ist begrenzt und die Zeit existiert eigentlich gar nicht.

Aber das wäre jetzt wieder ein anderes Thema.


Auf jeden Fall habe ich vor, dieser Welt noch eine zeitlang erhalten zu bleiben.
Das wünsche ich mir jedenfalls...


Vielen Dank, vor allem auch für die gutgedichtete Antwort, du verzeihst, wenn ich jetzt nicht zurückdichte, dafür habe ich dir eine lange Antwort geschrieben...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.01.2010, 01:42   #2
Corazon
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Zitat:
Zitat von Falderwald Beitrag anzeigen
Nun ist es aber so, daß der Tag einmal unweigerlich kommen wird.
You're gonna live forever
You're gonna cross that river
You're gonna catch tomorrow now
I'm gonna wanna hold you
Just like you always told me
I'm gonna miss you when you're gone
Nobody here will ever find you
But you always be around
Just like the poems you leave behind you
You're gonna live forever now

Frei nach Billy Joe Shaver "Live Forever"

Corazon
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Alt 27.01.2010, 11:00   #3
norbert
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lieber falderwald,
es muss nicht erwähnt werden, dass dein gedicht sprachlich professionell gemeistert ist, anderes bin ich nicht von dir gewöhnt.
ich habe jedoch probleme mit dem inhaltlichen, da ich viel mit sterbenden zu tun habe.
die "überzeugungen", die man sich in der blüte seiner jahre bei wachem hirn bzgl. sterben, tod, weiterleben zurechtzimmert, zerfallen leider im alter - besonders heute, wo die menschen gnadenlos am leben gehalten werden, ich habe es gerade bei meiner mutter erlebt...
skeptische grüße
norbert
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Alt 27.01.2010, 20:20   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Corazon,

Life is to short and that's a fact,
so live today and do it well,
you can create by mental act
a magic moment with your spell.

So let's enjoy all single day,
we wake up in the morning sun,
which lightens every step the way
we go to face with love and fun.

Please correct me, if there's a mistake...


Lieber skeptbert,

erst einmal Dankeschön für das formale Lob.

Aber zu dem anderen?
Was soll ich da schreiben?
Ich habe Angst, wie ich schon zu Archimedes schrieb, vor dem Sterben.
Aber nicht vor dem Tod, norbert.
Wer rüber ist, muss nicht mehr betrauert werden, betrauern tun nur wir uns, die wir noch hierbleiben und das Elend mit ansehen müssen.
Und jeder der das mitmacht, tut mir sehr leid.
Es war aus eigener Erfahrung immer sehr bitter und das wird es auch wieder beim nächsten Mal.
Ich wünsche mir das für meine Lieben anders.
Ob sie es dann tun?

Weiß der Wind...


Vielen Dank für eure Antworten, schön euch nach wie vor zu lesen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 28.01.2010, 16:28   #5
Lena
Lyrische Träumerin
 
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Lieber Falderwald.

Das sehe ich genauso.

Natürlich bleiben die Hinterbliebenen in Trauer, den Menschen nicht mehr um sich zu haben, den sie lieben.

Doch grade für sie sind diese Zeilen gedacht.

Habt keine Furcht, ihr Lieben meines Lebens,
und lauscht, denn nie verklingen unsre Lieder,
für mich war keine Stunde je vergebens,
drum feiert nun, wir sehen uns ja wieder.


Ich Sensibelchen bin schon wieder ganz traurig.

Aber Recht hast du.

Liebe Grüße an dich

Lena die weiß, das sie ihre Lieben auch irgendwann wiedersieht.
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
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Alt 30.01.2010, 22:36   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Lena,

ja, und manches Fortgehen bedeutet ja auch, z.B. für einen liebenden und geliebten Partner, einen unersetzbaren Verlust für den Rest des eigenen Lebens.
Und das Leben geht einfach weiter, so als wäre nichts geschehen.
Und da muss jeder mit seiner eigenen Trauer fertig werden.

Deswegen sollte die letzte Strophe auch ein Trost für all jene sein, die zurückbleiben müssen.
Daran glaube ich auch, unerschütterlich...

Ich wollte dich nicht traurig machen.


Vielen Dank für deine Antwort...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 31.01.2010, 14:17   #7
Dana
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Lieber Faldi,
wer sich mit dieser "Lebensphilosophie" beschäftigt, anfreundet und diese lebt, der kann "Hymnen" auf das Ableben schreiben und damit überzeugen.
Damit befinden wir uns auf einer Wellenlänge, die du in wunderbaren Versen umgesetzt hast.

