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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 22.03.2018, 18:56   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Kontemplation

Mit Mut und Spucke! - immer wieder fecht ich
für Kunst und Wohlklang gegen jene Großen,
bis rote Quellen aus der Vene stoßen,
denn ihren Zorn und ihre Glieder schwächt ich.

Ich sang im Stechschritt Kampfeslieder prächtig;
und erntete vom Stab der Szene Rosen,
doch manche dieser Kapitäne posen
und sonst auch sind sie falsch und niederträchtig.

Triumpf und Untergang sind sich seit je nah,
bloß mich beschreibt das Attribut der Rohheit
verhängnisvoll im Zweikampf der Arena.

Zertrümmert jauchzen Worte manchen Maulhelds
beschattet von dem Ruhm der Lyrikhoheit,
die selbst verkündet: Ich bin nur ein Faulpelz!
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (22.03.2018 um 19:01 Uhr)
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Alt 22.03.2018, 19:59   #2
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard



So unaufhaltsam sind die Traurigkeiten,
die Dir aus Deinem losen Munde gehen;
tun so, als würden sie nur selbst sich sehen!
Sie wirken starr, wie hingestauchte Weiten,

die arm und klein als Blähungen Dir glänzen.
Nicht unsre Dichtung macht die Lyrik groß;
denn was du schreibst, bleibt ewig inhaltslos!
Denn die Versöhnlichkeit sprengt alle Grenzen,

wie kleine Wörter die in Stille schweigen,
sich lieblich rühren und die Welt bewegen.
Nun sag mir doch, du unbegreiflich Großer:

wirst du das Wort so oft in Honig neigen?
Und fleißig üben und die Sprache pflegen?
Vielleicht auch nur: bleibst du ein edler Loser.
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Alt 25.03.2018, 20:27   #3
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

Respekt, dass du dich wohl getraut
zu antworten mit schlichter Arroganz.
Nicht eine Muse regte sich zum Tanz.
Die Harmonie lag im Konstrukt verbaut.

Ein Waisenkind, das niemanden vertraut,
steht vor den Toren eines weiten Lands...
die Ruhestätte ohne Blumenkranz,
auf die Erinnern nie mehr niedertaut.

Was suchtest du bemüht die Strahlenpracht
im Ausdruck für die Formen deines Bilds,
das nach Erwarten mich denn sprachlos macht.

Doch klingen da nur Hufe scheuen Wilds
durch Wald und Wiese der verlassnen Nacht
im Hauch des mondbeschienenen Gefilds.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 09.04.2018, 10:48   #4
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard @terrapin

Die wahren Seelen schlichter Arroganzen
ertragen diese Namen unsrer Ängste,
die uns zu unerschöpflichen Substanzen
geraten und wir reisen fort - die längste

Verzweigung unsres Lebens ist zerbrochen;
in dem unendlich weichen Samt im Sein.
Auch keine Mühe habe ich gerochen,
denn Deutsche Lyrik ist mit mir allein.

Und was ich suche, was ich heute bete,
ist schüchtern wie ein Glanz im Glanz versteckt
und zeigt sich erst, wenn ich entgegentrete:

den liebevollen Wort der heißen Nacht.
In der der Schlaf ein Klang für Taube ist,
ganz unverstanden und auch nackt gemacht.

Geändert von Eisenvorhang (10.04.2018 um 13:54 Uhr)
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Alt 11.04.2018, 17:18   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Ihr radschlagenden Spatzen!

Ihr solltet, "große Dichter", erst mal hier
die Fehler mit den Fällen korrigieren,
denn diese gehen ernstlich an die Nieren
den wahren Sprachverwendern im Revier!

So schlampig formuliert ihr fort, dass schier
mir droht, die Contenance hier zu verlieren,
solch Lapsi sind wie ein Infekt von Viren
und anderem entbehrlichem Getier!

Ihr macht die Sprache krank mit eurem Derben,
entstellt ihr reines Angesicht mit krassen
Entgleisungen zu einem Bild der Scham,

verloren und enteignet allen Erben,
die euch für eurer Mangelhaftes hassen,
wo dies sie wie ein Makel überkam.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2018, 18:15   #6
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wie wärs mit Kontaktlinsen Erich? :D

Da spricht er laut, verweist auf kleine Mängel,
und lärmt vom Sprachverfall wie kaum ein andrer.
Doch seine Worte sind einsame Wandrer
und sicher keine weisen Überengel.

"Da fehlen Komma und dort hinken Fälle...
Ihr macht die Lyrik klein; so eine Schande!
Ihr seid so eine ekelhafte Bande:
das Wort, das lernt ihr sicher nicht so schnelle!"

Doch horche auf, du singst nur noch am Grund!
Weil tief in dir, oft in vergessner Pose,
dein Hirn zu einem Fragezeichen wird,

das einst geniale ist nur noch verwirrt!
Dir fällt der Intellekt tief in die Hose;
was dabei aufsteigt schweigt in deinem Mund!
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Alt 15.04.2018, 22:53   #7
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Kykals Po-Ethik

Es müht der große Mahner um Ästhetik
sich im Gedicht, doch wahrlich wenig schafft er
davon zu Wort zu geben. Nie hat Kraft er
genug und Fühl, sein Dichten braucht Kosmetik.

Er predigt kühl uns Wasser als die Ethik,
doch trinken Wein und Sonne viele Klafter
tief wir vom Fass der Freuden. Aus dem After
entstinken fein ihm seine Bläschen stetig.

Die Tapferen, o ja, sie lassen Dampf ab,
und schon geht unter uns der Klassenkampf ab...
dass Wort und Woge sich im Scheitern bricht.

Wohl, Leser, jenen Dichterfürst ersehn ich,
der gibt, was er denn hat aus diesem Wenig,
doch sehe selbst im Spiegel ich ihn nicht.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (05.05.2018 um 21:09 Uhr)
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Alt 16.04.2018, 19:03   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Poetenlamento

Die Demut steht dir wacker zu Gesichte,
nach der uns deine letzten Zeilen weisen -
in Afterbilder davor zu entgleisen,
ist würdelos im lyrischen Gedichte!

So manchen Namen trägt uns die Geschichte
ein Weilchen weiter, manche Werke reisen
Jahrhunderte, und viele Leser preisen
Geläufiges - und es wird doch zunichte!

Es bleibt nichts übrig, was wir letztenendes
vergeblich uns bemühen zu bewahren!
Wir werden alt und krumm nur mit den Jahren,

und selten überdauert unser Schaffen!
Schon hundert Jahre weiter: Keiner kennt es -
denn Oberflächlichkeit regiert die Affen!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.05.2018, 22:42   #9
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard

So enden Leib und Seele im Gefecht
oft fühllos und erkaltet unter Krusten,
und der erschöpften Krieger Münder prusten
sich Spottsonette, hart und ungerecht.

Mit allem, was er klagte, hat er recht.
Als ob wir das nicht selber auch schon wussten,
doch interessierte es uns einen Husten.
Mir wird vor derart steifem Hochmut schlecht.

Es tragen, in der Schlacht nichts zu verschonen,
mich leider weiter keine Ambitionen...
Es alles kann, schon durch sein Potential,

allein das kühne Wort der Poesie muss
dem Puritaner passen, optional.
Das Übrige der Kunst gehört dem Primus.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 26.05.2018, 08:33   #10
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Faldi vs. Erich? oh no....



Ich wünschte, jemand würde mir erklären,
wozu die lyrischen Duelle dienen,
die schon seit Jahren auf dem Eiland währen
und doch nur eure Eitelkeit bedienen.

Ist es der Spott, der euren Sinn beflügelt,
die Ironie der selbsterklärten Oberdichter,
wenn ihr euch wochenlang zum Thema abgebügelt
habt im Sinn vermeintlich taffer Lyrik-Richter?

Doch wenn ich es mir recht bedenke,
dann habe ich in all der Zeit gefehlt,
und wenn ich euch jetzt dieses Schmuckstück schenke,

dann ist es meiner großen Huld gezählt,
die stets und immer im Verborgnen lebte
und die trotz eures Ruhms mir widerstrebte.
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (26.05.2018 um 17:24 Uhr) Grund: tppfhlr
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