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26.01.2010, 08:12 | #1 |
MohnArt
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Ort: RLP
Beiträge: 1.949
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Liebe Dana,
ich glaube schon, (und habe es selbst auch erlebt), dass verschiedene Lebensabschnitte und Bedingungen eine starke Veränderungskraft in sich tragen. Manche Beziehungen halten die Veränderung nicht aus, weil sie sich nicht mitverändern, sondern den Status Quo behalten wollen. Aber vielleicht muss man auch nur ein bisschen Geduld haben und dafür Verständnis aufbringen, dass die Freundin sich nicht so schnell auf neue Umstände einstellen kann. Freundinnen sind schließlich auch nur Menschen. Ich bin erst einmal ein bisschen in dem Gedicht gestolpert, bis ich Archis Kommentar las. Ja, Du hast ein Kettenglied in die Strophen eingewoben und das will mir sagen, dass die Freundschaft doch vielleicht tiefer geht und die Verbundenheit nicht zerbricht. Trotzdem hier: Sich erschaffen wollt und schaut der Gewohnheit nach mit Bangen, neuen Wegen nicht vertraut, die es nie zuvor gegangen? Hier hat es für mich im Verständnis gehakt. Kann es nicht heißen: Sich erschaffen wollt und schaut die Gewohnheit nach mit Bangen, neuen Wegen nicht vertraut, die sie nie zuvor gegangen Liebe Grüße, Klatschmohn Geändert von Klatschmohn (26.01.2010 um 08:18 Uhr) |
27.01.2010, 21:11 | #2 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.909
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Liebe Dana,
das ist ein sehr tiefsinniges Gedicht, welches ich mir erst ein paar Mal durchlesen musste, um zu verstehen, was dein Text aussagen soll. Was auch immer sich auch zugetragen haben mag, LI's Verhalten zur besten Freundin (LD) hat sich verändert. Die Zeiten der Ängste und Fragen sind vorbei. Das Band, das LI und LD verbindet, scheint leichter geworden zu sein, weil LI sich verändert hat. Ängste und Fragen zeugen oft von Unsicherheit und über so etwas spricht man nur zu vertrauten Personen. Das schafft eine besondere Nähe durch das Vertrauen und auch die geheimnisvolle Atmosphäre, die sich dabei ergibt. Das ist jetzt anders und LD fühlt sich nicht mehr gebraucht und scheint dies bei LI zu beklagen. LI versucht LD zu erklären, daß es gewillt ist, neue Wege mit ihm zu beschreiten, auch wenn LD nicht daran zu glauben scheint. LD kann eine Abkehr von den alten Gewohnheiten nur schwer verkraften und durchleidet eine Verlustangst. Und dann kommt die abschließende Frage: Glaubst du wirklich, du könntest mich wegen all dem (s.o.) nicht mehr beste Freundin nennen? (Nicht zu vergessen, daß die beste Freundin sich vorher wohl beklagt hatte.) Die Antwort steht natürlich aus, der Appell aber ist eindeutig zu erkennen. Insgesamt ein sehr tiefsinniges Gedicht, welches ganz ohne erhobenen Zeigefinger und verquere Moraleinstellungen die Sicht des LI's darstellt. Eine Anmerkung hätte ich noch: Ich würde Strophe 2 und 3 mit einem Komma verbinden, weil sich das Fragezeichen am Ende der dritten Strophe auf die Eingangsfrage am Anfang der zweiten Strophe bezieht. So wird auch klarer, daß sich das "es" (die es nie zuvor gegangen) auf das "Band" (Kann es sein, dass unser Band) bezieht. Schönes Gedicht, welches ich gerne gelesen und kommentiert habe. .. . Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
28.01.2010, 11:21 | #3 |
Flaschenpost
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Beiträge: 574
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hallo dana,
dein nachdenklich stimmendes Gedicht im Kreuzreim habe ich gleich mehrmals gelesen. Ich sehe hier eine einst enge Freundschaft, die einzuschlafen scheint.. Anscheinend hat sich das lyr. du verändert, das Neue, das Kennenlernen ist vorbei und man hat schöne Momente zusammen erlebt. Doch stellt sich die Frage ist, die Freundschaft so stark, dass sie auch Belastungen aushält und man auch in schweren Zeiten füreinander da ist. Das lyr. ich befürchtet nun seine beste Freundin zu verlieren, da die Freundschaft nun ernsthaft auf die Probe gestellt wird. Vieles ist im Leben einem Wandel unterworfen, nur wenig ist beständig und nur selten hält eine Freundschaft ein leben lang. Dieser Tatsache ist das lyr. ich sich wohl bewusst und befürchtet den Verlust der Freunschaft. So verstehe ich deine Zeilen. Gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) Geändert von ruhelos (28.01.2010 um 11:29 Uhr) |
29.01.2010, 00:08 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 07.03.2009
Ort: linkester Niederrhein
Beiträge: 231
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Liebe Dana,
ich habe gerade die Kommentare unter deinem Gedicht gelesen und ich interpretiere es eigentlich wie Faldi. Verlustangst, ja...doch nicht vom LI...eher vom LD. Das Li ist erstarkt und das LD weiß nicht ob dieses gestärkte LI noch die Freundin ist die sie vorher war. Freundschaften definieren sich ein wenig wie Partnerschaften und hier spielen auch Rollenmuster mit hinein in denen wir alle mehr oder weniger Leben. Fällt jetzt jemand aus dieser Rolle raus...muss sich vieles neu finden und erst hier wird die Freundschaft auf die Bewährungsprobe gestellt. Denn erneuern heißt auch verändern...die Veränderung des LI muss daher auch ein Veränderung im LD bewirken und das ist doch hier die Frage nicht wahr? Ist die Freundschaft stark genug diese Veränderung von der doch eigentlich "unbeteiligten, beobachtenden" Person des LD zu verlangen? Eine Freundschaft neu definieren...nicht nur aus der Rolle des ehemals Stärkeren(LD) und des vermeintlich Schwächeren(LI) sondern hin zu einer Gleichberechtigung einer Gleichwertigkeit.... ich glaube es ist schwierig solche Positionen aufzugeben...fühlt sich nicht jeder gerne mal einem anderen überlegen ohne es als Wertung zu sehen? Mmmh... ich kann es nicht anders erklären...ich hoffe du verstehst wie ich es meine? Liebe Grüße Babsi
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Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach (Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen) |
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