Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Stammtisch

Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 28.11.2009, 20:13   #11
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Liebe Chavali,

ein Klagelied über Werte, die uns verloren gegangen sind? Vielleicht. Ein Hohelied auf die Ehrlichkeit? Mitnichten! Schau Dich um: Die größten und telegensten Lügner werden gewählt, diejenigen, die uns Wahrheit lehren, laufen unter "ferner liefen".

Aber nicht nur im Großen, viel mehr im Kleinen, gehören Flunkereien zum Alltag und werden toleriert. Diejenigen, die sich der Wahrheit verschrieben haben, bekommen Ärger und Schwierigkeiten; nicht zuletzt, weil ihnen zunächst nicht geglaubt wird.

Auch die grundehrlichste Haut wird zuweilen in Verlegenheit geraten; wenn nämlich die Wahrheit verletzend wäre. Wie verhält sie sich dann? Schwindelt sie ein wenig oder bleibt sie ihrer Überzeugung treu?

Sehr ausgebufft sind diejenigen, die sich an "blutenden Wunden" erfreuen. Davon gibt es glücklicher Weise nicht allzu viele.

Fazit: Wer sich mit Erfolg um Ehrlichkeit bemüht, hat kein leichtes Leben; wer es mit der Aufrichtigkeit nicht so genau nimmt, lebt leichter.

Und genau hier setzt meine Kritik zu Deinem Gedicht an: Du redest von "man". Wen meinst du damit? Zudem beklagst Du mit einem Rundumschlag Lug und Trug, Freund und Feind, Flunkereien und kleine Unwahrheiten.

Verhaltensweisen ohne Perspektiven in einem Gedicht dieser Qualität anzuprangern reicht nach meinem Empfinden nicht aus.

Liebe Grüße,
Medusa.
Medusa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2009, 12:40   #12
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo zusammen,

eure Diskussionsfreudigkeit freut mich, habt vielen Dank!

Lieber basse,
Zitat:
ich glaube da hast du meinen Kommentar mißverstanden
das kann sein und kommt schon mal vor.So, wie du dann deine Ansicht erklärst
Zitat:
wenn jemand zB durch Unehrlichkeiten manipuliert wird,
dann braucht eben die Ehrlichkeit oder in dem Fall die Wahrheit doch ungemein länger,
dann bekommt das natürlich einen Sinn und ich kann dir zustimmen.
Zitat:
denn WEM oder WAS kann man denn von vornherein vertrauen,,
von vornherein? das wäre sicher leichtsinnig, man muss ja erst einmal sehen, ob dieser Jemand das Vertrauen wert ist.
Aber auch da kann man sich irren.
So ist also dem Irrtum Tür und Tor geöffnet.

Liebe larin,
Zitat:
hab grad in einem schlauen buch gelesen, dass wir mitunter nicht mal zu uns selber ehrlich sein können,
das ist wohl war. Man rückt sich manchmal die Wahrheit zurecht.
Aber - irren ist menschlich und so düster, wie es scheint, habe ich diesen Text gar nicht gemeint.
Er steht in Gesellschaft , weil Wahrheitsverdreherei und Sichindietaschenlügen in den gesamten Gesellschaftsschichten an der Tagesordnung ist.
Sich selbst nicht ausgenommen.

Liebe cypi,
Zitat:
Nicht ehrlich zu sich selbst??? Ja, zu wem denn sonst zuerst?
Na, ich glaub auch, dass wir uns so manches Mal was schönreden,
weil man die Wahrheit einfach nicht sehen will oder auch gar nicht dazu in der Lage ist.

Liebe Medusa,
Zitat:
ein Klagelied über Werte, die uns verloren gegangen sind?
Nein, nicht unbedingt. Zumindest kein Klagelied.
Zitat:
Ein Hohelied auf die Ehrlichkeit?
Nein, das wäre wohl zu idealistisch. Du siehst das realistisch und dem stimme ich zu.
Zitat:
Und genau hier setzt meine Kritik zu Deinem Gedicht an: Du redest von "man". Wen meinst du damit?
man = ganz allgemein die Gesellschaft, du, ich, wir alle.
Zitat:
Zudem beklagst Du mit einem Rundumschlag Lug und Trug, Freund und Feind, [...]
Nein, kein Rundumschlag. Das wäre viel zu weit gegriffen, so weit soll das nicht gehen.
Mein Text soll einfach aufgreifen, was uns traurig macht und verdrießt, weil man anderes erwartet hätte.
Zitat:
Flunkereien und kleine Unwahrheiten.
Ich bin ein Gerechtigkeits- und Wahrheitsfanatiker. Deshalb mag ich auch das nicht, wobei ich mir stets bewusst bin, davon umgeben zu sein.
Vielleicht muss ich auch einmal darauf zurückgreifen. Aber ich verabscheue es.
Zitat:
Verhaltensweisen ohne Perspektiven in einem Gedicht dieser Qualität anzuprangern reicht nach meinem Empfinden nicht aus.
Sondern? Abgesehen davon, dass ein Gedicht ganz und gar nicht immer eine Perspektive enthalten muss, finde ich schon,
dass es meine Gedanken zu dem Thema ganz gut aufzeichnet.

Für deine ausführliche Replik danke ich dir ganz besonders.

Allen anderen auch nochmals meinen allerherzlichsten Dank!

Liebe (wahre) Grüße
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 15:38 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg