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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 29.03.2018, 12:11   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Propheten und ihre Folgen

Einst hat sich viel zu ernst genommen
ein Mann der Macht, und ihm fiel ein,
er könnte noch viel größer sein
als Künder eines neuen Glaubens.
Nach all den Jahren seines Raubens
hat er noch nicht genug bekommen
und schreibt ein strenges Kampfesblatt,
als schrieb er es an Gottes statt,
das Demut lehrt und Unterwerfung
und Weisungen zur Strafverschärfung
für jene, die dem Wort nicht dienen
wie jene, die es tun. Und Täter,
die Ordnung liebten, folgten gerne
dem neuen gnadenlosen Sterne
und richteten die Welt der Väter
mit steinernen und starren Mienen.

So ist es bis zu diesem Tag geblieben -
die Unbeweglichen, die niemals lachen,
die Unversöhnlichen, die grausam wachen,
die Unberührten, die Geschichte machen,
doch niemals dulden können oder lieben;

sie alle haben sich versammelt
um Regeln, die sie niemals beugen
als eines harten Gottes Zeugen,
der im Gehorsam lebt, der ständig
gefordert wird, als sei lebendig
nur, wer Gebete dauernd stammelt,
sich auf die Erde mehrmals täglich
dem Herrn zu Füßen wirft, unsäglich
gebrochen - und der Sklaven Bürde
empfinden sie sogar als Würde,
wenn sie das Haupt zu Boden legen.
Wer anders ist, nicht dienen möchte,
gar andere Gedanken brächte,
den tötet man, damit die Lehren
des "Einzigen" die Welt bekehren,
nach Seinem Willen wie auch Segen.

Nur ein Prophet allein hat dies verschuldet:
Die immer schnell Beleidigten bekennen,
dass alles sterben muss und ewig brennen,
was nicht bereit ist, sich bekehrt zu nennen
zum ernsten Gott, der keine Freiheit duldet ...
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (30.03.2018 um 22:24 Uhr)
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Alt 29.03.2018, 20:40   #2
Thomas
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Lieber Erich,

"zum ersten Gott" stimmt wohl nicht. Wie ich es sehe, ist wohl Jesus der einzige, der Freiheit (und diese natürlich auch nicht im falschen liberalistischen Sinn) duldet.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 29.03.2018, 21:12   #3
Sufnus
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Hi Erich!
Da hast Du Dich in sympathischer Weise so richtig in Rage gedichtet - und ich stimme Dir inhaltlich absolut zu!
Aber ich persönlich finde, das Gedicht ist im Verhältnis zu seinem etwas übersichtlichen Gehalt viel zu lang. Die meisten Sonette von Dir haben weitaus mehr inhaltlichen Tiefgang und hier haben wirs, wenn ich mich nicht verzähle, mit dem textumfänglichen Gegenwert von drei Sonetten zu tun. Durch diese Länglichkeit erhält für mich persönlich der Text etwas Lamento-artiges...
Grüße,
S.

P.S.:
Thomas, Du hast sich offensichtlich verlesen, wenn Du eKy mit "zum ersten Gott" zitiert, wo er doch von einem "ernsten" redest. Und was Du mit dem jesuarischen Freiheitsbegriff genau meinst, kommt für mich in dem Zusammenhang nicht so klar rüber. *grübel*
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Alt 29.03.2018, 22:00   #4
Thomas
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Sorry, habe mich tatsächlich verlesen. Erich hat wieder mal Recht.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 30.03.2018, 00:55   #5
Erich Kykal
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Hi Thomas!

Aber Jesus ist ja nur ein Teil dieser gespaltenen Persönlichkeit namens "Heilige Dreifaltigkeit", bestehend aus Gott Vater, dem divenhaft zürnenden Wüterich des Alten Testaments (ein offenbar sehr unausgeglichener Charakter für soviel Allmacht ...), dem Sohn Jesus eben (wenn es sich um eine Dreieinigkeit handelt, wie wurde DER dann wohl gezeugt!?), diesem vergleichsweise zum Papi supersoften Fasthippie, der sich seinem Alten dauernd beweisen muss, und diesem diffusen Heiligen Geist, von dem nie genau gesagt wird, was exakt das eigentlich sein soll! Wie schizo ist DAS denn ... !?
Aber immer brav nachplappern und anbeten, wenn man dabei sein will ...

