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Alt 17.04.2017, 17:58   #1
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
Standard Dailysoap

Gesehen im Fernseh am Vortag
von Alkohol, Drogen und Sucht,
nach Talkshow und "Mord in der Bucht",
da kam dieser krass lange Vortrag.

Sofort recherchierte ich Stunden,
dazu eine Kanne Kaffee
und Schoko mit Toffifee. *
So hab ich genug Stoff gefunden.

Dann rede ich ernst auf mein Kind ein
und zwäng mich dabei in den Stuhl rein.
„Drogen! Lass, die Finger davon!“ **

Ja Mist! Ich hab doch Nüsse!
Wo sind die Schokoküsse?
Los mach! Lauf zum Kiosk, mein Sohn!“**

*(Hier stimmt der Rhthmus nicht (fehlende Unbetonte) mangels passender Süßigkeit. Wer eine andere weiß, die sich passend reimt - nichts wie her damit.
** Hier absichttliche Metrikänderung, um den "Befehl" zu unterstreichen und herauszuheben. aber in beiden Terzetten gleichbleibend.

Geändert von Cheeny (25.04.2017 um 11:25 Uhr)
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Alt 18.04.2017, 19:58   #2
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

jeder hat so seine kleinen Süchte, liebe Liara. das lese ich aus deinem Werk heraus.
Ein starker Familienverbund mit klaren Regeln und Vertrauen sind immer noch die besten Helfer gegen schlimmere "Drogen" als Negerküsse ( die ich im Übrigen auch gerne esse".Lächeln.
Diese zahlreichen Serien, in denen Familien hinter die Gardinen geschaut wird, finde ich hässlich. Sie bedienen nur den allgemeinen Voyeurismus.
LG von Koko
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Alt 19.04.2017, 09:42   #3
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
Standard

Guten Morgen, liebe Kokochanel.

ja, nur gut, dass ich mich nicht in Stühle zwängen muss, bin dann doch eher noch schlank (auch wenn ich zur Zeit, was mich sehr ärgert, ein paar Kilos zugenommen haben, verflixt!) und schaue keine Dailysoaps.
Doch hier, bei dieser Dame, haben dann bei so vielen Süßigkeiten, so vielen Stunden am TV oder PC und literweise Kaffee die kleinen Süchte doch schon etwas überhand genommen.
Ich wollte den Widerspruch aufzeigen, von dem, was eine Mutter einem Kind predigt und dem, was sie ihm dann vorlebt.

Ich danke dir für deine Interesse und deinen Kommentar
Mit vielen, lieben Grüßen

Liara

Geändert von Cheeny (25.04.2017 um 11:12 Uhr)
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Alt 20.04.2017, 15:53   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe Liara,

es ist eine Frag der Haltung, nicht der Worte! Das kommt raus und ist ganz richtig. Es gilt besonders im Verhalten gegenüber Kindern (und ganz besonders Tieren), da diese auf die Haltung reagieren, nicht auf die Worte.

Zur Form des Gedichts fällt mir auf, dass es (siche absichtlich) dem Reimschema nach ein Sonett ist. Auch die inhaltliche Wende beim Übergang von den Quartetten zu den Terzetten passt gut zum Sonett. Das Metrum hingegen ist etwas "unsonett". Fast alle Zeilen sind unregelmäßig gefüllte Dreiheber, aber zwei Zeilen habe vier Hebungen (die letzte und die viertletzte). Für meinen Geschmack ist das ein wenig zu wild, da ja kein euphorischer, getriebener oder verzweifelter Geisteszustand beschrieben werden soll, sondern eher eine oberflächliche Anteilnahmslosigkeit. Oder sehe ich das falsch?

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 25.04.2017, 11:10   #5
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
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Hallo Thomas,

ja genau, das wollte ich vermitteln. Es lässt sich durch Vormachen und Vorleben weit mehr und glaubwürdiger vermitteln wie es viele Worte könnten.

Vom Metrum sind S1-3 in Daktylen, die letzte ist trochäisch. Und das mit voller Absicht. Ich wollte die Hektik vermitteln, die aufkommt, wenn die Sucht anfängt zuzuschlagen. Ich mache dir die betonten Silben mal in Fett.

Ich habe das oft bei meiner Schwester erlebt, wenn spät abends oder nachts (sogar noch) die letzte Zigarette in der Schachtel fehlte, kam Stress auf und sie war sich nicht zu faul noch ins Auto zu springen und an die autobahnrastätte zu fahren, um schnell eine neue Schachtel für den nächsten Morgen zu holen.
Und ich selbst, esse zwar wenig Süßes, aber ohne Kaffee bin ich auch nur ein halber Mensch.
Mit dem verzweifelten Geisteszustand liegst du bei Süchten gleich welcher art allemal näher dran.

Danke dir für deine Rückmeldung und habe mich sehr gefreut.

Viele Grüße
Liara
Cheeny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.05.2017, 19:03   #6
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Hallo Liara,
das ist so herrlich "prall" - vor allem die Hektik durch die übertragenen "Wichtigkeiten" einer Dailysoap. (Ich kann sie nicht ertragen und doch rede ich mit. Das ist wie "Bild-Zeitung-nicht-lesen".)
Ein herrliches "Stammtischgedicht" und überhaupt nicht unreal.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.05.2017, 21:16   #7
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
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Hallo liebe Dana,

erstmal möchte ich mich für meine verspätete Antwort entschuldigen und dir dann gleich danken fürs Lesen und für deine Gedanken zu meinem Gedicht.

Leider, leider ist es manchmal nur zu real.
Cheeny ist offline   Mit Zitat antworten
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