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Alt 10.12.2014, 17:11   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Reise der Diamantenspitzen oder Strawberry Fields Forever

Die Reise der Diamantenspitzen oder Strawberry Fields Forever

Wir sind die kleinen Diamantenspitzen
und rillen schwarze Platten für den Ton.
John Lennon lässt die Töne blitzen,
wir lieben die Physik und roten Mohn.

Vibrationen, Takt und Schwingen wecken Sinne,
wir lernen Denken, leben Dur und Moll,
und wollen raus aus dieser Endlosrinne
das Leben rockt uns jetzt, wir werden toll.

Aus allen Häusern kommen Glitzersteine,
bunt surreal und glänzend voller Mut,
zur Weihnacht wechseln Menschen Dämmerscheine,
wir Spitzen fliegen jetzt im Fingerhut.

Lametta hängt an grünen Weihnachtsbäumen,
Gemütlichkeit und Duft verheißt uns Glück,
das neue Jahr, es lädt uns ein zum Träumen,
bepackt erklimmen wir das Kuchenstück.

Rakete sieben startet gleich zum Suchen,
die Krumen unter uns aus Zucker,Zimt.
Es duftet hier nach Guss und Apfelkuchen,
der Flug geht los, das Sonnenlicht verglimmt.

Das Raumschiff startet, Feuerstrahlen zischen,
man sieht noch lang den wundersamen Schweif.
Bald sehen wir die Erde und dazwischen
gibts schnelle Musik, kostenlos und live.

Wir fliegen gradeaus in fremde Sphären,
durch schwarze Löcher, unsre Sucht heißt All,
die Neugier lockt, auch wenn wir Klang vergären,
Vernunft blockiert durch den Synapsenknall.

Geräusche - unsre Sinne wollen packen,
und alle zeichen stehen nun auf Stop,
die Zirpfrequenzen sitzen uns im Nacken,
wir Steine wollen heim, sonst macht es plopp.

Zeitraffer schleudern unsren Hut gen Erden,
es blitzt und funkelt, feuert, knallt und kracht,
John Lennon - alles soll wie früher werden,
so rummst das Schiff in die Sylvesternacht.

Ich werde wach und will doch träumend bleiben.
Das neue Jahr schwingt seinen Knallfroschtakt
zum Kontrapunkt und neuen schwarzen Scheiben,
der Ausflug endet hier. Nun hab ich Erdkontakt.

Geändert von juli (05.01.2015 um 15:11 Uhr)
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Alt 31.12.2014, 23:17   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.907
Standard

Moin syranie,

das hört sich ja fast an wie kleiner LSD-Trip.

Lucy in the sky with diamonds und strawberry fields forever.

Dazu noch ein wenig Imagine und eine Begegnung mit John Lennon.

All das mutet sehr surreal an und klingt eher wie eine Traumrundreise durch das Universum.

Aber glücklicherweise ist der Protagonist ja wieder zurückgekehrt und steht nun doch mit beiden Beinen fest auf dem Boden, wohlwissend, dass die Langspielsplatte immer rund laufen wird.


Gern gelesen, mitgeträumt und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.01.2015, 12:05   #3
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Woah liebe Sy
das ist ja ein irrer Rutsch ins Neujahr! Hoffentlich hast Du den Deinen nicht ganz so heftig verbracht.... schließlich brauchen wir Dich hier noch!
Ein Werk mit hohem Wiedererkennungswert! DAS ist der wilde Engel, wie sie schreibt und lebt! Tolle Sache, ich wünschte, mir fiele sowas hin und wieder ein.
Der Text hat wahnwitziges Tempo drauf und der Sog zieht den Leser richtig ein und mit. Super!
Ein paar Kleinigkeiten:
Guss
Löcher
Zeichen
und in derselben Zeile: Stop
In der letzten Zeile würd in der Mitte ein Bindestrich passender sein anstatt dem Komma. Oder Du setzt überhaupt einen Punkt und bildest aus:
'Nun hab ich Erdkontakt.' einen eigenständigen Satz.

Sehr gern mitgewirbelt bei dem wilden Trip, gern gelesen und besenft.

LG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.01.2015, 15:28   #4
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Lieber Faldi & liebe Lailany

Das Gedicht ist so um die 2007 / 2008 auf Gedichte.com entstanden.
Damals habe ich Metrik gelernt, und habe in dem Gedichteforum viel Hilfe und Tipps erhalten. Dieses hier gehört zu meinen längsten und es hat meine Löschung vieler Gedichte überlebt.

Das Thema ist surreal, es sollte einen Traum beschreiben.

Faldi ich bin Jahrgang 1956 und ein Kind der 70iger Jahre. Flower Power und Phantasie waren angesagt. Damals waren Drogen in, Haschisch wurde geraucht und Ostermärsche für den Frieden waren auch in.

Ich bin kein Freund von Drogen, ganz im Gegenteil ( Haschisch sollte man auch nicht zu sehr verteufeln, denn Deutschland ist eine Biernation überhaupt eine Alkoholnation ).... also durch meine Arbeit Krankenschwester auf der Entgiftungsstation / Aufnahme habe viele Themen des Lebens zu sehen und zu hören bekommen.

Lailany, ich hatte so viel Phantasie, dass ich dieses Gedicht einfach nur aufschreiben mußte.

Es freut mich, dass euch der musikalische Ritt ins Neue Jahr gefallen hat. Ich bedanke mich bei Euch.

LIebe Grüße sy
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