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Alt 27.12.2015, 03:20   #2
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Liebe Lai,

ein traumhaft schönes Werk. Reimlos kommt das Thema, finde ich, noch besser zur Geltung. Am liebsten hätte ich hier auch (zumindest einige) männliche Kadenzen gehabt, aber ich weiß, dass Du mehr auf die klingenden Endungen stehst, und will nicht zu übergriffig werden.

Ich spiele ein bisschen und versuche mal, meine Lieblingsversion zu finden. Die Auslassungspunkte würde ich weglassen (auch im Titel) und die Verse des Kinderliedes (schöne Idee!) irgendwie anders formatieren. Die Großbuchstaben sind mir zu dominant.

Das Farbenspiel "Scharlachrot" und "Morgengrau" könnte vielleicht statt durch die (roten) Rubine durch etwas Blaues oder Grünes fortgesetzt werden?

Bin sehr angetan!

LG Claudi



Schlaf, Kindlein, schlaf

Sie hat das Schweigen wie ein Laken über sich gezogen.
Mit klammen Fingern zerrt sie an den schweißverklebten Haaren.
Von heißer Stirn läuft Scharlachrot in dünnen Schlieren
und malt bizarre Muster auf das weiße Kissen.


Der Vater hüt' die Schaf

Sie hadert mit dem Gott der Kindertage,
versucht, in Vollmondnächten die Dämonen zu beschwören,
lauscht wie gebannt dem Raunen aus den Schattenwelten.
Der Spielmann mit der bleichen Fratze schlägt die Laute.


Die Mutter schüttelts Bäumelein

Die helle, so vertraute Stimme wispert ihren Namen.
Sie folgt dem Ruf, so schnell sie ihre schwachen Beine tragen.
Im Morgengrau erreicht sie seine Ruhestätte.
Der Kahn des greisen Fährmanns liegt am Ufer.


Da fällt herab ein Träumelein

Den Handel für die Überfahrt besiegelnd
speist sie die Schale Charons mit Rubinen,
die träge, warm aus ihren Händen fallen -
der Fahrpreis hin zum Land der Namenlosen.

Schlaf, Kindlein, schlaf
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.

Geändert von Claudi (27.12.2015 um 03:52 Uhr)
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