Naja, jedenfalls hat der alte Wutbürger mit Allmachtsanspruch mit Freiheit nix am Hut, und diese Kifferwolke namens Heiliger Geist äußert sich nie zum Thema. Und selbst Jesus ist weit nicht so "frei", wie man glauben möchte: Er gehorcht brav dem Vater, als der ihn für die Sünden der Menschen sterben schickt, wettert gegen die Händler im Tempel und sagt auch sonst manch Unschönes über heutzutage ehrbare Berufsstände. Ich denke nicht, dass Liberalismus da die Oberhand gewinnt!

Also nö - echt jetzt? Das ganze verquere, teils widersprüchliche Multiautorenkonglomerat soll ich "glauben"? Da ist ja die altgriechische Götterwelt noch wesentlich stressfreier und interessanter!


Hi Thomas, Sufnus!

Ab und zu packt es mich eben, wenn ich mich, wie Sufnus so schön sagte, in Rage dichte - dann kann es auch schon mal länger werden. Mir persönlich erscheint es nicht zu lang, aber das ist wohl Geschmacksache.

Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber nach dem ersten Durchlauf des vierhebigen Musters wollten die nächsten Zeilen unbedingt fünfhebig werden, und da ihr um meinen Tick wisst, kein Ungleichgewicht zulassen zu können, werdet ihr verstehen, dass ich das ganze neue Muster mindestens einmal wiederholen musste, damit es ein Schema werden konnte.
Ich kann eben nicht aus meiner Haut ...

Ich habe versucht, es inhaltlich allgemein zu halten, sodass es auf die Verstiegenen und Fanatiker JEDER Religion passen könnte, aber sicherlich wird jedem geschichtlich einigermaßen Bewanderten klar sein, welcher "ernste Glaube" mir beim Schreiben hier primär vor Augen stand!


LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (30.03.2018 um 10:21 Uhr)
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Alt 30.03.2018, 09:47   #6
mallarme
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Lieber Erich,
künstlerisch bin ich besseres von Dir gewöhnt ,
da musst Du dich schon sehr in Rage gedichtet
haben. Aber Spaß beiseite.
Du hast einen guten Satz geprägt:
"sodass es auf die Verstiegenen und Fanatiker
JEDER Religion passen könnte".
Ja es sind die verstiegenen Fanatiker und Scharfmacher,
ja die Leute die auch unabhängig von jeder Religion
ein liberales Zusammenleben schwierig machen, die
ihre eigenen Machtansprüche, ihr eigenes Ego immer
vorn an stellen, weit über die Bedürfnisse des Restes
der Gesellschaft.
Das schlimme ist nur, auf sie wird mehr gehört als
auf alle anderen. Und das mach es so kompliziert.
Auch der Islam hat sicherlich sehr positive Elemente
und sein Begründer hat wahrscheinlich auch nicht nur
durch und durch Schlechtes im Sinne gehabt.
Aber ich geb zu, da kenne ich mich zu wenig aus,
als das ich eine fundierte Diskussion führen könnte.
Und was die Bibel angeht, da steht sicherlich viel drin
was arg zu hinterfragen wäre, aber man darf es eben
nicht als unumstößlich, als absolut "heilig" ansehen.
Das machen meist die, wie sagtest Du so schön:
"Verstiegenen und Fanatiker".
Dennoch steht in der Bibel auch viel schönes und viel
nachahmeswertes drin, man muss eben nur abwägen
was man sich zu eigen macht. Und es kommt natürlich
vor, das man sich in die Situation begibt:
"Aber immer brav nachplappern und anbeten,
wenn man dabei sein will ... "
Aber wo ist das nicht der Fall, ich denke das ist in vielen
gesellschaftlichen Bereichen so, auch weit außerhalb der
Religionen. Ob es gut ist sei dahingestellt. Wir Menschen
sind eben keine Übermenschen, keine Götter, auch wenn
wirs vielleicht manchmal gern wären.
Einen schönen Feiertag wünscht
mallarme
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Alt 30.03.2018, 10:18   #7
Erich Kykal
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Hi mall!

