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Alt 02.12.2011, 13:51   #1
Stimme der Zeit
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Standard Ein Fest für die Familie

.
Ein Fest für die Familie

„Jetzt lass doch mal, ich habe keine Zeit,
ich muss das Weihnachtsfest noch richtig planen!
Geschenkeliste – hm – ach ja, Bananen,
die fehlen, Gans – bestellt, ja, gut soweit.“

„Jetzt nerv nicht so, ich muss die Gans servieren,
- Oh Gott, die Soße hat zu lang gekocht –
und Hans, er qualmt, kürz schnell den Kerzendocht
und Hans, jetzt komm, du musst die Gans tranchieren!“

„Jetzt stör mich nicht, ich bin ganz einfach 'breit',
ich möchte weiter nichts, als endlich schlafen!
Gott – musstest du mich mit der Sippschaft strafen?!“

„Jetzt komm, mein Schatz, der Zirkus ist vorbei,
sie nervt ganz schön, die Weihnachtsfeierei!“
„Du, Mami, hast du jetzt ein bisschen Zeit?“


Eine zweite Fassung, ohne ihnhaltliche Veränderung, jedoch ohne Anführungsstriche:


Ein Fest für die Familie

Jetzt lass doch mal, ich habe keine Zeit,
ich muss das Weihnachtsfest noch richtig planen!
Geschenkeliste – hm – ach ja, Bananen,
die fehlen, Gans – bestellt, ja, gut soweit.

Jetzt nerv nicht so, ich muss die Gans servieren,
- Oh Gott, die Soße hat zu lang gekocht –
und Hans, er qualmt, kürz schnell den Kerzendocht
und Hans, jetzt komm, du musst die Gans tranchieren!

Jetzt stör mich nicht, ich bin ganz einfach „breit“,
ich möchte weiter nichts, als endlich schlafen!
Gott – musstest du mich mit der Sippschaft strafen?!

Jetzt komm, mein Schatz, der Zirkus ist vorbei,
sie nervt ganz schön, die Weihnachtsfeierei!
Du, Mami, hast du jetzt ein bisschen Zeit?


(1. Terzett, Vers 3: "Gott" unbetont am Versanfang, was eigentlich (nach den "Regeln") nicht geht, das ist schon Absicht so; und "breit" ist umgangssprachlich ein Synonym für "platt" im Sinne von "erledigt" - darf aber ruhig auch anders bzw. "im doppelten Sinn" verstanden werden ...)
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Geändert von Stimme der Zeit (02.12.2011 um 17:26 Uhr) Grund: Ein Versbeginn nachträglich geändert, gefällt mir besser so.
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Alt 02.12.2011, 16:15   #2
a.c.larin
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Standard

hallo stimme der zeit,

na, wenn das nicht ein bild ist, das wir alle kennen:
weihnachten ist wieder ausgebrochen!
die erklärungen darunter musste ich gar nicht lesen, um zu befinden, dass du die szenerie

1.) typisch und
2.) richtig witzig wiedergegeben hast!

mit einer klitzekleinen (unausgesprochenen) mahnung am schluss:
wann hast du endlich für mich zeit?
mama dürfte in deinem gedicht - wie in den meisten familien - der taktgeber der allgemeinen "feierlichkeiten" sein.
der rest der familie liegt flach oder möchte sich einfach nur verkrümeln.
das kommt davon , wenn man der "show" den vorrang gibt - und nicht dem miteinander.

was spräche eigentlich dagegen, weihnachten bei bratwurst mit senf und trocken brot zu verbringen? das geht schnell, macht keinen stress ( und schlecht kann einem davon genauso werden )

mein "erfolgsrezept" seit jahren:
nur nicht jammern, bloß die hälfte der sonstigen menge einkaufen, davon etwa ein viertel tatsächlich verkochen - und zu weihnachten nur das machen, worauf man wirklich lust hat!
weihnachten ist schließlich auch nur ein tag - wenn auch mit kerzenbeleuchtung.
in dem augenblick, wo man den anspruch auf "großartigkeit" loslässt, hat das "kleine glück" ( die zufriedenheit) eine chance, in die herzen zu kriechen.

das kind in der krippe war ja auch ganz klein.
und es lag nur auf stroh.
das sollte uns zu denken geben.

liebe, adventlich - besinnliche grüße,
larin
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Alt 02.12.2011, 16:33   #3
Chavali
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Liebe Stimme,

also die von dir beschriebene Szenerie wär für mich ein Albtraum
Aber ich weiß auch, dass die Tage von vielen Familien so gehandhabt werden,
als wäre es ein einzigen Fressen und Saufen

Die Wahl der Rubrik ist passend, denn ich sehe deinen Text als Gesellschaftskritik.
Am Ende leiden die Kinder, die sich Zeit mit den Eltern gewünscht haben
und nun in den Strudel des Kommerz mit hineingezogen werden.
Kein Wunder, dass das abfärben muss.

Lasst uns zurückkehren zu den Wurzeln des Weihnachtsfestes.
Von meiner Seite aus atheistisch oder konfessionslos, wer mag, in seiner Religion und in seinem Glauben.
Das ist ok und Privatsache.


Gut geschrieben, liebe Stimme, wenn ich auch Rede und Gegenrede in einem Gedicht nicht so mag,
zumindest nicht, wenn sie in soooo viele Zeichen gesetzt wird.
Geht das nicht auch ohne...?


Lieben Gruß,
Chavi



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Alt 02.12.2011, 19:54   #4
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, larin,

Zitat:
na, wenn das nicht ein bild ist, das wir alle kennen:
weihnachten ist wieder ausgebrochen!
Ja, und ich frage mich, wer da die Käfigtüre wieder offengelassen hat???

Zitat:
die erklärungen darunter musste ich gar nicht lesen, um zu befinden, dass du die szenerie

1.) typisch und
2.) richtig witzig wiedergegeben hast!
Vielen, lieben Dank. (Die Erklärungen betrafen ja auch nur zwei "spezielle" Worte, um zu vermeiden, dass jemand etwas falsch versteht.)

Zitat:
mit einer klitzekleinen (unausgesprochenen) mahnung am schluss:
wann hast du endlich für mich zeit?
mama dürfte in deinem gedicht - wie in den meisten familien - der taktgeber der allgemeinen "feierlichkeiten" sein.
der rest der familie liegt flach oder möchte sich einfach nur verkrümeln.
das kommt davon , wenn man der "show" den vorrang gibt - und nicht dem miteinander.
Den ganzen Rummel habe ich schon seit vielen Jahren nicht mehr mitgemacht, es gab immer (ganz klassisch schwäbisch) Heilig Abend Saitenwürstchen (Wiener) mit Kartoffelsalat und am 1. Weihnachtsfeiertag einen "ganz normalen" Sonntagsbraten. Familie im "kleinen Kreis", meine Tochter, ich und meine Eltern.

Meine (damals noch) "Kleine" und ich genossen die Feiertage - lange ausschlafen, gemütlich frühstücken, zusammen spazieren gehen, faulenzen, Musik hören, Gesellschaftsspiele spielen ... Wir haben es uns immer "gemütlich" gemacht. Bevor ich (aus Gesundheitsgründen) ins Büro "umstieg", war ich im Einzelhandel, und ich könnte Geschichten erzählen! Viele Leute "flippen" regelrecht aus, die kaufen ein, als ob es nach Weihnachten nichts mehr zu kaufen gäbe, streiten sich im Laden etc. Ein Ehepaar prügelte sich mal (gegenseitig!) im Geschäft, und das vor ihren beiden Kindern - na, Prost Mahlzeit, wie sieht da wohl ein "Weihnachtsfest" aus? Zeit füreinander? Nein, wie in den USA: The show must go on. Arme Kinder, für die sollte ja Weihnachten eigentlich da sein ...

Zitat:
was spräche eigentlich dagegen, weihnachten bei bratwurst mit senf und trocken brot zu verbringen? das geht schnell, macht keinen stress ( und schlecht kann einem davon genauso werden )
Wie gesagt, Saiten mit Kartoffelsalat, Senf und Brot geht auch ganz prima.

