Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Ausflug in die Natur

Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 19.08.2010, 21:09   #1
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Abgesang

.
.
.

Spiegeltiefe Stille trägt er als Gewand,
dunkelgrün kopfüber träumt darin der Wald
regungslos im Ufer - Sonnenuntergang.

Pures Gold ergießt sich einer Gabenhand,
quert die Wasserfläche, Windeshauch! Und bald
steigen Flammen auf zum Abendabgesang.

Wasservögel tupfern, punkten schwarz das Rot,
groß und majestätisch hebt der Vollmond sich
hinter fernen Wipfeln für den Nachtempfang.

Auf der Silberstraße schweben unsichtbar
Hoffnungen im Tanze. Ach wie wunderbar
klingen Lieb und Leid im Lied der Nachtigall.
.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2010, 01:16   #2
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo Dana
Metrisch, rhythmisch perfekt. Abgesang des Tages. Zwischen endendem Tag und Nacht. Poetische Impressionen einer vielleicht wehmütigen (wegen letztem Satz in Vers 4) Beobachterin.
Geschmackssache, ob in Zeile 3 der ersten Strophe Bindestrich oder Punkt steht.
Die ersten drei Verse gefallen mir sehr. Die vierte wg. der unsichtbaren Elfen nicht so sehr. Hier machst du vielleicht einen Spaghat, der für mich wenig passt: Wenn man Elfen schon nicht als Impression wahrnehmen kann, wie deine vorigen Beschreibungen eines Vorgangenes bei Sonnenuntergang, dann vermutest du sie im Text zumindest im Nicht-Sichtbaren.
Ich meine, ihre reale Unsichtbarkeit zu erwähnen ist in einem Gedicht wie diesem überflüssig. Auch Lieb und Leiden einer Nachtigall - wer versteht ihre Gefühle schon? Mir ist schon klar, was du damit transportieren möchtest. Lieb und Leiden, im Gesang des Vogels ausgedrückt.
Ach wie wunderbar klingen Lieb und Leid im Lied der Nachtigall. ?

Nichts gegen Elfen als Metapher für so manchen geheimnisvollen Vorgang in der Natur, aber eben im Geheimen verborgen; wenn es dem Gedicht poetisch dient. Aber auch diese, meine Sichtweise, ist natürlich Geschmackssache.
Nichtsdestotrotz hast du schöne Eindrücke im Text festgehalten. Diese kann ich mir gut in Bildern vorstellen.

Ich glaube, du hast majestätisch im Gedicht falsch geschrieben.


Blaugold
Blaugold ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2010, 17:11   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo dana,

ich kann diesen stillen see oder teich sehr deutlich vor mir sehen!
die unsichtbaren elfen stören mich überhaupt nicht.

in einer zeile würde ich die interpunktion anders setzen:

quert die Wasserfläche, Windeshauch! Und bald...

also, so erschiene es halt mir logischer.

sehr zaubrisch und geheimnisvoll hast du alles in szene gesetzt.
ich glaube ja , du wohnst auch da.....

liebe grüße, larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2010, 19:45   #4
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Blaugold und liebe larin,

einer sagt so und einer so - .

Ganz lieben Dank für Lob und Vorschläge.

Es war so:

Mir gefielen die ersten 3 Strophen auch am besten, doch ich suchte einen "Abschluss", der den Abgesang "krönt". (Die ersten drei bleiern naturromantisch. Elfen, Geister oder Engel sollten Fantasie oder einen Traum beleben.)

Schaut mal, was ich übernommen habe.

Die 4. Strophe lasse ich vorerst so stehen. Vielleicht kommt mir beim nächsten Beobachten eine neue oder andere Idee.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2010, 23:20   #5
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
Standard

Liebe Dana, du hast ein wunderbares, innigberührtes Gedicht geschrieben. Die reine Naturschilderung ist mit Worten beschrieben, die nicht nur etwas geheinisvolles, sondern auch eine bestimmte Innenansicht vermitteln. Daher müsste in der letzten Strophe etwas Eigenbezogenes angedeutet werden, was die Elfen nicht erfüllen, zumal in der Nachtigall hier wohl auf eine Seelenverwandtschaft hingewiesen wird. Nachtigall als letztes Wort klingt mir zu sehr nach Galle. Vorschlag:

Auf der Silberstraße schweben unsichtbar
Hoffnungen im Tanze. Ach, wie wunderbar
singt die Nachtigall von Lieb und Leid ihr Lied.

Gruß Archimedes ...der mit den unsichtbaren Kreisen
__________________
gestörte Kreise
Archimedes ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.09.2010, 19:02   #6
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Archi,

ich habe deinen Kommi nicht übersehen, auch wenn es etwas gedauert hat.
Ein Grund dafür ist, dass der Blick zum See unwahrscheinlich anzieht.
Heute früh (6.00 Uhr) stiegen Nebel auf. Darin wären Elfen vorstellbar.

Deine Gedanken und dein Vorschlag sind sehr gut - Hoffnungen werde ich wahrscheinlich übernehmen.
Mit Nachtigall und Galle hast du mir einen "Floh" ins Ohr gesetzt. Ich kann mich von der Intention "Galle" nicht mehr trennen, obwohl mir das sonst nicht im Traum eingefallen wäre.

Ich überdenke noch und werde ganz bestimmt ändern.

Danke für Mitdenken und Lob,

liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2010, 22:50   #7
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard

Hallo Dana,
leider habe ich die ursprüngliche Version nicht gesehen. Dein wunderschönes Gedicht ist mir erst jetzt aufgefallen.
Die Bilder sind traumhaft und nehmen einen unweigerlich mit in diese romantische Szenerie.
Wegen der Nachtigall würde ich mir keine Gedanken machen, sie hat mit Galle so wenig zu tun, wie der Tagesanbruch mit einem Beinbruch.
Es war mir ein Genuss, Dein Gedicht zu lesen!
Herzlichen Gruß!
Galapapa
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.10.2010, 21:18   #8
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber Galapapa,

mit dir treffe ich jetzt eine Abmachung:
Wir wollen uns gegenseitig nie mehr für das "Zeitliche" im Antworten entschuldigen, weil wir wissen, dass die Zeit für jeden von uns anders "arbeitet".

Ich habe deinen schönen Kommi schon lange mit Genuss gelesen und es beim Genießen belassen.

Heute bedanke ich mich dafür und weiß, dass es dafür nie zu spät ist.

Ich lasse die Nachtigall(e) dort, wo sie sich in meinem Vers niedergelassen hat und weiß zugleich, dass Archi sie nicht vertreiben wird.
Er und ich kennen uns persönlich und akzeptieren wohlwollend und humorvoll unsere eigenen Sichtweisen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 21:28 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg