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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 21.06.2010, 16:23   #1
falscher Denker
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 22.03.2009
Ort: Ein Ort auf Zeit und mit Herz
Beiträge: 107
Standard Nebeltau



Nebeltau


Dein Haar schimmert noch irischrot
durch meine Morgengedanken.
Am Spiegel zähle ich müde
die Falten meiner großen Stirn.

Die Tage waren in letzter Zeit
länger als die Nächte.
Über den Rand meiner Tasse Tee
verliert sich die Wärme in der Ferne.

Du sagst ich bin ein Kopfschwergewicht,
ein Maler von schweren Metaphern.
Mit Kohlestiften zeichnest du mir
tröstlich Adlerflügel auf die Schulter.

Deine honigbraunen Augen
tauchen tief in meine ein.
Ich schaue einsam
mit dir aus dem Fenster.

Dort wo die Baumkronen
den Horizont verdecken,
bleibst du mit deinen Klangfarben
unerreichbar.

In Nebeltau versteckt
erheben sich unsere Schmetterlinge
vergangener Lebensjahre
bei den ersten Sonnenstrahlen.



Sebastian Auer ©

__________________
Habe einen Vogel
der die Tassen im Schrank
wieder aufstellt
dessen Schrauben locker sind.
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Alt 08.07.2010, 10:00   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo Denkerlein,


schön poetisch.Metaphernreich. Nachdenklich. Ein gelungener Text!
Zitat:
großen Stirn.
Große Strin??
Was hältst du von Denkerstirn?
Das würde mir sehr viel besser gefallen.
Zitat:
Dort wo die Baumkronen
den Horizont verdecken,
bleibst du mit deinen Klangfarben
unerreichbar.
Das ist meine Lieblingsstrophe.

Liebe Grüße und lass dich mal wieder sehen

Chavali ^^
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 08.07.2010, 14:15   #3
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
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Hallo Sebanstian (ich darf Dich hoffentlich so ansprechen),
Dein Gedicht hat mir sehr gefallen, vor allem wegen der bezaubernden Bilder, die Du mit Worten zu malen verstehst. Wirklich schön!
Am besten gefällt mir die letzte Strophe.
An der "großen Stirn" bin ich auch ein wenig angeeckt. Der Vorschlag von Chavali ist gut. Andere Möglichkeit: Das "groß" einfach weglassen. Die Melodie der Strophe würde dadurch nicht leiden, meine ich.
Mit einem herzlichen Gruß!
Galapapa
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