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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 20.03.2015, 13:20   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Ein Blick zurück



Noch einmal ging ich all die Wege,
die mir ans Herz gewachsen sind,
die meine Zeit begleitet haben
in Sonne, Regen, Schnee und Wind.

Nicht immer sind sie glatt und eben
gewesen in der Zeit mit dir,
so manches Mal begrenzten Mauern
den Griff zum Lebenselixier.

Die Früchte an den Apfelbäumen
sie hingen manches Mal zu hoch,
die Stege über viele Wasser,
sie hatten manches morsche Loch.

Doch schien die Sonne oft auch heiter
und ihre Strahlen wärmten uns,
die Stürme legten sich zur Ruhe,
ganz sanft im Auge des Taifuns.

Ein Blick zurück, im Wesen Trauer,
ein tiefes Seufzen in der Brust,
doch weit voraus ein neuer Morgen
und Neugier, Freude, Heimatlust.

Nun locken uns die weiten Felder,
am Horizont ein Waldesrand,
zum Greifen nah die gelben Beeren,
die Dünen und der Meeresstrand.

Willkommen werden wir geheißen,
die Freundesrunde wartet schon.
Die Tore stehen weit uns offen,
das ist des Mutes goldner Lohn.


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (23.03.2015 um 10:01 Uhr) Grund: ;-)
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Alt 20.03.2015, 16:23   #2
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Hübsch geschrieben - kritisch, aber auch versöhnlich ausklingend fasst du des Lebens Auf und Ab in wohlklingende Reime.

Dass mir zwei Reime pro Vierzeiler lieber wären als immer bloß einer, weißt du - aber das ist eine persönliche Präferenz und soll dein gelungenes Werk nicht schmälern!

Dennoch drei Kleinigkeiten:

S4Z1 - Da würde ich der besseren Verständlichkeit und Melodie wegen schreiben: "Doch schien die Sonne oft auch heiter"

S5Z1 - Da wiederholt sich "Auge" mit der Zeile davor. Altern.: "Ein Blick zurück, im Wesen Trauer,"

S7Z3 - Schöner von der Betonungsfolge her wäre m.E.: "Die Tore stehen weit uns offen,"


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 20.03.2015, 17:14   #3
ginTon
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Hi chavilein...

das gefällt mir dein Gedicht. einen Lebensabschnitt hinter sich lassen und einen
neuen beginnen. Die Vorfreude der Veränderung, dies lese ich aus deinem Text
heraus. Es wurde auch unter Fröhliches und Hoffnungen gepostet, was aus dem
Text herauszuhören ist. Ich denke es ist teilweise mit deinem Umzug verbunden,
was ja immer eine große Veränderung darstellt.

Zitat:
Noch einmal ging ich all die Wege,
die mir ans Herz gewachsen sind,
die meine Zeit begleitet haben
in Sonne, Regen, Schnee und Wind.

Nicht immer sind sie glatt und eben
gewesen in der Zeit mit dir,
so manches Mal begrenzten Mauern
den Griff zum Lebenselixier.

Die Früchte an den Apfelbäumen
sie hingen manches Mal zu hoch,
die Stege über viele Wasser,
sie hatten manches morsche Loch.

Doch auch die Sonne schien oft heiter
und ihre Strahlen wärmten uns,
die Stürme legten sich zur Ruhe,
ganz sanft im Auge des Taifuns.

Ein Blick zurück, im Auge Trauer,
ein tiefes Seufzen in der Brust,
doch weit voraus ein neuer Morgen
und Neugier, Freude, Heimatlust.
Bis hier findet ein Rückblick statt, ein Weg den das LI bereits gegangen ist,
es ging mal auf und ab, so wie das Leben eben ist...

Zitat:
Nun locken uns die weiten Felder,
am Horizont ein Waldesrand,
zum Greifen nah die gelben Beeren,
die Dünen und der Meeresstrand.

Willkommen werden wir geheißen,
die Freundesrunde wartet schon.
Die Tore stehen uns weit offen,
das ist des Mutes goldner Lohn.
Die letzten Strophen kristallisieren die Hoffnung heraus, sehr schön...

insgesamt ein gerne gelesener Text... liebe Grüße ginnie
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Alt 21.03.2015, 15:57   #4
Chavali
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Servus, Erich

über dein Vorbeischauen freue ich mich sehr!
Zitat:
S5Z1 - Da wiederholt sich "Auge" mit der Zeile davor. Altern.: "Ein Blick zurück, im Wesen Trauer,"
*lächel* das ist mir gar nicht aufgefallen und zwar deswegen, weil ich Strophe 5 später noch eingefügt habe
Habe die Zeile aber geändert, wie du es vorgeschlagen hast.

