Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Ausflug in die Natur

Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 14.11.2013, 18:58   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard So ein Himmel!

Manchmal fallen Gipfel ins Entfernte,
ist der Himmel einfach übermächtig!
Nicht der nächtens funkelnd übersternte,
nicht der sommerblaue, weit und prächtig.

Nein, das brodelnde, enthemmte Wallen,
majestätisch alles übertürmend,
wo in Weiten sich die Wolken ballen,
die Erhabenheit der Höhen stürmend!

Dräuend wachsen Riesen in den Äther,
heben graue Fäuste, runzeln Brauen!
Wetterleuchtend weisen sie, was später
niedergeht auf Bergeshang und Auen.

Dieser Himmel ist's, der dich erweitert,
größer macht und Mut, ihn zu erleben!
Du bist erst am Irdischen gescheitert,
kann dich solch ein Himmel nicht erheben.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (28.01.2014 um 21:00 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2013, 09:00   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

das Gedicht ist meiner Meinung nach gut und sehr wirkungsvoll. Nur eine Stelle würde ich gerne überarbeitet sehen:

"Wetterleuchtend weisen sie, was später
niedergeht auf Rosenbusch und Ginster."

"Rosenbusch und Ginster" sind einfach zu klein für die erhabenen und gewaltigen Wolkenbilder davor, mir klingt das fast wie Ironie. Es müssten Fluren, Felder, Tal und Wälder etc. sein. Vielleicht fällt dir etwas passendes ein.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2013, 13:42   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Thomas!

Ich gebe dir durchweg Recht mit deinem Einwand und habe die Strophe überarbeitet. Ich hoffe, das Ergebnis passt nun zur Größe der Szenerie!

Vielen Dank für dein Lob - es schmiert mir die heisere Gurgel, geht es doch runter wie Öl!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2013, 17:21   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Ja, Erich,

so finde ich es sehr gut. Die "Brauen" sind auch besser im Bild als das "finstere Grollen"!

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2013, 20:45   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Finde ich auch. Nochmal Danke!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2014, 20:51   #6
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Lieber eKy,

die Weite und Größe des Himmels bleibt immer über den Dingen. Mit Augen und Versen des Dichters entdeckt sich der Leser begeistert und gefangen, so auch hier.

Trotz der Besprechung mit Thomas, habe ich ein Problem mit der letzten Strophe:

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Dieser Himmel ist's, der dich erweitert,
größer macht und Mut, ihn zu erleben!
Du bist erst am Irdischen gescheitert,
kann dich so ein Himmel nicht erheben.
Mir ist die Aussage nicht klar. Der "Mut" dazwischen und der Punkt nach "erleben".
Ich verstehe es vorschlagsmäßig so:

Dieser Himmel ist's, der dich erweitert,
mutiger dich macht, ihn zu erleben.
Bist du erst am Irdischen gescheitert,
kann dich so ein Himmel nicht erheben.


Entscheide, ob der Vorschlag gut ist oder ob ich zu wenig verstanden habe.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.01.2014, 21:10   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Dana!

Ich formuliere die letzte Zeile mal um:

Du bist erst am Irdischen gescheitert, wenn dich solch ein Himmel nicht erheben kann.

Meine Version ist anders konstruiert, sagt aber genau das aus und ist auch richtig so. Es hilft, wenn man in Z3 das "erst" besonders betont.

Die Z2 in dieser letzten Strophe ist teilweise fast ein Wortspiel - das "macht" bezieht sich sowohl auf das "größer" davor wie auch auf den "Mut" danach: macht größer und macht Mut. Die Wortwiederholung habe ich mir gespart. Es ist nicht leicht nachzuvollziehen, das gebe ich gern zu, denn das machen steht bei jedem der beiden Bezugsworte in anderem Sinnzusammenhang - aber mit etwas Grübeln ist es zum Draufkommen, denke ich.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Himmel Christian Wolf Ausflug in die Natur 2 24.09.2013 17:00
dem himmel nah Chavali Besondere Formen 2 25.10.2011 17:02


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 11:33 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg