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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 28.09.2009, 20:37   #1
norbert
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Naturphilosophische Betrachtungen einer Maus

Naturphilosophische Betrachtungen einer Maus

Mir ist die Hoffnung eben ausgegangen,
der Glaube an die Schönheit der Natur.
Die Katze hat mich letztlich doch gefangen
und somit stolpert meine Lebensuhr.

Mag auch die Sonne warm und leuchtend scheinen
und Vogelzwitschern jubelnd tiriliern:
Ich spüre nur die Lähmung in den Beinen
und werde gleich erschöpfen und krepiern.

Sie wird mich nicht mal fressen, diese Fratze,
was ist der Zweck der Panik und der Qual?
Bin nur ein Spielzeug ihrer Katzentatze,
dies ist - ich sag es sterbend - ein Skandal!

Mein Leben war nur: Flucht und Kopulieren!
Ich tat es, blind getrieben von dem Wahn,
das Mäuseelend zu perpetuieren,
ich tat es, doch verstand ich nie den Plan!

Ich hauche nun mit letzter Kraft: der Schöpfer
muss - mit Verlaub! - ein großer Schwachkopf sein,
ein aufgeblasner, tumber Hobbytöpfer...
(Hier stellte sich der Tod des Mäuschens ein.)

Geändert von norbert (28.09.2009 um 21:17 Uhr)
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Alt 28.09.2009, 20:53   #2
Yave
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Die Katze fauchte als sie doch auffrass
des Mäuschens ausgehauchte Blasphemie
"Du höhne nicht dem Schöpfer der besass
die Macht mich zu erschaffen wie

stolz ich bin das Leuchtfeuer der Natur
mit scharfer und mit guter Krallentatze
Mäuschen ! Was macht der Schöpfer mit euch Opfern nur ?"
fauchte sie und rülpste.

Der Schöpfer ist eine Katze.



Ein sehr schönes Gedicht, norbert, ein sehr lustiges auch. Aber wärst du so freundlich,
die Rechtschreibfehler in S3Z3 Spielzeug und S4Z1 Kopulieren zu bereinigen ?
Ich tue mir ohnehin mit den meisten Gedichten schwer, zu viele Satzzeichen.
Zu viele ß und ´. Aber dann auch noch Rechtschreibfehler !!! Schönes Gedicht.
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Alt 28.09.2009, 21:08   #3
Leier
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Lieber Katzbert!

Ich lach mich fast schief - täten mir die Mäuslein nicht so leid, kämen mir andre Tränen.
Des Einen Uhl, des Andern Nachtigall.
Wie soll man seine Sympathieen verteilen?

Ecce (homo)!

Tatzige Grüße
von
cyparis


@yave:
Bitte Grammatik beachten:
Ich tue m i c h schwer ist korrekt.
(Edschmid und Thiess können nicht irren).
Nase fassen, vor eigner Türe kehren.


hihihi:
machen wir nen eignen Duden auf?
Hoffentlich nicht auf Norberts Rücken.


Laß doch bitte das Gedicht im Vordergrund stehen!

Geändert von Leier (28.09.2009 um 21:33 Uhr)
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Alt 28.09.2009, 21:09   #4
a.c.larin
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lieber norbert,

das eröffnet ja mal ganz neue sichtweisen:
mäusejagd aus mausaugen heraus betrachtet!
grausam , aber doch: die tragik, die einen nicht selbst betrifft, lässt mitunter sogar schmunzeln!

scharfsinnig beobachtet!
larin
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Alt 28.09.2009, 21:18   #5
Yave
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Nun ich fürchte wohl, doch, Cyparis.
Ich tue mich schwer, heisst es, wenn ich zum Beispiel einen Sachverhalt
durch meine eigene Schwäche, durch mich, nicht begreife.
Aber ich tue mir schwer mit Etwas, dann ist es nicht meine eigene Schwäche,
sondern "Es tut mir schwer, weil es nicht harmoniert mit mir".
"Ich tue mir durch dieses Etwas schwer, das nicht harmoniert mit mir".

Aber ob ich nun mich schwer tue, oder ob ich mir schwer tue, ist im deutschen
allgemeinen Sprachgebrauch eine ähnliche Konstellation.

Zudem rechtfertigt ja nicht mein Nichtfehler, dass norberts Fehler keine mehr sind, oder ?
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Alt 30.09.2009, 21:41   #6
norbert
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...danke für eure kommentare.
klar, liebe cyparis; ecce homo!
die maus redet ja mit meiner menschenstimme - ich "denke" ja für sie, die rein triebgesteuert ihr - aus menschensicht - absurdes leben lebt, ein jämmerliches mäuseschicksal trägt.

yave, die katze ist nicht der schöpfer, jedoch hat die rätselhafte natur sie gegenüber der maus bevorzugt. es ist die frage, ob es überhaupt einen schöpfer gibt, es ist ein philosophisches problem.

liebe larin,
diese mäusetragik betrifft uns zum glück nicht, jedoch gibt es auch "katzen2, die UNS bedrohen...

liebe grüße
norbert
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Alt 30.09.2009, 21:48   #7
a.c.larin
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lieber norbert,

natürlich gibt es einen schöpfer!
in meiner küche hängen sogar drei!

mir kann so eine maus schon auch leid tun.
als mein kater letzten sommer eine durch die büsche jagte, hab ich ihn von da entfernt ( sehr zur verwirrung des katers ).

sagen wir mal: unsere mausgefühle sind ambivalent!

liebe grüße, larin
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Alt 03.10.2009, 20:47   #8
norbert
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ja, liebe larin, das ist der widerspruch:
als meine katze vor einigen wochen einen ziemlich großen, wild flatternden vogel im maul hielt, habe ich sie so erschreckt, dass sie kurz einhielt, sodass der vogel, obwohl bereits etlicher federn beraubt, entfliegen konnte:
obwohl zum rätselhaften plan der natur gehörig, widerstrebt uns diese offensichtliche, mörderische gewalt der schmusekatze.
(...und hinterher braten wir uns versonnen ein stück fleisch in der pfanne...)
liebe grüße
norbert
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Alt 04.10.2009, 07:54   #9
a.c.larin
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lieber norbert,

der von dir beschriebene effekt liegt wohl daran, dass wir das fleisch vorher nicht persönlich abgemurkst haben, somit unsere "täternatur" perfekt verdrängen konnten (abgeschoben auf leute, die gewissermaßen "ritualisiert" von berufs wegen damit zu tun haben)
abgesehen davon erscheinen einem die eigenen taten ja immer etwas weniger schlimm, weil die beweggründe des eigenen handelns dem akteur immer unmittelbar nachvollziehbar sind.
gängige ausrede (schon bei kindern gebräuchlich): "ich hab ja nur......"

je stärke die eigene täterschaft ausgeblendet wird, desto vehementer muss sie dann bei anderen abgestraft werden... "projektion" nennt man sowas....
und selber kann man danach wie die maus bequem im loch bleiben.....

liebe grüße,
larin
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Alt 10.10.2009, 07:15   #10
norbert
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liebe larin,
klar, wir murksen die viecher nicht persönlich ab und kaufen ihre leichenteile in adretten, fröhlich und professionell gestylten verpackungen, sodass uns die tötung möglichst verborgen bleibt.
persönlich esse ich immer weniger fleisch, zumal ich für mich dahintergestiegen bin, dass die "attraktivität" des fleisches überwiegend durch die würzung bestimmt wird.
liebe grüße
norbert
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