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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 04.11.2012, 17:20   #1
Chavali
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Standard Sag es mir

Was wär, wenn du ein andrer bist
als der, den ich so liebe;
was ist, wenn du mit falscher List
gern hättest, dass ich bliebe?

Was wäre, wenn ich dir vertrau
und alles glaubte, was ich fühl;
wenn deine Worte - himmelblau -
nur Rädchen sind in einem Spiel?

Sag es mir, wenn Mut zerbricht,
sag mir ehrlich, wer du bist,
Verschweige nichts und lüge nicht
und greife nicht zu einer List
damit ich bei dir bleibe
und nicht auf Wassern treibe.




Version II nach DANA



Was wäre, wenn du es nicht bist,
nicht der, den ich so liebe;
was wäre, wenn nur falsche List
gern hätte, dass ich bliebe?

Was wäre, da ich dir vertrau
und alles glaube, was ich fühl;
wenn deine Worte - himmelblau -
nur Rädchen wär'n in einem Spiel?

Sag es mir, wenn Mut zerbricht,
sag mir ehrlich, wer du bist,
Schweige nicht und lüge nicht!
Greife nicht zu einer List,
damit ich bei dir bleibe
und auf trüben Wassern treibe.



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Geändert von Chavali (07.11.2012 um 18:28 Uhr)
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Alt 04.11.2012, 19:14   #2
ginTon
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Standard

Hi chavilein,,

ich habe jetzt sehr oft über den Text nachgedacht und mir auch die Frage
gestellt, kann man einen Menschen 100% kennen oder wissen was in diesem
vorgeht. Ich stelle mir da irgendwie eine Beziehung als Beispiel vor, wo der
Partner irgendwann eine kriminelle Tat begeht oder ähnliches, Mord als Bsp.,
so wie man es halt im TV hört und sich dann fragt, kannte man diesen
Menschen überhaupt!?

Andererseits stelle ich mir die Frage was mit einem Menschen ist, der nicht
einmal mehr seinen eigenen Gefühlen vertraut?

Von jemanden anderen erfahren zu wollen, was man selbst fühlt oder nur eine
Bestätigung seiner eigenen Gefühle zu erhalten, stelle ich mir sehr tragisch
vor, da hier kein Vertrauen sich selbst gegenüber vorherrscht, derjenige ist
denke ich von Selbstzweifeln geprägt . Ich denke wenn man jemanden liebt,
dann muss man es demjenigen sagen, egal wie die Reaktion des Anderen auch
ausfallen mag.

in meinen Augen guter Text mit gutem Inhalt ...liebe Grüße ginnie
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


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Geändert von ginTon (04.11.2012 um 19:20 Uhr)
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Alt 05.11.2012, 16:28   #3
Chavali
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Hallo ginnie,

du hast mir ja ein ausführliches Feedback geben, dafür danke ich dir
Zitat:
ich habe jetzt sehr oft über den Text nachgedacht und mir auch die Frage
gestellt, kann man einen Menschen 100% kennen oder wissen was in diesem
vorgeht.
Nein, natürlich nicht.
Aber das ist es ja gerade: machmal malt man sich ein Bild von einem Menschen - Freundin oder Partner -
und dann stellt sich heraus, man täuschte sich.
Zitat:
Andererseits stelle ich mir die Frage was mit einem Menschen ist, der nicht
einmal mehr seinen eigenen Gefühlen vertraut?
Die Erkenntnis der Täuschung und Selbsttäuschung kann einen schon ganz schön aus der Bahn werfen.
Zitat:
Von jemanden anderen erfahren zu wollen, was man selbst fühlt oder nur eine
Bestätigung seiner eigenen Gefühle zu erhalten, stelle ich mir sehr tragisch vor [...]
Ja, klar, so war die Aussage in S2 aber nicht gemeint.
Zitat:
Ich denke wenn man jemanden liebt,
dann muss man es demjenigen sagen, egal wie die Reaktion des Anderen auch
ausfallen mag.
Du meinst jetzt nicht ein Liebesgeständnis, oder? Das meinte ich nicht.
Man sollte nicht die Pferdefüße - die ein jeder doch hat - verschweigen und sich nicht in ein gutes Licht rücken.
Zitat:
in meinen Augen guter Text mit gutem Inhalt
Danke, das freut mich!

Lieben Gruß,
chavi
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Alt 07.11.2012, 16:13   #4
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
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Beiträge: 265
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Liebe Chavali,

wenn man ein anderer wäre, was würde man dann daraus folgern. ER/sie ist nicht selbst sondern verkörpert etwas anderes. Das ist aber nicht der Sinn des Lebens, sondern wir wollen uns selbst so zeigen wie wir sind, trotz aller Fehler und Schwächen.

Liebe Grüße
Timo
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Nach vorn sehen und nicht zurück!
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Alt 07.11.2012, 17:31   #5
Chavali
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Zitat:
Das ist aber nicht der Sinn des Lebens, sondern wir wollen uns selbst so zeigen wie wir sind,
trotz aller Fehler und Schwächen.
Lieber Timo,

das wäre der Idealzustand.
Vielleicht schreckt die absolute Wahrheit ja auch ab?
Sollten wir nicht immer ein kleines Geheimnis haben und wahren...?

Für deine Rückmeldung hab herzlichen Dank!
Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 07.11.2012, 18:07   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,

ich kreise schon seit geraumer Zeit um diesen Text und ahne die Intention.
Ich deute ihn nicht schlicht als einen "Aufruf" zur Ehrichkeit. Wenn man einen Menschen liebt, dann glaubt man und vertraut ihm. Das "Risiko" getäuscht oder enttäuscht zu werden, ist immer da. Wir können nie ganz in einen Menschen (auch in den geliebten) hineinschauen.

