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Minimallyrik und Aphorismen Alles was kurz und schmerzlos ist

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Alt 16.12.2015, 22:06   #1
Chavali
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versuch nicht
dich aus dem sumpf
zu ziehen

wenn du nur noch
drei haare hast

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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 16.12.2015, 23:28   #2
ginTon
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Hi chavilein...

ich grübel jetzt geschlagene Minuten, was der Text ausdrücken soll. klar,
sich "mit den Haaren aus dem Sumpf ziehen" ist ein sehr bekannter Aus-
spruch, den ich nunmehr nochmals nachschlug. Quelle dieser Weisheit ist
kein geringerer als Münchhausen, der dies angeblich behauptet hat. Hier
kommt mir der Spruch nochmals überspitzter vor, also die Möglichkeit sich
selbst gar nicht mit eigenen Haaren aus einem Sumpf ziehen zu können, wird
nochmals gesteigert. Mich erinnert diese Steigerung des Ausdrucks, durch
die Reduktion der Haarpracht zu kaum noch, drei Haaren, an die drei goldenen
Haare des Teufels. Die Frage lautet also nunmehr, kann der Teufel, mit seinen
drei Haaren sich aus den Sumpf ziehen? Und so könnte man Frage über Frage
weiterführen und käme zu diesem Trilemma Oder soll dies einfach bedeuten,
kleine Lügen, zB wie sie Münchhausen mit seiner vollen Haarpracht oder
Perücke zu erzählen wusste, kann man schon eher glauben, als gänzlich
abwegige.

liebe Grüße ginnie
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Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

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Alt 17.12.2015, 10:20   #3
wolo von thurland
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Wenn einem nur noch der Teufel helfen kann, soll man lieber gleich versumpfen?

Wenn man sich erst die Haare über etwas ausgerauft hat, muss man nicht im Nachhinein handeln wollen?

Wenn man alt und schütter ist, verhelfen keine faulen Sprüche zu neuer Jugend?

Es gibt keine eindeutige Lösung. Und das macht neben dem feinen Rhythmus die Qualität deines Textes aus.

Gruss
wolo
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Alt 17.12.2015, 12:55   #4
Agneta
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Beiträge: n/a
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nein, ich sehe es genau anders herum.
Der Apho ist eindeutig fest gelegt, nämlich auf die Aussage: versuche nicht dich aus dem Sumpf zu ziehen, wenn es aussichtlos ist.
Die Bilder, die sich auf den Spruch beziehen: "sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen" ist ja ebenso figürlich gemeint. Ich denke, niemand kann sich tatsächlich mit Hilfe der Haare ais einem Sumpf ziehen ( lassen).
Es meint vielmehr, dass man seine eigenen kräfte mobilisieren soll und sich nicht auf die Hilfe anderer verlassen.
Die drei Haare des Teufels, dagegen könnte man positiv halten: alle guten Dinge sind drei...
Die Aussage hier ist völlig eindeutig und manifestiert sich sogar in einer Aufforderung: versuche nicht...- das Unmögliche.

Dieser Aussage schließe ich mich jedoch nicht an.Uns Menschen wachsen ungeahnte Kräfte zu, wenn wirklich nix mehr geht.

Darum würde ich mich auch mit Glatze ( um mal wieder ins Bild zu kommen) aus dem Sumpf ziehen wollen.
LG von Agneta
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Alt 30.12.2015, 20:25   #5
Chavali
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Hi ginnie, wolo, liebe Agneta,

ihr habt mir einiges zu denken aufgegeben
das ist auch mit ein Grund, weshalb ich hier noch nicht geantwortet habe...

Ich muss mir dazu ein wenig Zeit geben, denn so einfach, wie der Text scheint,
ist er tatsächlich nicht....


Vielen lieben Dank euch!

LG Chavali
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