Zitat:
mein "erfolgsrezept" seit jahren:
nur nicht jammern, bloß die hälfte der sonstigen menge einkaufen, davon etwa ein viertel tatsächlich verkochen - und zu weihnachten nur das machen, worauf man wirklich lust hat!
weihnachten ist schließlich auch nur ein tag - wenn auch mit kerzenbeleuchtung.
in dem augenblick, wo man den anspruch auf "großartigkeit" loslässt, hat das "kleine glück" ( die zufriedenheit) eine chance, in die herzen zu kriechen.
Du machst das genau richtig, ich lasse mich auch nicht "verrückt" machen. Weihnachten sollte das Fest der Familie sein, nicht das amerikanische X-mas-Party-Rummel-Glitzer-Konsum-Fress-Gelage, kombiniert mit dem Wettbewerb, wer die größte, schönste und teuerste Festbeleuchtung am Haus hat.

Zitat:
das kind in der krippe war ja auch ganz klein.
und es lag nur auf stroh.
das sollte uns zu denken geben.
*Seufz* Wäre schön, wenn es das täte, leider sind viele bereits "amerikanisiert", mit Santa Claus und großer Party.

Danke für deinen Kommentar, und dir ebenfalls

besinnliche Grüße

Stimme

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Hallo, liebe Chavi,

Zitat:
also die von dir beschriebene Szenerie wär für mich ein Albtraum
Aber ich weiß auch, dass die Tage von vielen Familien so gehandhabt werden,
als wäre es ein einzigen Fressen und Saufen
Das ist es ja, was mich jedes Jahr ärgert. Diese "Wahnsinns-Mega-Party-machen"-Einstellung ist von den USA hierher "übergeschwappt, so wie viel zu viele andere "Undinge" auch. Wir müssen ja unbedingt alles nachmachen, egal, wie unsinnig es ist.

Zitat:
Die Wahl der Rubrik ist passend, denn ich sehe deinen Text als Gesellschaftskritik.
Am Ende leiden die Kinder, die sich Zeit mit den Eltern gewünscht haben
und nun in den Strudel des Kommerz mit hineingezogen werden.
Kein Wunder, dass das abfärben muss.
Weihnachten ist als "Fest der Familie" gedacht. Und dieser "Riesen-Rummel", der Stress und die Hektik sorgen dafür, dass genau das völlig untergeht. Es soll für die Kinder da sein, und genau diese haben gar nichts davon. Sie lernen von den Erwachsenen ja auch nur, dass es lediglich um "Fressen, was das Zeug hält" und um immer irrwitzigere, größere und teurere Geschenke geht. Konsumieren, was nur irgend möglich. Ich finde das traurig, denn egal, ob das Fest nun einen religiösen Hintergrund hat oder nicht: Die Feiertage könnten für Familien (bei denen die Eltern oft beide berufstätig sind) eine wunderbare Möglichkeit bieten, wenigstens ein paar Tage lang mal ganz füreinander "da" zu sein, vor allem wäre das für die Kinder wichtig.

Zitat:
Lasst uns zurückkehren zu den Wurzeln des Weihnachtsfestes.
Von meiner Seite aus atheistisch oder konfessionslos, wer mag, in seiner Religion und in seinem Glauben.
Das ist ok und Privatsache.
Wie ich gerade oben schrieb, stimme ich dir da zu 100% zu.

Zitat:
Gut geschrieben, liebe Stimme, wenn ich auch Rede und Gegenrede in einem Gedicht nicht so mag,
zumindest nicht, wenn sie in soooo viele Zeichen gesetzt wird.
Geht das nicht auch ohne...?
Extra für dich habe ich oben eine zweite Version eingestellt, bei der ich die Anführungsstriche weggelassen habe. Gehört alles zum "Service".

Dir danke ich auch für deinen Kommentar, bei dem ich bemerkte, dass ich, larin und du da ziemlich auf "einer Wellenlänge funken".