Seltsam - ich brauchte zum "Mir-zu-eigen-Machen" nie ein "heiliges" Buch ...

Da reichten Erziehung und die Märchen und Geschichten meiner Kindheit, um adäquates Sozialverhalten zu lernen, und dass man andere gelten zu lassen habe, so lang sie einem nicht selbst ans Bein pinkeln.

Leider haben das diese durchglühten Eiferer, Offenbarer, Weltbekehrer und messianischen (im Ilsam wohl mahdianischen) Missionierer von eigenen Gnaden auf dem Dienstweg nicht mitbekommen!
Und so urteilen und verdammen sie mit dem "heiligen" Ernst ihrer Sendung, um so zu der Geltung zu kommen, nach der sie hungern, oder sie dienen sich - bei schlichterem Gemüte - solchen Zirkeln an, weil sie die Welt gern einfach, überschaubbar und geordnet haben wollen und/oder lieber Befehlen folgen, als selbst denken und verantwortlich handeln zu müssen!

Es sind diese bösartigen Narren, die - genau wie in totalitären politischen Systemen - durch Angst herrschen und alle unter ihre Idee zwingen, nicht bemerkend oder sehr wohl wissend, dass diese nur ein beliebig austauschbares Vehikel für ihre Machtansprüche darstellt. Gleichwohl wird sie fanatisch verteidigt und weitergetragen, eine Welle aus Unterdrückung und Genozid, die sich aus dem eigenen Wahnsinn nährt und erst ausglüht, wenn sie sich totgelaufen hat. Dann brechen solche Feuer-und-Schwert-Bekehrungen historisch betrachtet rasch zusammen wie das Stohfeuer, das sie sind. Seltsamerweise lernen die Menschen, unterdrückt oder nicht, selten langfristig daraus, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächste "große Idee" umgeht, nach Revolution schreit und Unmengen von sinnlosen Opfern im Namen der "einzigen Wahrheit" fordert!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (25.10.2019 um 19:05 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2018, 11:32   #8
mallarme
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Lieber Erich,

ich denke schon das ich Dich verstanden habe, will nur noch eines zu bedenken geben:

"Da reichten Erziehung und die Märchen und Geschichten meiner Kindheit, um adäquates Sozialverhalten zu lernen, und dass man andere gelten zu lassen habe, ..."

Worauf fußte die Erziehung, wo standen die Märchen, die Geschichten, wer hat sie überliefert. Sie wurden Dir als nützliche Dinge geboten und Du hast Sie aufgenommen. Sie waren aber schon vorselektiert aus einem unüberschaubaren Meer von Schriften und Überlieferungen, später hast Du diese Selektion dann selbst vorgenommen und Dir das für Dich wichtige entnommen.
Die Bibel enthält viele Dinge die immer im Zeitkontext gesehen werden müssen, ich denke da an die Problematik "Auge um Auge ..." die schon auf dem Codex von Hammurabi fußt, also auch einer Überlieferung bereits entnommen wurde, bzw. von ihr beeinflusst war. Diese Überlegung war schon ein riesiger Fortschritt, das für ein verlorenes Auge nicht ein ganzer Mensch oder mehr ausgelöscht wurde.
Isoliert für sich gesehen wirkt es teilweise grotesk und so gibt es vieles was
zu überdenken ist und was im Lichte eines sturgläubigen Einpeitschers oder auch eines nicht Nachdenkenden sehr problematisch sein kann. Und so ist es mit vielen anderen Inhalten ähnlich. Es ist immer die Frage wer sich was zu Eigen macht.

Alles übrige was Du sagst, das gilt für totalitäre Regime und Unterdrücker genauso, völlig unabhängig von jedweder Religion. Viele Menschen suchen generell nach einfachen Lösungen und sind sehr empfänglich für die Lehren wie zum Beispiel die vom guten Deutschen und dem bösen Ausländer ausgehen, mal ganz platt gesagt. Sie haben Erfolg damit.
Nur bedauerlich, das eine Reihe von Menschen das im Namen Gottes ebenfalls tun und einfache Lösungen mit unverdauten Bibelinhalten bzw. Inhalten anderer "Heiliger Schriften" begründen. Aber damit müssen wir leben. Man darf aus meiner Sicht nur nicht den Fehler machen, die Religion an sich zu verteufeln, sondern muss auch dort das Negative selektieren und das Positive vorn anstellen. Aber wie gesagt, ist nur meine Meinung, ist nicht heilig .
Beste Grüße
mall
mallarme ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2018, 22:44   #9
Erich Kykal
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Hi Mall!