Hier tun sich mir ganz andere Welten auf.
Das lyr. Ich weiß längst, dass die Dinge nicht so sind, wie sie gelebt werden.
Es will aber nicht direkt fragen, sondern sucht einen anderen Weg.
Es hinterfragt, ja, es zeigt dem lyr. Du einen Spiegel.
Warum tust du das? Warum tust du dir das an? (Ich schreibe absichtlich "dir an", nicht "mir an".)

Das lyr. Ich liebt und wäre gar bereit, die Wahrheit, nicht geliebt zu werden, zu ertragen. Eben aus Liebe versucht es dem lyr. Du zu erklären, dass es sich nicht verstellen muss, nur weil es geliebt wird.

Hoffentlich denke ich nicht zu verquer.

(Ich kann mich sehr gut in eine solche Situation versetzen. Manchmal ist es mehr als offensichtlich, dass man vom Gegenüber belogen wird. Man ist aber nicht fähig, direkt "zuzuschlagen", um ihm diese Peinlichkeit zu ersparen.
Man wünscht in solchen Momenten, dass der andere sich besinnt und mit offenen Karten spielt. - Meinst du so etwas?)

Ich lasse mich so aus, weil ich mir denke, dass du bewusst mit "Was wär ..." begonnen hast. Schon darin liegt ein Hinweis: Überleg es dir für dich!
Ich kann trotz aller Liebe besser mit der Wahrheit umgehen. Überleg dir, was es für dich bedeutet, dass du nicht nur mich, sondern auch dich belogen hast.

Sag mir, ob ich völlig daneben liege.

Und weil ich schon so "tief" eingestiegen bin, darf ich auch ein wenig kritteln.

Was wäre, wenn du es nicht bist,
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Was wäre, da ich dir vertrau
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Sag es mir, wenn Mut zerbricht,
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und auf trüben Wassern treibe.


Wenn auch ein wenig viel verändert. Mich hat die "umgekehrte Intensität sehr beschäftigt, weil sie ganz und gar meinem Ansinnen entspricht.

Gern gelesen, hoffentlich verstanden und gern kommentiert.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 11.11.2012, 18:44   #7
Chavali
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Liebe Dana,

ich las deinen Kommentar schon vor Tagen und habe als erstes deine Version des Textes eingestellt

Du hast ganz recht: Die Botschaft ist kein Aufruf zur Ehrlichkeit.
Sie ist vielmehr ein eigenes Hinterfragen auf Getanes, Gesagtes und Unterlassenes.
So wie du es schon formuliert hast:
Zitat:
Es hinterfragt, ja, es zeigt dem lyr. Du einen Spiegel.
Zitat:
Hoffentlich denke ich nicht zu verquer.
Nein. Ich finde es wunderbar, wie tief du dich in den Text eingelesen hast.
Deine Sichtweise habe ich verstanden und sie deckt sich mit der meinen.
Zitat:
Mich hat die "umgekehrte Intensität sehr beschäftigt, weil sie ganz und gar meinem Ansinnen entspricht.
Das ist schön und zeigt einmal mehr, wie wir uns in unserem Verständnis für diese Dinge gleichen.

Hab herzlichen Dank!
Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 15.11.2012, 18:58   #8
Falderwald
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Hi Chavi,

ja, was wäre dann?

Was wäre, wenn er ein anderer ist?

Kann er denn ein wirklich ein anderer sein, als der, den die Protaginisten so liebt?

Vielleicht spielt er ein dunkles Spiel mit ihr, aber er ist der, den sie liebt und an den sie gerne glauben möchte, das ist ja das Problem.

Das Vertrauen scheint angekratzt zu sein, denn es sieht so aus, als ob sie seinen schönen Worten keinen Glauben mehr schenkt.

Das aber muss einen Grund haben, denn ohne Anlass stellt man das ja nicht in Frage.

Da ist eine ehrliche Aussprache schon angeraten, weil sonst die Zweifel immer größer werden und letztendlich nur ins Verhängnis führen können.

Ob man eine solche Aussprache aber bekommt und ob sie von beiden Seiten ehrlich geführt wird, dafür gibt es keine Garantie, auch wenn man daran appelliert.

Der Wunsch der Protagonistin ist auf jeden Fall nachzuvollziehen.

Da bleibt nur, ihr das nötige Selbstvertrauen und Glück für diese Aufgabe zu wünschen.


In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 16.11.2012, 18:45   #9
Chavali
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Zitat:
Kann er denn ein wirklich ein anderer sein, als der, den die Protaginisten so liebt?
Hi Faldi,

klar kann er das.
Ich vermute mal, ER selbst kann gar nichts dafür.
SIE machte den Fehler und sah ihn viel zu lange in einem rosaroten Licht.
So könnte ein Schuh daraus werden, will sagen, so ist scheinbar die Frage,
die keiner beantworten kann, in Zeile 1 gemeint.
Zitat:
Das Vertrauen scheint angekratzt zu sein, denn es sieht so aus, als ob sie seinen schönen Worten keinen Glauben mehr schenkt.
Es ist immer problematisch, wenn das Vertrauen angekratzt ist.
Manche haben es da sehr schwer, wieder Vertrauen zu fassen - das kann bei sensiblen Seelen
u.U. sehr lange dauern.
Miteinander reden ja; aber manchmal nützt auch das nix, nämlich dann, wenn sich gewisse Verhaltensmuster
schon viel zu tief eingegraben haben...

Danke dir für deine Überlegungen zu dem Text

Lieben Gruß,
Chavali
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