Natürlich schließt dieses "Fest" nicht die Trauer aus. Doch wenn wir genauer hinschauen, warum wir traurig sind, trotz des Wissens/Glaubens (was immer es ist) - dann müssen wir uns auch dem stellen, dass wir eigentlich unseren eigenen Verlust beweinen. Durchaus legitim, wir lieben uns selbst auch (sollten es zumindest).

Ich habe mir diese Philosophie, dir mir schon mehr Wissen als Glaube ist, durch Physik angeeignet.
Keine Energie geht verloren, sie steigt auf und vermischt sich mit anderen - selbst die Energie jedes von mir angezündetet Streichholzes.
Wenn man bedenkt, wie viel Energie ein Mensch aussendet durch Liebe, Wut, Trauer, Tat und Untat - dann steigen schon "geballte Kräfte" auf, die nicht untergehen.

Mit dem Wunsch, dass alle meine Lieben noch lange bei und mit mir sind, (schau, auch hier geht es um mich) will ich mich dem "Wenn ich einst geh" trotz Tränen im tiefsten Innern stellen.
Dein Gedicht spendet zugleich Trost.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 01.02.2010, 10:32   #8
Falderwald
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Liebe Dana,

es geht immer um uns und ich denke, das ist auch ganz natürlich.
Jeder muss mit der eigenen Trauer fertig werden und hat seine ganz spezielle Art, dies für sich umzusetzen.

Ich glaube auch daran, daß die Energie nicht verloren geht und je positiver diese Energien sind, umso stärker werden sie.
Leben heißt Lieben, Liebe verbindet, Hass trennt.

Wer in Liebe scheidet, wird bleiben, zumindest in den Herzen und Gedanken der Hinterbliebenen.

Wenn du dieses Gedicht als kleinen Trost siehst, dann haben meine Worte ein bisschen bewirkt, denn nichts anderes wollte dieses Gedicht aussagen.

Es ist mein Wunsch, daß meine Lieben nicht trauern, denn ihr Leben hier geht weiter, wenn ich einst gehe.
Und da ich fest von einem Wiedersehen überzeugt bin, bleibt die Trennung nur eine Trennung auf Zeit.
Warum also sollten sie den Rest ihres Lebens in Trauer oder traurigen Gedanken verbringen?


Ich danke dir für deinen lieben Kommentar. .. .


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 02.02.2010, 12:07   #9
Chavali
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Lieber Faldi,

wie von dir nicht anders gewohnt, liest sich dein Gedicht bis auf diese Zeile
Zitat:
so bitte ich euch nicht um mich zu weinen,
wie aus einem Guss.
xXxxXXxXxXx
oder
xXxXxXxXxXx ?
Ich denke es sind beide Varianten möglich, je nachdem, wie man die Worte betont.
Nun, das ist angesichts der übrigen Wortwahl marginal und kann vernachlässigt werden.

Ich hatte mal einen Text mit gleichem Thema behandelt, muss ihn mal raussuchen
Allerdings legt mein Protagonist' seinen Wert auf anderes...

Gern gelesen und den Gedanken zugestimmt, wenn mir auch Tanzen und Lachen am Grabe
ein wenig unwirklich vorkommen - was aber hier eher metaphorisch gemeint ist.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 03.02.2010, 16:04   #10
Falderwald
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Liebe Chavali,

daß dir Tanzen und Lachen am Grabe unwirklich vorkommt, kann ich gut nachvollziehen.

Auch wenn ich feste daran glaube, daß es "drüben" weiter geht, stelle ich mir das auch ein wenig komisch vor, wenn ich auf einer Beerdigung, lachend ein fröhliches Liedchen trällernd, um das offene Grab hüpfen sollte.

Ist schon klar und das war ja auch mehr als Metapher gemeint.
Ich empfinde aber auch die reale Stimmung bei einer Beerdigung sehr niederschmetternd und das ist es, was ich meinen Lieben am liebsten ersparen würde.

Natürlich ist das Gedicht ein Phantasieprodukt des Autors und drückt höchstens seine Wünsche aus.


so bitte ich euch nicht um mich zu weinen

Du findest das hakelt?
Weil man geneigt ist, die Betonung auf "euch" zu legen, nicht wahr?

Ich dachte mehr, es ist ja meine Bitte, deshalb lese ich es immer "ich-betont".

Aber ich denke noch mal über die Stelle nach. Spontan fällt mir jetzt nix ein.


Ja, such deinen Text mal raus, es würde mich interessieren, auf was dein Protagonist den Schwerpunkt richtet.


Danke für deinen Kommentar, ich habe mich sehr darüber gefreut...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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