Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 17.12.2019, 18:44   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Xenia!

Nichts ist so illusorisch wie die Vorstellung von einem hinterlassenen Vermächtnis! Was bleibt, verblasst rasch, und wie lang bleibt es? Selbst die Besten unter Künstlern und Literaten bleiben bestenfalls nur wenig hundert Jahre an der Oberfläche des kulturellen Gedächtnisses - jeder kriegführende Potentat oder bluttriefende Feldherr bleibt den Nachfahren länger präsent als die Dichter, Maler und Steinmetze der gleichen Zeit!

Wer liest heute noch den einst so himmelhoch verehrten Goethe? Wer kennt noch Namen wie Gryphius oder Walter von der Vogelweide?
SEHR wenige, das glaube mal!
Auch wir versickern unvermeidlich, spätestens wenn die Sprache sich mit den Jahrhunderten so weit gewandelt hat, dass unsere Verse dem Leser unverständlich werden oder seltsam verdreht erscheinen. Aber die allermeisten von uns schaffen es gar nicht so weit - denn wie viele lesen heutzutage denn überhaupt noch Lyrik?

Wir sind Adepten einer verblassenden Kunstform, ohne Lobby, kaum von öffentlichen Interesse getragen oder überhaupt wahrgenommen. Wer bekam als letzter Dichter den Literatur-Nobelpreis? Niemand vermag im "Land der Dichter und Denker" von seiner Kunst zu leben!
Was mag da schon ein "Vermächtnis" bedeuten!?

Nein, Xenia. Wir schreiben zum eigenen Vergnügen, oder weil uns etwas dazu treibt. Ein Vermächtnis hat nichts damit zu tun, und wird auch kaum das Ergebnis sein. Da sollte man sich keine Illusionen machen.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Blinder Passagier Chavali Finstere Nacht 10 29.11.2018 15:43
Blinder Passagier Thomas Der Tag beginnt mit Spaß 5 20.03.2017 18:14
Ein blinder Passagier Panzerknacker Satire Zipfel 2 24.02.2016 18:09
Lebens-Lust Erich Kykal Denkerklause 4 31.12.2014 19:50
blinder prophet Chavali Auf der Suche nach Spiritualität 2 04.09.2012 19:15


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 18:01 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg