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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 27.01.2016, 17:05   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schicksal ( Suleikastrophe)

Schicksal (Die Suleikastrophe )

Zwiegespräche enden fluchend
alles Hoffen scheint mir schal.
Fleischgeworden, hilfesuchend
stille ich mit einem Mal

Lebensdurst mit Seifenblasen,
nagle Wünsche an den Baum,
hänge mich an leere Phrasen
und verhandle mit dem Traum.

Krieger ließen es geschehen,
sicher kamst du durch die Tür,
Ärzte haben dich gesehen.
Wirt, du bist ein Krebsgeschwür -

niemals werd ich mich ergeben,
kämpfe in der tiefsten Not,
es gibt nur das eine Leben:
friss die Messer und den Tod!




Geändert von juli (01.02.2016 um 18:27 Uhr)
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Alt 27.01.2016, 18:42   #2
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

die erste Variante gefällt mir erheblich besser, auch wegen des Themas und des harten Endes. Knallharte Sätze und gut, liebe Syri.
Zwiegespräche mit sich selbst können sehr anstregend und zermürbend sein.
Da spielen Prägungen und Gewissen eine große Rolle. Zwei Seelen ach... sagte schon ein Klügerer als wir....
Welcher Seelenteil in uns gewinnt, kann in der Tat Schicksal bestimmen, insofern macht der Titel Sinn.
Kraftvolles und fast provokantes Ende, auch mal zu der nicht so schokoladigen Seite von sich selbst zu stehen. Man nennt sie Egoismus. Ich nenne sie Selbsterhaltungstrieb.
Stilistisch liegt mir die "Wurst" etwas im Magen, wegen der Sprachschicht. Es wirkt schon fast humorig, aber vielleicht Geschmacksache. Oder gar gewollt...
Klasse geschrieben, Syri
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Alt 27.01.2016, 22:06   #3
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
Standard

Liebe Syriane,

Ich mag deine fantastischen Schreibstil einfach und kann mich der funkensprühenden Leidenschaft nicht entziehen! Der vorletzte Vers hackt arg, ein Vorschlag:

Niemals werd ich mich ergeben,
kämpfe noch in tiefster Not:
Gib dich hin dem einen Leben,
schlucke Messer und den Tod!

Lieben Gruß
charis

Geändert von charis (27.01.2016 um 22:09 Uhr)
charis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2016, 09:03   #4
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Agneta & charis :)

Hier halte ich nochmals für mich meine Urfassung fest:

Zwiegespräche enden fluchend
und am Nullpunkt wirst du Wurst.
Fleischgeworden, hilfesuchend
stille ich den großen Durst

in den zarten Seifenblasen,
nagel Träume an den Baum,
hangel mich an letzte Phrasen
und verhandle mit demTraum.

Krieger ließen es geschehen,
sicher kamst du durch die Tür,
Götter haben dich gesehen.
Dieb, du bist ein Krebsgeschwür -

niemals werd ich mich ergeben,
kämpfe in der tiefsten Not,
es gibt nur das eine Leben,
friss doch Messer und den Tod!


Liebe Agneta und charis

Ich freue mich, daß ihr mir zu diesem Wutgedicht geschrieben habt.
Ich dachte die Hinweise " Dieb" " Krebsgeschwür" wären deutlich, aber ich bin wohl immer noch zu verkryptet.

Es ist ein Gedicht nach einer Mammographie mit unklarem Ausgang. Keine Angst jetzt ist alles gut

Ich habe die Worte: "Götter" in" Ärzte" und " Dieb " in "Wirt"
ausgetauscht. Ich habe eigentlich vor verstanden zu werden.

Wenn das nicht hilft werde ich den Titel in " Zwiegespräch mit einem Karzinom" ändern.

Was meint ihr, hilft das?

Agneta,

Zwiegespräche enden fluchend
und am Nullpunkt wirst du Wurst. finde ich klasse! Und ein wenig Humor kann nicht schaden
Fleischgeworden, hilfesuchend
stille ich den großen Durst



Charis,

niemals werd ich mich ergeben,
kämpfe in der tiefsten Not,
es gibt nur das eine Leben,
XxXxXxXx
Hier ist mir der Sinn wichtig, auch wenn es rumpelt, wenn jemand eine Lösung hat, bin ich gerne bereit es zu ändern.
schlucke Messer und den Tod! finde ich sehr gut!


Ihr Beiden,

Das hier ist ein Wuttext, der beschreibt, wie jemand ums überleben kämpft.

Ich bedanke mich und freue mich das ihr auch an leidenschaftlichen und nicht so ganz friedlichenTexten eure Freude habt.


Liebe Grüße sy


Geändert von juli (28.01.2016 um 09:05 Uhr)
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Alt 29.01.2016, 06:49   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe syri

die innere Titelzeile hast du erst eingefügt - die sah ich beim ersten Lesen noch nicht - so dass die Absicht
des Textes klar erkennbar ist.
Der Überlebenswille kommt deutlich und kraftvoll heraus.

Die erste Variante gefällt auch mir besser - es braucht für derlei Aussage keine schmückenden Füllwörter.

Das Messer deutet meiner Meinung nach auf eine eventuelle Operation hin.
Zum Glück - so entnahm ich deinen Antworten - ist das nun nicht mehr nötig.


Liebe Grüße,
Chavali




__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.02.2016, 09:01   #6
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Liebe Chavi,

Danke für die Rückmeldung. Der Sinn ist jetzt gut zu erkennen. Da bin ich froh.

Ein klein wenig habe ich noch an dem Gedicht geschraubt.
Meist sage ich ja " Das Nächste" wird besser, ich lache über mich selbst. "Wurst" habe ich gegen "schal" getauscht. Du hast es richtig erkannt, das Messer zeigt eine Operation an. Ich habe hier Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen lassen, und Gespenstern Sprache eingeflöst. Alles ist gut.

Liebe Grüße von dem Nordlicht Heike

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Alt 01.02.2016, 11:33   #7
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

ich fand es schon vorher klasse, ohne Einfügen des Karzinoms, weil es dann weiter zu fassen war.
Zwiegespräche enden ja auch manchmal mit dem "Messer" , indem man sinnlose und belastende Gedanken kappt.
LG von Agneta
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Alt 01.02.2016, 18:31   #8
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Agneta,

Ich habe die Überschrift weggemacht, dann hat der Leser mehr Freiheit hat, sich seinen eigenen Reim zu machen.

Auch sonst ist ja jetzt alles gut, und das Gedicht ist fiktiv.

Liebe Grüße aus dem vernieselten Schleswig - Holstein sy


Geändert von juli (01.02.2016 um 21:36 Uhr)
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