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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 16.01.2012, 20:40   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Auf der Couch

Ein stressgeplagter Mann erschien
bei einem Nervenarzt in Wien,
klagt auf der Couch dem Arzt sein Leid,
doch der winkt ab: "Ich weiß Bescheid.

Sie nehmen alles viel zu wichtig,
sind im Beruf zwar ziemlich tüchtig.
Doch heimlich nagt ein leiser Zweifel
am Selbstbewusstsein wie der Teufel.

Sie sind der Typ der heutgen Zeit,
gehetzt und ohne Heiterkeit.
Sie täten gut daran, den Clown
Campino einmal anzuschaun,

der heute Abend hier gastiert,
ich hab zwei Karten reserviert.
Und meine Frau ist in Athen,
da könnten Sie doch mit mir gehn!

Sie lachen sich gewiss kaputt
und von der Seele all den Schutt,
den Sie in sich hineingefressen,
alsdann, heut Abend, nicht vergessen.“

Da schüttelt der Patient den Kopf:
"Ich bin, Herr Doktor, doch ein Tropf,
denn leider haut Ihr Rat nicht hin,
weil ich der Clown Campino bin!"
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.01.2012, 14:13   #2
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
Benutzerbild von Sidgrani
 
Registriert seit: 27.12.2009
Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.051
Standard

Hallo Fridolin,

welch Tragikkomik. Dein Gedicht gefällt mir und es lässt sich flott und flüssig lesen.

Du beginnst die ersten beiden Zeilen, wohl wegen "Wien", im Imperfekt, wechselst dann aber ins Präsens. Wenn Wien in deinem Gedicht nicht so wichtig ist, könntest du diesen Wechsel z.B. so umgehen:


Ein stressgeplagter Mann erscheint
bei einem Nervenarzt und weint


Liebe Grüße
Sidgrani
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Alle meine Texte: © Sidgrani

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
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Alt 17.01.2012, 16:05   #3
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo Sidgrani,

vielen Dank fürs Lesen und deine Anregung, der ich aber nicht folgen möchte. Ich betrachte in Erzählgedichten den Wechsel der Zeiten als Stilmittel, der übrigens auch bei anderen Autoren zu beobachten ist. Als Beispiel ein sehr bekanntes Gedicht von Eugen Roth:

(Zitat)

"Ein Mensch, der sich ein Schnitzel briet,
bemerkte, dass ihm dies missriet.
Jedoch, da er es selbst gebraten,
tut er, als wär es ihm geraten,
und, um sich nicht zu strafen Lügen,
isst ers mit herzlichem Vergnügen."

Hier findet sich übrigens auch in Zeile 5 eine dem Reim geschuldete Inversion, wie man kritisch anmerken könnte.

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
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