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15.06.2019, 17:31 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 25.12.2010
Beiträge: 134
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Ich höre gerade die Vertonung der türkischen Fassung.
Hört sich sehr lieblich an -- leider versteh ich nichts. lG WW
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Das Leben ist gut und licht.
Das Leben hat goldene Gassen. Fester wollen wirs fassen. Wir fürchten das Leben nicht. R.M. Rilke Du kannst nicht in die Vergangenheit gehen und neu beginnen. Aber Du kannst jetzt anfangen, ein neues Ende zu schaffen "Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" Hilde Domin |
16.06.2019, 11:36 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!
Lilofee!? Das hört sich an wie ein Name aus einem Kleinkindermärchen! Ob das gut kommt für ein Liebesgedicht? Selbst wenn, ist es deutsches "Kultur"gut, und erscheint mir für die Übersetzung eines türkischen Werkes unangebracht. Abgesehen davon (und von meiner Aversion gegen übermäßige Wiederholungen, weshalb mir die Form der Villanelle an sich wenig zusagt) gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
17.06.2019, 09:29 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe waterwoman, liebe weiße Wölfin, lieber Erich,
Die Melodie habe ich angehängt und den Link zur Facebook-Seite von benyonca im P.S. angegeben. Ich kann auch kein Türkisch, habe mir aber damit beholfen Zeile für Zeile den deutschen Text zur Melodie zu lesen, da die Übersetzung recht genau sein soll, geht das und vermittelt eine Eindruck. Ich finde es gerade interessant, Formen aus und in verschieden Sprachräumen zu betrachten. Ohne das wäre unsere deutsche Poesie recht arm. Mit den Wiederholungen (wozu der Refrain grhört) ist das so eine Sache, dem Reim wird ja auch oft vorgeworfen, es sei eine unnatürliche Wiederholung. Zu Unrecht, denke ich. Liebe Grüße euch allen Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
17.06.2019, 18:39 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!
Seltsame Idee, dass ein Reim eine "unnatürliche Wiederholung" sei! Stimmte dies, dürfte kein Lied einen Refrain haben, kein Bildinhalt dürfte mehr als einmal gemalt werden, kein Märchen einem Kind öfter als einmal erzählt werden, kein Film öfter als einmal gesehen, kein Buchstabe öfter als einmal verwendet werden in einem Satz! Wer immer diesen kleingeistigen Blödsinn verzapft hat, versteht absolut nichts von Lyrik - oder von Kunst oder Imaginationskraft überhaupt. Er versteht nichts von Musik oder davon, wie der Mensch als bewusstes Wesen funktioniert. Wiederholungen sind quasi unser Markenzeichen, damit bestätigen wir uns jederzeit das bereits Gelernte und Bewusste, bestätigen unseren kulturellen Imperativ, die gemeinsame Erinnerung dessen, woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir wollen! Der Reim ist sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner dieser Funktion, und das Gedicht, das aus solchen besteht, beschreibt die jeweils nötige Aussage, um ein Gefühl zu erwecken, eine Erinnerung zu triggern oder eine neue Einsicht zu befördern! Das Ergebnis nennt man Lyrik! (... und sicher nicht das "moderne" Wortgestakse mit möglichem Aha-Effekt, das der Zeitgeist nährt) Nicht umsonst merkt man sich Gereimtes viel schneller und leichter als Prosa! Das wussten damals die Werbetexter in der ersten Hälfte des 20. Jhdts noch allzu gut - ehe es aus der Mode kam, warum auch immer. (vielleicht weil die Sprüchlein gar zu platt waren und zu oberflächlich in ihrem Versuch, Kunden zu gewinnen?) Nein - der Reim wird niemals etwas Unnatürliches sein, ebenso wenig wie die Wiederholung des Herzschlags oder des Atemzugs! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (18.06.2019 um 13:59 Uhr) |
18.06.2019, 13:42 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
du hast meiner Meinung nach Recht. In "Reim und Kreativität" https://www.gedichte-eiland.de/showt...eativit%E4t%A0 habe ich auf eine Überlegung hingewiesen, die erklärt, warum das so ist. Das ist leider nicht sehr bekannt und ist wohl auch hier im Forum (dich ausgenommen) auf wenig Interessen gestoßen. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (18.06.2019 um 13:47 Uhr) |
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