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Alt 24.06.2017, 19:34   #1
juli
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Standard Die Entscheidung

Die Entscheidung ( fiktiv )

Schon lange zwingen Normen,
dir ungesunde Formen,
und jeder Weg geht gradeaus,
du rempelst gerne ungestüm,
erbaust dir ja ein neues Haus,
und lebst mit Schick in Saus und Braus,
mutierst zu einem Ungetüm,
und fokussierst im Tunnelrausch,
dabei lebst du im Wattebausch,

und musst darinnen bluten,
es heißt für dich nur sputen,
solange bis die Liebsten gehn,
solange wie dein Mammon lebt,
noch immer kannst du nichts verstehn,
wenn wir uns in die Augen sehn,
du bist es, der ja strahlt und strebt,
ein Frauenlachen stiehlt dir Zeit,
es gibt ja dich nur weit und breit -

Ach leck mich doch am Asch
und füttre deine Barsche,
mit Kaviar und wildem Lachs,
du Schaumgeburt kennst keinen Flachs,
der einmal zischt und weiterglüht,
verziehe dich du lascher Max,
dein Frühling ist noch nie erblüht!
Ich nehme den Proleten Fred,
der auch auf Frau und Kinder steht!


Geändert von juli (29.06.2017 um 12:05 Uhr)
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Alt 26.06.2017, 10:13   #2
Kokochanel
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ein ungewohnt kritisches Werk von dir, liebe Syranie, das ich nun zum wiederholten Male lese.
Ein Ausbruch einer Frau, die sich seit Jahren ungeliebt, unbemekt fühlt.
Ein fiktives Werk, aber sicherlich keine Ausnahme. Man könnte es auch umdrehen, mache Frauen bekommen irgendwann auch einen Selbsterfüllungswahn...
Gesellschaftlicher und monitärer Aufstieg macht nicht immer glücklich, es ist anstrengend, alle Verpflichtungen und Normen zu erfüllen. Die Betroffenen, denen das wichtig ist, bemerken es jedoch nicht.
Manche Paare ( oder auch Freunde) verlieren sich im Laufe der Jahre, weil sie aneinander vorbei leben , andere Prämissen setzen. Jeder Mensch entwickelt sich anders im Laufe seines Lebens.

Tipp:
Am Arsche, das würd ich schon Asch schreiben, auch wenn die Kadenz leidet.
Schmunzeln von Monika
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Alt 26.06.2017, 23:24   #3
juli
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Beiträge: n/a
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Liebe Koko,

Dieses Gedicht beschreibt eine Trennung. Es ist ein Puzzelteil des Lebens. Die Rubrik „Alltag“, „Situationen“ und „Gefühl“ bietet dafür Raum. Nun ja kritisch würde ich das Gedicht nicht nennen, eher impulsiv. Hier lasse ich eine Frau sprechen, die sich von ihrem reichen, egoisten Partner trennt und eigene Wege geht. Vielleicht ist der Weg ja besser. Auf jeden Fall lieber ein Ende mit Schrecken besser, als ein Ende ohne Schrecken. Ich habe ihr klare Worte verliehen.

Die Reimform mit den 9 Zeilen, die bis zur 7ten männlich enden, soll einen Sog erzeugen und die letzten 2 Zeilen sind weiblich, sie sollen den schnellen Lauf bremsen. Dir ist Arsche aufgefallen. Deine Vorschlag, das „e“ hätte was, aber ich kann nicht anders. Den Reim Arsche / Barsche hab ich noch nicht, vielleicht mache ich das „e“ ja noch weg. Ich lasse das Gedicht einfach ruhen.

Unsere Partnerschaften müssen nicht mehr auf Gedeih und Verderb bis zum Tod bestehen bleiben. Ob Mann, ob Frau jeder kann wenn er will sein eigenes Leben leben. Oft beginnt Man(n) Frau mit dem Trennungsschmerz, aber die Zeit verwandelt das Sein dadurch, das man neue Wege entdeckt und alles ist wieder offen in welche Richtung auch immer.

Die meisten meiner Gedichte drehen sich ums Menschliche, so würde ich dieses Gedicht hier auch einsortieren.

Falls du Interesse an nachdenklichen, kritischen Gedichten von mir hast . Hier habe ich eine Auswahl: Cybermobbing, das Schattenkind, der Krieger, Europa, die Schattenseite, Desillusionen, Level Acht, Afrika und Warum. Meist stehen die Gedichte bei: Beschreibungen. Ich mache hier keinen Link, weil es zu viel Werbung wäre....

Ich sehe es so: wenn du aus einem Leuchtturmfenster rausschaust, dann siehst du im Leben nur ein Spektrum, den Ausschnitt, wenn das Fenster etwas größer ist, sieht du mehr, aber alles kann niemand sehen, wenn man schlau versucht man die Fenster zu wechseln, aber es gibt viele Fenster und noch mehr Sichtweisen des Erlebens. Deine Art zu Schreiben gehört zu dir, und ich habe schon viele Gedichte von dir gelesen, die mir gefallen, obwohl und gerade weil ich nicht so schreiben kann. Ich schreibe auch manchmal so....

Ich hoffe ich habe nicht zu viel erzählt, meist rede ich weniger.

Liebe Grüße sy


Geändert von juli (28.06.2017 um 09:43 Uhr)
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Alt 28.06.2017, 18:07   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Liebe sy,

ja, da stimme ich Koko zu: ungewöhnlich direkt und kritisch.

Ich habe auch eure Antworten gelesen und finde die Sichtweise richtig und passend.
Niemand von uns Frauen hat es heutzutage noch nötig, sich an einen Partner zu hängen der Versorgung wegen -
und doch trifft man diesen Zustand immer noch häufig an.

Mehr Mut, Frauen! Wir sind die neuen Männer (Satire)

Nee, ist schon so, wenns nicht mehr passt, sollte man seinen eigenen Weg gehen.


Gern gelesen und sich Gedanken gemacht hat mit lieben Grüßen
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 12:05   #5
juli
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Beiträge: n/a
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Liebe Koko & liebe Chavali,

Koko, nun habe ich das Gedicht sacken lassen, und ich sage: Ja!, es ist ungewöhnlich für mich, so direkt zu schreiben, kein Drumherum. Im Moment habe ich viel um die Ohren, und das ist wohl bei meiner Wortwahl durchgeschlagen, auch wenn es gar nicht mit der Thematik zu hat. Es war einfach mein Temperament. Deinen !Asch! nehme ich!

Chavali, ja die Zeiten haben sich geändert. Früher waren unsere Mütter auf Gedeih und Verderb ihren Ehemännern ausgeliefert. Heute braucht das keine Frau mehr sein. Und auch kein Mann. Es gibt viele Familienformen, die Scheidungsrate ist hoch in Deutschland. Ob Mann oder Frau, ich bin dafür das „die Liebe“ nicht zu bezahlen ist. ( hier in diesem Gedicht ist ihr Typ ja reich )

Ich bedanke mich bei euch Beiden. Ihr habt auch hier zu meinen drastischen Worten etwas gesagt.

Liebe Grüße sy

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