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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.10.2010, 19:54   #11
Mephisto
Der Geist
 
Benutzerbild von Mephisto
 
Registriert seit: 18.08.2010
Ort: Nirgendwo und überall
Beiträge: 54
Standard Hallo norbert !



Ein wenig mehr der Akzeptanz
ständ jedem, der in Lyrik reist,
gut zu Gesicht, denn Toleranz
belebt den tiefen Dichtergeist.

Kritik am äußeren Gewand
tut in der Lyrik selten Not
und hier im virtuellen Land
bleibt dieses Geistes Schriftzug rot.

Bewertet wird hier der Poet,
was zählt, ist nur der Dichter-Mann,
und wenn das jemand übergeht,
dann zeig er, dass er's besser kann.



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Alt 06.10.2010, 22:42   #12
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
Standard Der Sucher

Hallo Larin, mit Hilfe von Falderwald jetzt endlich der Versuch eine Midi-Datei hier einzustellen. Vielleicht klappt es
Gruß Archimedes ...der mit den klingenden Kreisen

Ich habe mir erlaubt, dein Gedicht hier noch einmal aufzuzeigen, damit die Musik entsprechend verfolgt bzw. mitgesungen werden kann

Mir ist nicht nach der Menschen Wort!
Wenn sie beim Reden Schwerter führen,
sich zornerfüllt im Kampf verlieren,
dann geh ich fort.

Mir ist nicht nach der Menschen Sinn,
wenn sie im Groll von Wahrheit sprechen,
aus eignem Glauben fremden brechen.
Ist das Gewinn?

Versteh ich’s anders, Mensch zu sein?
Bleibt mir ein Ausweg aus dem Tristen?
Der Teufel kennt noch tausend Listen
und setzt sie ein.

Und darum schweige ich, bin leise
und lausche jenem Klang der Seele,
der aus der Mitte kommt. Ich wähle
gelassen meinen Weg
und reise…..
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gestörte Kreise

Geändert von Archimedes (06.10.2010 um 22:46 Uhr)
Archimedes ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.10.2010, 16:07   #13
a.c.larin
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hallo norbert,
du hast natürlich recht. nicht alles kann man stillschweigend nur hinunterschlucken ( das führt bestenfalls zu magengeschwüren).
ob sokrates nun genau richtig übesetzt wurde oder nicht, eines sollte doch klar sein: so viel man auch weiß oder wüsste - die menge des ungewussten/unbewussten ist bei weitem größer!

wir alle haben einen blinden fleck - und nicht nur physiologisch betrachtet.
psychologisch betrachtet kann man sich darum bemühen, ihn möglichst klein zu halten - aber ganz weg ist er nie. wir erleben uns nun mal nicht von außen, sondern "von innen".

was auch besonders schwer zu erlernen ist, ist die tatsache, dass der andere eben anders ist, ander fühlt, anders denkt, andere bedürfnisse hat - dass meine werte eben nur meine werte sind und erst dann zu allgemeingültigen werten werden, wenn es ein gesellschaftliches übereinkommen gibt.
und die nächste schwierigkeit steht uns diesbezüglich auch schon ins haus: in unterschiedlichen gesellschaften und kulturen gibt es unterschiedliche werte und vereinbarungen. reibung ist daher nie ganz auszuschließen.
aber sie ist zu minimieren - damit es nicht zu mord und totschlag kommt.
toleranz ist zu erlernen, genauso wie das klare artikulieren der eigenen vorstellungen und bedürfnisse.

es steht nicht fest, dass sich jeder einzelne seiner selbst so klar bewusst ist.
aber genau damit fängt es an : mit der selbst - bewusstheit. hier bin ich , das ist meine geschichte, das ist meine altlast. das ist mein problem , für das ich auch selber sorge zu tragen habe, nicht nur der andere.
erwachsen -sein kann schwierig werden, wenn tief in einem drin immer noch das kleine kind rumort, dass in manchen dingen überfordert, missverstanden und alleine gelassen wurde.
und weil (fast) jeder socle altlasten mit sich rumträgt, krachts halt manchmal und zwei oder mehrere geraten an einander und arbeiten irgendwelche "alten hüte" ab.

aber genau das scheint mir auch der punkt zu sein: sobald es wo kracht, heißt es : hinsetzen und nachdenken, hinsetzen und lernen. was ist mein anteil, warum will ich das so, wie ich das will? ohne den eigenen anteil genau zu kenenn sollte man nicht diskutieren.
solches gequassel wird schnell fruchtlos. und dann "ist mir nicht nach der menschen wort". sachbezogenen diskusionenn hingegen können sehr spannend sein. dann ist die dort entstehende reibung etwas "produktives", anregendes. man spürt es meist gleich.
anders wird es, wenn der kommunikationspartner "mauert" und sich gedanklich keinen millimeter weit bewegen kann. dann stellt sich die frage: wie sehr, wie lange kan, will ich dranbleiben/ drinbleiben in dieser situation.
manche beißen sich an so was fest und werden dadurch immmer "verbissener".
andre drehen sich um und gehen und suchen sich anderswo adäquatere partner. auch in der hinsicht sind die menschen ganz verschieden....

@ mephisto,
ich schätze dich eigentlich nicht so ein, dass du hier konkurrenzspielchen spielen möchtest, von wegen "besser können" oder so.
solchen kleinkram haben nur kleinkrämer nötig.

du bist anders - das ist uns schon aufgefallen.
gut so. aber wir möchten dir schon sagen , was uns an deinen texten gefällt, was uns befremdet, was uns überrascht, was wir verstehn, was wir nicht verstehen, was wir noch wissen wollen, usw...usw....

wir kämpfen hier nicht mit dir.
wer kämpfen muss, hats nämlich nötig.
oder seh ich das falsch?

lieber archimedes,
ich habe mir deine schöne musik angehört und war ein wenig überrascht, denn eigentlich hatte ich angenommen, du würdest sie singen.
daher war ich (aufgrund der eigenen fehlannahme) zunächst irritiert.

man muss sich so halt öfter hineinhorchen , damit man text und melodie "zusammen bringt".
ich hab im augenblick leider nur wenig zeit, daher hat auch meine antwort länger gedauert!
vielen dank für dein musikalisches "aufpeppen"!


Am besten ists wohl, nichts zu suchen,
denn wahres Glück, das liegt im Finden.
Ein jeder kriegt sein Stück vom Kuchen,
doch wie, das gilt es zu ergründen.


allen suchenden, gesuchten, verlorenen und wiedergefundenen gewidmet.
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2010, 12:15   #14
norbert
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liebe larin,
du weißt, das ich dein dichten und denken schätze, beides zeugt von talent und klugheit!
noch vor zehn jahren hätte ich deinen gedanken fast übereinstimmend zugestimmt - mittlerweile sehe ich einiges anders (nicht, weil ich intelligenter wäre, eher, weil ich älter geworden bin...)
im einzelnen:
ob sokrates nun genau richtig übesetzt wurde oder nicht, eines sollte doch klar sein: so viel man auch weiß oder wüsste - die menge des ungewussten/unbewussten ist bei weitem größer!
ich hab noch mal im net - ausgehend vom originalzitat in griechischer schrift - grforscht, tatsächlich heißt die genaue übersetzung "ich weiß, dass ich nicht weiß". - er geht also von einem wissensfundament aus, sieht aber die grenzen seines wissens, hinterfragt also alle erklärungen, die man zu wissen "meint" - damit kratzt er an religiösen "werten" bzw. den ideologischen, der macht dienenden "erklärungen", das schafft unruhe, sodass er zum schierlingsbecher greifen muss...
ob die die menge des ungewussten/unbewussten bei weitem größer ist als das gegenteil, bezweifle ich ebenfalls - das mag sich bei quantitativem wissen bewahrheiten, bei qualitativem sehe ich das nicht mehr.

was auch besonders schwer zu erlernen ist, ist die tatsache, dass der andere eben anders ist, ander fühlt, anders denkt, andere bedürfnisse hat - dass meine werte eben nur meine werte sind und erst dann zu allgemeingültigen werten werden, wenn es ein gesellschaftliches übereinkommen gibt.

