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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 31.01.2018, 10:34   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Stille, still

Stille, still


In der Wohnung ist es still:
Ist es das, was sie jetzt will?
Vorhangdunkel, Schattenfallen,
Leere Räume, die verhallen:

Knisternd wehrt sich das Parkett.
Füße tasten im Duett,
Finden keinen Weg zurück,
Suchen einen Weg ins Glück.

Wieder steht sie, muss verstehen,
Muss sich in die Augen sehen.
Alles gut? Nein, nichts ist gut!
Ruft die unterdrückte Wut

In die Zimmer ohne Worte:
Einsamkeit kennt viele Orte,
Sie kennt jeden, jeden Grund
Und verschließt vor Angst den Mund.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt
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Alt 31.01.2018, 12:27   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Hallo Walther,

das ist ein Text aus deiner Feder, der mir sehr gut gefällt.
Fast lapidar - und durch die kurzen Zeilen auch noch unterstrichen -
berichtet dein Text von einer Person mit
erheblichen psychischen Problemen, woher sie auch immer gekommen sind.

Das liest sich intensiv und berührend.
Man möchte helfen und weiß doch, dass in dieser Situation keine Hilfe greift.

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.01.2018, 12:28   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Walther!

Sehr gelungen finde ich die starke athmosphärische Verdichtung in so kurzen Zeilen - das gelingt selten!

Dennoch klingt der Duktus nicht kurzatmig oder beschleunigt - geradezu beklemmend eindringlich entsteht das Bild:

Der Rückzug eines Lebenspartners in sich selbst, sich abkehrend, isolierend, warum auch immer - und die Hilflosigkeit des anderen, der nur zusehen kann, aber nichts daran ändern, was er auch versucht.

S1Z4 - Können Räume verhallen? Ein Wort, ein Ton kann DARIN verhallen, aber die Räume selbst nicht. Das ist leider so semantisch nicht korrekt formuliert.
Altern.: "stumpfe Laute, die verhallen:" - oder so in der Art.

S3Z3 - Hier würde ich ein Komma setzen statt des Rufzeichens.

Sehr gern gelesen und die Intensität dieses Werkes genossen! Bravo!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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