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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 16.03.2013, 16:43   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Fast ein Liebesgedicht...

Ich wollte eigentlich von Liebe schreiben,
so als empfände ich sie auch für dich -
es mag wohl besser sein, ich lass es bleiben.
Ich muss dich dazu gar nicht kennenlernen,
denn leider Gottes, Kind: Ich kenne mich!
Und was ich bin, das steht nicht in den Sternen.

Ich wollte eigentlich von Liebe schreiben,
und glaube mir - du hättest nicht gewusst,
dass meine Worte maßlos übertreiben.
Doch hätte ich's getan, es wäre nicht
bloß meine Schuld: Es wäre dein Verlust,
an dem vielleicht dein Seelenheil zerbricht.

Ich wollte eigentlich von Liebe schreiben,
von einer Sehnsucht, die mich zu dir treibt.
Ich wollte mich an deiner Wärme reiben,
nur um die eigene nochmal zu spüren.
Drum mag es besser sein, mein Leben bleibt
bei sich daheim und lauscht nur an den Türen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (08.12.2015 um 00:21 Uhr)
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Alt 27.03.2013, 07:28   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
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Servus Erich,

nun, dieses Gedicht hätte wohl durchaus auch in die Rubrik "Finstere Nacht" gepasst.

Eigentlich ist es mehr die düstere Selbstanalyse des Protagonisten, als eine Liebeserklärung, obwohl die Ansätze zu einer Letzteren ja durchaus gegeben sind.

Natürlich gestattet die Einsicht in die eigene Tiefen hier nicht mehr und so bleibt es letztendlich beim (neidvollen?) Lauschen an fremden Türen, mit denen die eigene emotionale Unfähigkeit fertig werden muss.

Diese Situation ist natürlich nicht sehr schön für den Protagonisten, der sich ja selbst kennt und um diese Dinge weiß, jedoch durchaus sehnsüchtig nach jenen schaut, die in der Lage sind, diese für sich nutzen.
Er sitzt quasi zwischen zwei Stühlen gefangen: Seine Wünsche und das Wissen, diese nicht in die Tat umsetzen zu können.

M. E. ein trauriges Gedicht, was mich als Leser doch relativ melancholisch berührt.


In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 27.03.2013, 16:01   #3
Erich Kykal
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Faldi!

Eins aus meiner "düsteren Phase" - klar, kein Freudenbrunnen!

Vielen Dank für deinen Kommi! Schön, dass du "wieder im Lande" bist!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 29.03.2013, 17:36   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

als Gedicht, als Geständnis eines Protagonisten, mehr als gut und aufrichtig gemacht.
Wärst du ein "Fremder" - wäre ich aus purer Eitelkeit die, die diese Seele befreit.
Ihr "Herren" ahnt nicht, was "Damen" dabei denken.

Die Herren sind Ritter, Kaiser und Kämpfer. Sie opfern sich für größere Ideale, sie verzichten, entbehren zum Wohle.
Die Damen, ohne Panzer und Schwert, setzen auf das Gefühl, erliegen und verlieren.

Der Kommi darüber war für dich, denn ich glaube deine Sichtweise inzwischen ein wenig zu kennen und ich akzeptiere, ohne zu verstehen. Ich kann es mir nicht vorstellen.

Mich fasziniert die Dramatik in deinem Gedicht, die absolute Ehrlichkeit und am Ende die selbstlose Erkenntnis zum Schutze der "Betroffenen".

Gefühlswelten, die faszinieren, ohne im Glück zu landen und erst recht nicht im Glück zu bleiben.

Wenn ein Mensch sagt, er könnte nicht fliegen, dann ist das klar.
Wenn er sagt, er könnte nicht lieben, dann gibt es etwas zu tun. Ich denke, er hat immer die Chance, es zu lernen.

Solche Gedichte finde ich sehr gut. Sie wühlen auf, wenn auch nur deshalb, dass ich eine Frau bin.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2013, 20:24   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Mach dir mal keine Sorgen um mich. Diese düsteren Gedichte sind phasenbedingt und zumeist eine Art Seelenhygiene.
Es hört sich bei mir immer schlimmer an als ich selbst es empfinde, könnte man sagen...

Vielen Dank für deinen Verständnisversuch!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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