Liebe und besinnlich-ruhige Adventsgrüße

Stimme
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Alt 03.12.2011, 16:46   #5
Chavali
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Liebe Stimme,
Zitat:
Extra für dich habe ich oben eine zweite Version eingestellt, bei der ich die Anführungsstriche weggelassen habe
DAS gefällt mir sehr gut und ich danke dir
Jetzt geht es mir so, dass ich mich ganz auf den Text einlassen kann -
ohne die (für mich) störenden Satzzeichen.
Zitat:
Sie [die Kinder] lernen von den Erwachsenen ja auch nur, dass es lediglich um "Fressen, was das Zeug hält" und um immer irrwitzigere, größere und teurere Geschenke geht. Konsumieren, was nur irgend möglich.
Und das ist nicht nur an Weihnachten so:
Schon in der Adventszeit muss ein teurer mit Spielzeug (!) und Süßigkeiten gefüllter Adventskalender her!
Da genügen die kleinen, mit einem Minischokolädchen bestückten Kalender nicht mehr.
Was haben wir uns damals gefreut über die Kalender, die nur ein hübsches Bildchen
hinter den Türchen hatten!

Gern nochmal geschaut und besenft hat
mit lieben Grüßen
Chavi
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Alt 03.12.2011, 18:43   #6
Dana
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Liebe Stimme,

bei diesem Thema bin ich gern dabei.

Es kommt viel zu selten vor, dass die "nackte Wahrheit" so offen und klar ausgesprochen wird - dazu noch in einem wunderbaren Sonett.

Ihr habt alle recht mit euren Meinungen dazu - ich will die Lieder von einst nicht mehr singen.
Im Grunde lag die Traurigkeit darin, dass jeder seine eigene und sicher auch gut gemeinte Vorstellung vom "Familienfest" hatte. (Allerdings jeder für sich mit 100% Egoismus!) Wie sollte das bei zwei Elternpaaren, Großeltern, Geschwistern und Enkeldindern funtionieren - dass am Heilig Abend "DIE FAMILIE" zusammen kam? Die Entfernungen waren auch nicht zu unterschätzen.

Larins Vorschlag übernehme ich sofort. (Das große, perfekte, feierliche Essen für die Kinder mit Anhang mache ich am 22. 12. )
Nein, heute lebe ich die Freiheit im Gestalten und Untertreiben richtig aus - und das macht Spaß.

Gut, dass du es auf den (Gaben)-Tisch gebracht hast, Stimme. Dadurch weiß man den Heutezustand noch mehr zu schätzen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 03.12.2011, 20:27   #7
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, liebe Chavi,

schön, dass du dich noch einmal meldest.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Extra für dich habe ich oben eine zweite Version eingestellt, bei der ich die Anführungsstriche weggelassen habe
DAS gefällt mir sehr gut und ich danke dir
Jetzt geht es mir so, dass ich mich ganz auf den Text einlassen kann -
ohne die (für mich) störenden Satzzeichen.
War ja nur eine Kleinigkeit, das mache ich doch gerne.

Zitat:
Zitat von Chavali:
Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit:
Sie [die Kinder] lernen von den Erwachsenen ja auch nur, dass es lediglich um "Fressen, was das Zeug hält" und um immer irrwitzigere, größere und teurere Geschenke geht. Konsumieren, was nur irgend möglich.
Und das ist nicht nur an Weihnachten so:
Schon in der Adventszeit muss ein teurer mit Spielzeug (!) und Süßigkeiten gefüllter Adventskalender her!
Da genügen die kleinen, mit einem Minischokolädchen bestückten Kalender nicht mehr.
Was haben wir uns damals gefreut über die Kalender, die nur ein hübsches Bildchen
hinter den Türchen hatten!
Jetzt hast du bei mir eine ganze Menge Kindheitserinnerungen ausgelöst. Sie waren sehr hübsch, diese Bildchenkalender, nicht wahr? Ich war auch immer sehr gespannt, ob ein Engel, ein Tier, ein Haus oder ein Tannenbaum etc. als Bildchen erscheinen würde. Meine Kalender waren immer mit Silber- oder Goldglitter bestreut, deine auch? Ich fand das toll, wenn hinterher ein bisschen Glitter auf den Fingern klebte.

Und heute? Ich bin froh, dass meine Tochter bereits erwachsen ist, bei den Preisen für diese Spielzeugkalender werde ich schon beim daran Vorbeigehen blass ...

