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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 22.12.2011, 06:43   #1
Chavali
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Standard Vineta




Nachts kam der Sturm und die Wogen, sie brachen

mit berstender Wucht auf das Küstenland ein,
zerstörten die Häuser, die Kirche, den Hafen
und ließen nichts übrig, kein Bein, keinen Stein.

Schon lang vor dem Unglück erschien die Vision
vom doppelten Bild einer blühenden Stadt,
von Türmen und Mauern und all seinen Menschen,
die waren von Hochmut und Luxus so satt.

Die Ältesten rieten: Verlasst doch den Ort,
sonst taucht uns verheerender Sturmwind hinfort,
denn sieht man gedoppelt alles rings um uns her,
dann teilt sich das wütende, strafende Meer!
Es wird uns verschlingen, es wird unser Grab!

Doch Hochmut war stärker als der Verstand,
ein paar Tage später verschwand dieses Land.
Es stürzte und fiel in die Tiefe hinab.

Noch heute hört man an ruhigen Tagen
die ewigen Glocken des Kirchturmes schlagen.




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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (06.01.2012 um 08:39 Uhr) Grund: *danke* an larin
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Alt 22.12.2011, 14:15   #2
ginTon
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hi chavilein,,

Also die Form des Schreibens liegt dir wirklich sehr, ist für mich unverkennbar.
Der erzählerische Charakter des Gedichtes, welcher mit so wenig Strophen sehr viel Inhalt transportiert ist schon super..

Zitat:
Des Nachts kam der Sturm und Wogen, sie brachen
mit berstender Wucht auf das Küstenland ein,
zerstörten die Häuser, die Kirche, den Hafen
und ließen nichts übrig, kein Bein und kein Stein.

Schon lang vor dem Unglück erschien die Vision
vom doppelten Bild einer blühenden Stadt,
von Türmen und Mauern und all seinen Menschen,
die waren von Hochmut und Luxus so satt.
Die ersten zwei Strophen sind einfach richtig gut geschrieben..

In den folgenden Strophen bricht Endreim und Rhythmus, dadurch das die
Strophen zu einer Aussage der "Ältesten" wird..

insgesamt gefällt mir dein Werk sehr ...liebe Grüße ginnie
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Alt 25.12.2011, 15:32   #3
Chavali
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Zitat:
Also die Form des Schreibens liegt dir wirklich sehr, ist für mich unverkennbar.
Der erzählerische Charakter des Gedichtes, welcher mit so wenig Strophen sehr viel Inhalt transportiert ist schon super..
hallo ginnie,

dafür erst einmal vielen Dank
Zitat:
Die ersten zwei Strophen sind einfach richtig gut geschrieben..

In den folgenden Strophen bricht Endreim und Rhythmus, dadurch das die
Strophen zu einer Aussage der "Ältesten" wird..
Die ersten zwei Strophen sind im Kreuzreim geschrieben, wobei S1 Z1+3 eine Assonanz ist.

In den folgenden Strophen sind die ersten vier Zeilen Paarreime, wobei die folgenden vier Zeilen
einen umarmenden Reim ergeben.
Dann folgt wieder ein Paarreim.
Das hat doch was, oder?

Was meinst du mit "Aussage der Ältesten"?
Zitat:
insgesamt gefällt mir dein Werk sehr
Danke nochmal und lieben Gruß,
chavi
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Alt 27.12.2011, 08:29   #4
a.c.larin
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hallo chavali,

ich kenne hier die geschichte nicht , aber ich nehme mal an, dass dem eine alte sage oder legende zugrunde liegt.

für die erste strophe hab ich ein paar vorschläge:

Des Nachts kamen Sturm und Wogen, sie brachen
mit berstender Wucht auf das Küstenland ein,
zerstörten die Häuser, die Kirche, den Hafen
und ließen nichts übrig, nicht Baum und auch Stein.

"kamen", weil hier mehrere dinge genannt werden. bei "kam" müsste sonst: "kam der sturm und die wogen" stehen.
"kein stein" klnigt auch nicht richtig: es müsste doch : sie ließen keinen stein übrig, heißen. das einzelne bein würde ich zugunsten eines einzelnen baumes austauschen.

die alte geschichte vom göttlichen zorn als strafe für den hochmut der menschen - so wurden wohl immer die natrukatastrophen erklärt.....

eine feine ballade, gerne gelesen!
larin
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Alt 30.12.2011, 15:22   #5
Chavali
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hallo larin,
Zitat:
ich kenne hier die geschichte nicht , aber ich nehme mal an, dass dem eine alte sage oder legende zugrunde liegt.
Ja, die Sage der in der Ostsee untergegangenen sagenhaften Stadt Vineta.
Zitat:
"kamen", weil hier mehrere dinge genannt werden. bei "kam" müsste sonst: "kam der sturm und die wogen" stehen.
Ich weiß nicht recht. Zuerst kam der Sturm. Dann brachen die Wogen. Es sind also zwei verschiedene Dinge.
Vielleicht sollte ich ein Komma setzen oder einen Gedankenstrich, etwa so:
Des Nachts kam der Sturm - die Wogen, sie brachen
Auf keinen Fall aber kamen.
Zitat:
"kein stein" klnigt auch nicht richtig: es müsste doch : sie ließen keinen stein übrig, heißen. das einzelne bein würde ich zugunsten eines einzelnen baumes austauschen.
Den Gedanken gehe ich mit und lass mir was einfallen.
Zitat:
eine feine ballade, gerne gelesen!
Danke für Kritik und Lob, hat mich sehr gefreut.

Lieben Gruß,
Chavali



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Alt 31.12.2011, 07:50   #6
a.c.larin
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hallo chavali,

komma oder gedankenstrich wären geeignete alternativen.

oder auch so: es kamen der sturm und die wogen.

die sage hab ich wirklich nicht gekannt - aber ich bin ja auch ein "binnenvogel"!

lg, larin
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Alt 06.01.2012, 08:39   #7
Chavali
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liebe larin,

binnenvogel ist gut
Zitat:
Zitat von larin
oder auch so: es kamen der sturm und die wogen.
Ich habe mich jetzt endgültig für diese Variante entschieden:


Nachts kam der Sturm und die Wogen, sie brachen

Ich hoffe, es findet deine Zustimmung

Danke für deine Rückmeldung, hat mich sehr gefreut!

lieben gruß,
chavali
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