Deine beiden anderen Hinweise habe ich soweit erstmal unbeachtet gelassen, weil sie nur minimal etwas ändern würden.
Vielleicht komme ich später noch einmal darauf zurück.

Vielen Dank dir


Hi ginnie
Zitat:
das gefällt mir dein Gedicht. einen Lebensabschnitt hinter sich lassen und einen
neuen beginnen. Die Vorfreude der Veränderung, dies lese ich aus deinem Text
heraus. Es wurde auch unter Fröhliches und Hoffnungen gepostet, was aus dem
Text herauszuhören ist. Ich denke es ist teilweise mit deinem Umzug verbunden,
was ja immer eine große Veränderung darstellt.
Genau, das war meine Intention, meine Motivation.

Freut mich, dass dir der Text gefallen konnte!
Herzlichen Dank


Euch beiden liebe Grüße,
Chavali

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Alt 21.03.2015, 21:52   #5
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen

Deine beiden anderen Hinweise habe ich soweit erstmal unbeachtet gelassen, weil sie nur minimal etwas ändern würden.
Vielleicht komme ich später noch einmal darauf zurück.
Oft sind es die Kleinigkeiten, die "minimalen Änderungen", die einen Text letztlich entscheidend verbessern. Gerade wenn es um Sprachführung und Satzmelodie geht - das "darauf Zurückkommen" sei dir also nochmals herzlich angeraten!

Natürlich mag es dir anders besser gefallen - ich rate nur nach eigenem Sprachempfinden. Deine Entscheidung.

LG, eKy
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Alt 23.03.2015, 09:59   #6
Chavali
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Zitat:
Zitat von eKy
Oft sind es die Kleinigkeiten, die "minimalen Änderungen", die einen Text letztlich entscheidend verbessern.
Gerade wenn es um Sprachführung und Satzmelodie geht - das "darauf Zurückkommen" sei dir also nochmals herzlich angeraten!
Das stimmt natürlich, lieber Erich

Und deswegen wetze ich jetzt gleich mal die Tastatur

Danke für den gut gemeinten Rat und lieben Gruß,
Chavi
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Alt 23.03.2015, 15:49   #7
juli
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Standard Liebe Chavali :)

Dein Blick zurück erinnert mich an ein Zitat von Urs Widmer

" Erst träumen wir von der Zukunft, dann leben wir sie, und am Ende, wenn diese gelebte Zukunft vergangen ist, erzählen wir sie uns noch einmal"

Ein Gedicht, dass einen Lebensabschnitt beschreibt, und das in einem ruhigem Tom unaufgeregt. Du läßt Bilder im Innrem aufsteigen und wieder weiterfliegen.

Am Ende zeigst du die Zukunft, eine Heimkehr, auf. Das berührt mich.

Mir gefällt der erzählende Ton!

Liebe Grüße sy
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Alt 27.03.2015, 20:07   #8
Dana
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Liebe Chavali,

wunderschön lyrisch erfasst.
(Ach, würde doch jede Veränderung so glückbringend sein.)

Sie ist es! Es kommt immer auf die Betrachtung an. Diese ist dir gelungen und gegeben.

Und:

Zitat:
Zitat von Chavali
Nun locken uns die weiten Felder,
am Horizont ein Waldesrand,
zum Greifen nah die gelben Beeren,
die Dünen und der Meeresstrand.
Das kann ich nur bestätigen. Ist man erst dort, klappt alles andere auch.

Gefällt mir sehr.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 29.03.2015, 16:46   #9
Chavali
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
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Liebe sy,

Zitat:
Am Ende zeigst du die Zukunft, eine Heimkehr, auf. Das berührt mich.

Mir gefällt der erzählende Ton!


Das freut mich. Ganz lieben Dank



Liebe Dana,

Zitat:
wunderschön lyrisch erfasst. [...]Gefällt mir sehr.
lichen Dank für deine Antwort, hab mich sehr gefreut!

Liebe Grüße,
Chavali
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