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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 22.08.2016, 16:41   #11
Wodziwob
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Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Du hast meinem Text nicht widersprochen, daher denke ich das Wesentliche getroffen und mich nicht inhaltlich blamiert zu haben.
Hi eKy,

wieso blamiert? Man kann ja auch ein Gedicht über Suchtgefahr und Persönlichkeitszersetzung durch die harte Droge Alkohol schreiben, ohne je selbst einen Tropfen angerührt zu haben. Oder Heroin, obwohl die Adern sauber, oder Kokain, obwohl die Nasenwände heil sind. Nichts, was durch den Mund hinein geht, macht den Menschen unrein... Hoppla.

Leider sind die Langzeitfolgen von übermäßigem oder zu hoch dosiertem LSD Konsum sehr viel elender als in Deinem Gedicht sehr gekonnt beschrieben, die wenigsten werden zu Überfliegern ohne Bodenhaftung, das sind noch die harmlosen Totalschäden. Bei den wirklich Geschädigten geht es eher um halb oder gar nicht gefüllte Konservendosen in Supermärkten, die den paranoid Wahnhaften bewusst untergeschoben und angedreht werden, um sie zu terrorisieren, und dergleichen skurrile Tragödien mehr von morgens bis abends.

Wie gesagt, wurde unterschätzt. Wie übrigens sämtliche chemischen Drogen. Die derart Gezeichneten der Love Parade Generation beginnen seit langem die Psychiatrien zu füllen. Von wegen harmlose Pillchen! Bei LSD jedenfalls kann einem buchstäblich das Hirn explodieren, und mit dem Trümmerhaufen müssen die Leute nicht selten zeitlebens klarkommen. Oder auch nicht...

So gesehen sogar ein sehr wichtiges Gedicht. Apropos Erfahrung: Verglichen mit Meskalin ist LSD ein Lutschbonbon. Aber das muss ja nun wirklich nicht jeder wissen.

Liebe und cleane Grüße
Wozi

Geändert von Wodziwob (22.08.2016 um 18:26 Uhr) Grund: Noch was eingefallen
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Alt 22.08.2016, 18:27   #12
Erich Kykal
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Hi Wozi!

Jaja, die Schamanen der Azteken und Konsorten wussten schon, wie sie die "Geister" rufen konnten ...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2016, 11:46   #13
Wodziwob
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Hi eKy,

ein Mexiko Reisender hat mich mal mit Peyote bekannt gemacht. Auch nicht ohne.

By the way, wenn "Religion das Opium fürs Volk" sein soll, kann sie so verkehrt nicht sein. Klar: Erhöhte Suchtgefahr!!! Aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich.

Nostalgische Grüße
Wozi
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Alt 27.08.2016, 23:35   #14
Erich Kykal
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Hi Wozi!

Der Spruch mit dem "Opium für's Volk", das die Religionen darstellen, war als Gegenargument zu ihnen gedacht, denn das Rauschgift wird da von Marx negativ konnotiert. Sucht ist keine positive Eigenschaft.
Du versuchst allerdings, diese Auslegung umzukehren, so als wären Sucht und damit der Glaube als Opium für das Volk etwas potentiell Gutes.

Sorry - für mich klappt das nicht! Nicht mal mit Peyote!

LG, eKy
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2016, 14:28   #15
Wodziwob
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Hi eKy,

ich weiß schon, was der Koarl sagen wollte damit und meinte. Meine "Auslegung" ist ja auch als Scherz gedacht. England hat seinen Kolonialkrieg gegen China gewonnen, indem es die Leute großflächig Opium-süchtig machte. Kein Opium für China! Die Gefahr der Droge ist deshalb so groß, weil sie schlicht "glücklich" macht. Zumindest Anfangs, Heroin ist lediglich die konzentrierte Version davon. Die Folgen sind hinlänglich bekannt.

Es liegt mir fern, Drogen zu verharmlosen. Aber es gibt sie eben, weil sie ein offenbar vorhandenes Grundbedürfnis des Menschen stillen. Könnte mit Religion ähnlich sein, rein theoretisch. Nur macht die die Menschen nicht explizit glücklich, das ist nicht ihr Sinn, der daraus hervorgehende Fatalismus ist abzulehnender Missbrauch und tatsächlich Instrument der Mächtigen.

Es müsste also heißen: Religion kann für das Volk sein, was Opium für das Volk sein kann. Dann stimmt's. Der Karli hatte eben nur Erfahrung mit Morphium und Laudanum, das bläst dich freilich weg. Da trifft der Begriff "Betäubungsmittel" voll und ganz zu.

Aber an sich ist Opium... O!!!lala.

Experienced Grüße
Wozi
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Alt 30.08.2016, 19:02   #16
Falderwald
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Servus Erich,

ich glaube, dass eine Droge bei jeder Persönlichkeit andere Wirkungen zeitigt und jeder ganz eigene und individuelle Erfahrungen damit macht.
Was dem einen bekommt, macht den anderen fertig und umgekehrt.

Das zeigt sich auch beim sogenannten Suchtpotenzial.
Nicht jeder wird von jeder ("Rausch")Droge abhängig, was aber auch durch die Art und Weise des Konsums beeinflusst wird.

Der sogenannte Rausch oder Flash wird auch, je nach Dosierung, unterschiedlich (angenehm) wahrgenommen.

Es könnte sich also durchaus so zutragen, wie es in deiner bild- und wortreichen Phantasmagorie beschrieben steht.

Ganz unbestritten sind auch unter Drogeneinfluss schon die irrsten Kunstwerke entstanden, was aber keinesfalls als Legitimation zum Drogengebrauch zu betrachten ist.
Und weshalb sollte dann nicht auch eine Droge zum Gegenstand eines Kunstwerks werden, so wie hier geschehen.

Ich finde das sehr fantasievoll und in diesem Sinne gut beschrieben.

Zum Abschluss möchte ich gar nicht über eigene Erfahrungen berichten, nur so viel: Wer unbedingt eine Droge konsumieren will, egal ob legal oder illegal, der sollte sich vorher genau darüber informieren, mit wem er es zu tun bekommen wird und die eventuellen Konsequenzen bedenken, die das auf sein weiteres Leben haben könnte.

Leider sind die meisten Einsteiger noch zu jung und zu unerfahren, was der eigentliche Grund dafür ist, warum bestimmte Drogen auch auf kürzeste Sicht schon verheerende Folgen haben können.
Da zudem viele Drogen illegal sind, weiß man auch nicht, wieviel und welche Wirkstoffe darin enthalten sind, was die Dosierung anbelangt.

Also, wer sich nicht sicher ist, für den gilt: Finger weg! Lieber auf eine Erfahrung verzichten, die das ganze Leben - auch sehr negativ - verändern kann...


In diesem Sinne gern gelesen und besenfend kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 30.08.2016, 20:52   #17
Erich Kykal
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Hi Faldi!

Ich kann mich deinen Ausführungen nur vollinhaltlich anschließen! Am besten ohne künstlichen Kick - man weiß eigentlich nie, was man kriegt und wie es ausgeht.
Dementsprechend beschrieb ich einen, der auf seinem Trip hängengeblieben war und sich vielleicht den Frontallappen dabei gegrillt hat ... Er weiß nie, ob etwas, das ihm passiert oder das er wahrnimmt, Realität ist oder rauschgeborene Fantasie ...

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (06.07.2017 um 18:36 Uhr)
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