klar, jeder ist mehr oder weniger durch seine herkunft geprägt, wissenschaftlich und kulturell. das ist sogar notwendige basis für eine weiterführende entwicklung (kant: "der mensch kann ohne vorurteile nicht denken") ich denke, man muss sorgsam "abklopfen", welche kultur welchen stand erreicht hat, sodass man sich - belehrt bzw. belehrend - gemeinsam weiterentwickelt.
ich glaube, dass wir heutzutage unsere "individualität" oft überschätzen. es war sicher ein verdienst der aufklärung, diese anzuerkennen - mittlerweile scheint es mir aber, dass die lobbies der modeschöpfer, schönheitschirurgen, psychotherapeuten etc., die so phantastische damit geschäfte machen, bewusst vom "verbindenden" der individuen ablenken.
lieber gruß
norbert
norbert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.10.2010, 15:06   #15
a.c.larin
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lieber norbert,
ich persönlich glaube, dass der liberalismius dem zwischenmenschlich - verbindendem ziemlich geschadet hat. der größenwahn zu glauben, alles wäre technisch oder sonstwie machbar, muss zwangsläufig immer wieder zerplatzen wie eine luftblase.
der beweis folgte jedesmal umgehend: das "tausendjährige reich" war nach einigen , schrecklichen jahren dahin, die monetäre gier nach noch mehr geld und noch mehr geld ließ die welt am wirtschaftlichen abgrund dahin taumeln,
die globalisierung spaltet die welt in wohlstandsgesellschaft und "working poor" ( das sind jene, die durch ihre arbeit kaum das nötigste zum leben verdienen) - alles muss immer besser, schneller, effizienter, rascher , billiger werden. der jammer ist: unser eigenes gehirn spielt uns dabei einen üblen streich! es ist so beschaffen . dass es sich sehr rasch an gutes gewöhnt, und dann immer mehr will , weil nur dadurch ein neuer reiz entsteht( es sei denn, alles wird drastisch schlechter - dann weiß man plötzlich auch wieder das wenige zu schätzen). so betrachtet scheinen hochmut und niedergang also irgendwie auch hirnphysiologisch mitdeterminiert zu sein..... wir menschen sind ziemlich arme würstchen, da, wo wir bloß handeln , ohne zu wissen , aus welchen tieferen quellen unser handeln gespeist wird.
wisen ist insoferne also wirklich auch "macht".: ich kann meinen eigenen hirncomputer anders programmieren, wenn ich einmal weiß, wie er funktioniert. ich kann ihn dadruch auch sicherer machen gegen manipulaton von außen. das erfordert aber auch ein gewisses maß an selbstreflektion.
ohne den blick in den spiegel ( und ein ebenso nötiges maß an frustrationstoleranz ) geht es auch nicht.

gerne würde ich einmal einen politker laut sagen hören: genug genügt!
wir müssen nicht nach immer noch mehr streben.
wer achtet auf das nötige maß der selbstbeschränkung, das nötige maß der selbstdisziplin, ja aber auch der selbstachtung ( ohne selbstverliebte eitelkeit).
diese werte standen alle schon in der bibel zu lesen - und ein richtig verstandener koran vermittelt sie ebenso!
es kommt also weniger auf das buch an, das man liest, sondern auf die vernunft, mit der man an dasselbe herangeht.
ein kluger geist wird kluges schöpfen, ein liebevoler geist liebevolles.
was die wahnsinnigen erfinden, weiß man auch bald.

auch wenn mans noch so gerne möchte: es nützt nichts, mit den fingern auf andere zu zeigen: jeder muss bei sich selbst beginnen.
und den verhetzern muss das verhetzen verboten werden.
OHNE toleranz, diesmal.


und dann gibt es da noch diese ganz andere art des "wissen" - jenes "wissen" das jenseits von erfahrung und kognition existiert, als ahnung, empathie und intuition. dann "weiß man nicht" und weiß aber doch - weil man es spürt.
diese fähigkeit gilt es zu kultivieren - denn sie schafft verbindendes, auch über große unterschiede hinweg und versteht ohne lange erklärung.

geist und seele müssen zueinander in verbindung treten - dann kann auch immer wieder so etwas wie katharsis entstehen.

ich persönlich glaube, dass diese kraft der katharsis dem kosmos immanent innewohnt, manchmal mehr im verborgenen - aber nichtsdestotrotz immer da ist und dass das konstruktive und das destruktive gegenspieler sind, die uns voranbringen und zwar jedes auf seine weise.

und darum geht der weg eben nicht immer nur schnurgerade.....
er wird immer dort sein, wo der stärkere antrieb ist.

liebe grüße,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
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