Was mich daran erinnert, dass ich als Kind mal fast "ausgeflippt" bin (vor Freude), weil ich eine Bettwäsche zu Weihnachten bekam, die mit farbigen Pferdemotiven bedruckt war. Damit würde man heute wohl "niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken". Nein, das teuerste Smartphone muss es sein, mindestens.

Wehmütige Erinnerungsgrüße

Stimme

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Hallo, liebe Dana,

Zitat:
bei diesem Thema bin ich gern dabei.

Es kommt viel zu selten vor, dass die "nackte Wahrheit" so offen und klar ausgesprochen wird - dazu noch in einem wunderbaren Sonett.
Obwohl ich dabei ein bisschen "getrickst" habe, und einfach die Klimax vom englischen Sonett in die italienische Version "übertrug". Ich wollte hier "beides": Das "Kurze, präzise Auf-den-Punkt-bringen" des italienischen und die "Steigerung" des englischen.

Liebe Dana, glaub mir, wenn du nie im Einzelhandel gearbeitet hast, kannst du dir gar nicht vorstellen, wie die Leute "durchdrehen" und (wirklich!) im buchstäblichen "Unverstand" einkaufen. Das und die "gestresste Agressivität" der Menschen lässt durchaus darauf schließen, wie da wohl das Weihnachtsfest "zu Hause" aussieht ...

Zitat:
Ihr habt alle recht mit euren Meinungen dazu - ich will die Lieder von einst nicht mehr singen.
Im Grunde lag die Traurigkeit darin, dass jeder seine eigene und sicher auch gut gemeinte Vorstellung vom "Familienfest" hatte. (Allerdings jeder für sich mit 100% Egoismus!) Wie sollte das bei zwei Elternpaaren, Großeltern, Geschwistern und Enkeldindern funtionieren - dass am Heilig Abend "DIE FAMILIE" zusammen kam? Die Entfernungen waren auch nicht zu unterschätzen.
Ja, und wenn dann noch die "Ich muss alle anderen weit übertreffen"-Haltung dazu kommt, wundert nichts mehr, oder? Ich schweife nicht vom Thema ab, denn es geht auch um Geschenke: Auch bei Kindergeburtstagen geht es heute nicht mehr um Freude, Spaß und Spiel, sondern die Eltern machen einen regelrechten "Wettbewerb" daraus. Wenn ein Freund/eine Freundin dem eigenen Kind etwas schenkt, muss man unbedingt etwas "Besseres" bei dessen nächstem Geburtstag "zurückschenken". Das "schaukelt" sich hoch bis zur völligen Absurdität - und genau das trifft auch auf Weihnachten zu. Größer, schöner, bunter, teurer - wenn ich die Weihnachtsdekoration an manchen Häusern betrachte, frage ich mich, ob ich im falschen Film bin. Stuttgart - oder New York??? Überall nur Prunk, Protz, Santa Claus und Trallala! Ganz zu schweigen von einem unglaublichen Anstieg der Verkaufszahlen bei Alkoholika ...

Zitat:
Larins Vorschlag übernehme ich sofort. (Das große, perfekte, feierliche Essen für die Kinder mit Anhang mache ich am 22. 12. )
Nein, heute lebe ich die Freiheit im Gestalten und Untertreiben richtig aus - und das macht Spaß.
Meine Tochter und ich haben jahrelang die Weihnachtsdekoration zusammen selbst gebastelt, und es machte uns beiden sehr viel Spaß. Ich hoffe (träume), dass ich mal mit einem Enkelchen "weiterbasteln" kann, irgendwann.

Zitat:
Gut, dass du es auf den (Gaben)-Tisch gebracht hast, Stimme. Dadurch weiß man den Heutezustand noch mehr zu schätzen.
Trotzdem sollten wir es nicht zu negativ sehen. Es gibt ja auch noch Menschen wie uns, die sich unbeeindruckt von all dem "Rummel" ein ruhiges und besinnliches Fest gestalten. Und wir sind sicher nicht alleine damit!

Liebe Grüße

Stimme
__________________
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Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.



Geändert von Stimme der Zeit (03.12.2011 um 20:31 Uhr)
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