Es gibt einen sogar sehr gravierenden Unterschied zwischen Sagenwelt in Märchenbüchern und dem behaupteten Universum aus heilgen Schriften:

Märchen und Sagen verlangen nie, an sie zu glauben, als wären sie wirklich so passiert und alles wahr! Jeder weiß, dass es Geschichten sind, vielleicht mit dem einen oder anderen wahren Kern, endlos aufgehübscht und dramatisiert im Laufe der Epochen. Geschichten, die belehren wollen, aber weder Unterwerfung noch Hingabe verlangen. Religionen tun das meist immer, zumindest die besonders aufdringlichen.

Ich hatte eben nie einen Übervater nötig, keine moralische Leitfigur, die man anbeten soll. Im Gegenteil: Selbst wenn Gott mir erscheint und mir seine Existenz beweist, würde ich ihn nicht anbeten, bloß weil er mächtiger ist als ich. Anbetung ist mir widerlich, es ist wie Selbstverleugnung, Unterordnung, Sklavenmantra.
Was ist das für ein Gott, der möchte, dass man ihn anbetet? Was nützt ihm das, wenn er allmächtig ist? Hat er trotzdem immer noch so einen Minderwertigkeitskomplex, dass er sich am absoluten Gehorsam seiner Schöpfung hochziehen muss?
Jeder vernünftige Vater will, dass seine Söhne erwachsen und unabhängig werden, damit er auf sie stolz sein kann. Nur dem göttlichen Vater scheint es zu gefallen, Betsklaven zu züchten, die im Extremfall fünfmal täglich vor ihm auf dem Boden kriechen und ihm symbolisch die metaphorischen Füße küssen!
Ist ja die christliche Messe schon ein arges Geschleime, eine geradezu abstoßende sprichwörtliche verbale Zu-Kreuze-Kriecherei!

Dass viel "Gutes" in den heiligen Büchern steht, ist kein Wunder: Die Religionen vereinnahmen soziale Regeln gern für sich, um sich glaubhafter und unverzichtbarer darzustellen, so als würden ohne Gottesglaube alle sofort wie wilde Tiere übereinander herfallen.
Genau dasselbe Gute steht übrigens auch im bürgerlichen Gesetzbuch, seit wir auf Fabeln und Märchen nicht mehr angewiesen sind, um uns zu definieren. Nur ohne das pathetisch verbrämte heilige Brimborium!

Das Neuste: Der Papst leugnet nunmehr die Existenz der Hölle. Er glaubt, sündige Seelen hören nach dem Tod einfach auf zu existieren. Fein. Das Problem bleibt dasselbe: Wer darf das bestimmen? Die hirnrissig strengen, schwarzweiß denkenden, verallgemeinernden und rücksichtslosen, völlig überholten Regulative eines halb primitiven Wüstenstammes von vor 3-4000 Jahren!?
Ich glaube kaum! Ich brauche keinen, der mich richtet, und ich glaube, dass niemand wissen kann, was nach dem Tod passiert. Ich glaube ohnehin daran, dass es kein Nachleben gibt und ich mit dem Tod einfach aufhöre zu sein - auch ohne ein "Sünder" gewesen zu sein!
Wir sollten uns endlich von diesen antiken Schwachsinnigkeiten lösen können, das "Gute" in UNS suchen statt in behauptet heiligen Büchern - was soll das: Sollen wir glauben, Anstand und Moral könnten nur von außen zu uns kommen und uns nachhaltig prägen? Tja, Überraschung! Ich glaube etwas anderes. Und dafür ist keine Heiligkeit nötig.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (11.07.2018 um 11:08 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2018, 23:14   #10
mallarme
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Ort: Ostsachsen
Beiträge: 299
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Ok, lieber Erich,
so richtig verstanden haste mich nich,
aber das ist ja auch net so schlimm,
war aber schön das wir mal drüber
geredet haben.
Sei gegrüßt mall
mallarme ist offline   Mit Zitat antworten
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