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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 21.10.2011, 20:46   #1
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Noch (Ein Jahr) - Teil 1

Januar

Noch herrscht Winter
mit Frost und Schnee
Bäume stehen stumm und kahl
zugefroren Bach und See
Vögel leiden bittere Qual.


Februar

Noch malt Winter
mit rauer Hand
in blau, weiß und braun seine Bilder
Schneeflocken schweben leise aufs Land
Tage werden länger und milder.

Winter hält noch eine Weile
den Atem an
Frühling hat keine Eile
seine Zeit
kommt heran.


März

Noch kalt und frostig die Nächte
erste Knospen brechen auf
vertrieben des Winters Mächte
unaufhaltsam
nimmt de Frühling seinen Lauf.


April

Noch kann es stürmen und schneien
das Wetter wild und unberechenbar
Winter mag noch so sehr schreien
Frühling ist endlich da.


Mai

Noch blühen Büsche und Bäume
im warmer Frühlingsluft
Natur verschenkt ihre prächtigsten Träume
berauscht
vom eigenen Duft.

Frühling hält noch eine Weile
den Atem an.
Sommer hat keine Eile
seine Zeit
ist nicht mehr weit.


Juni

Noch sind die Tage lang und weit
Spargel und Erdbeeren schmecken jetzt gut
Sommer hält Einzug
und macht sich bereit
alles Leben
fasst neuen Mut.

Geändert von wüstenvogel (22.10.2011 um 16:41 Uhr)
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2011, 13:14   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo wüstenvogel,

du beginnst jeden Monat mit Noch - und das ist auch der Titel deiner Serie.
Für jeden Monat hast du etwas Passendes gefunden.
Obwohl du dich um Reime und Strophen bemühst, wirkt alles ein wenig ungeordnet,
auch durch die unterschiedlichen Zeilenlängen.
Vielleicht kannst du da noch ein wenig mehr verdichten - oder aber die Reime weg und im vers libre schreiben.
Das wär auch nicht schlecht und würde sich gut machen, denke ich.

Vor Jahren habe ich auch einmal die Monate verdichtet.
Hier mal ein Beispiel für den Oktober:
Oktober

Der zehnte Mond des Jahres:
er wird 'Oktober' genannt.
Das klingt nach Abschiedstagen,
nach herbstbuntem Blätterland.

Es raschelt bei jedem Schritte,
ist schönste Musik für mein Ohr;
ein Eichhörnchen hüpft im Baume,
mir kommt’s wie im Zauberland vor.

Ich mag diese sinkende Sonne,
die irgendwann wieder erwacht!
Und leise kommt nun der Abend,
er mündet in zärtlicher Nacht.


Die anderen sind hier nachzulesen ab #14


Deine Idee aber gefällt mir und ich bin gespannt auf die anderen Monate,
die noch fehlen.
Mir fällt auch auf, dass du den Februar und den Mai länger bedichtet hast.
Ist das Absicht oder hat es sich so ergeben?


Viele Grüße,
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2011, 09:58   #3
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Noch (Ein Jahr) - 1. Teil

Hallo Chavali, vielen Dank für deine konstruktiven Anregungen. Ich schreibe zwar schon ziemlich lange, aber meistens "Ungereimtes", deswegen kann ich gut verstehen, wenn du bei meinem Gedicht einiges ungeordnet findest.
Vielleicht sollte jede Strophe aus 4 Zeilen bestehen:

Januar

Noch herrscht Winter mit Frost und Schnee
Bäume stehen stumm und kahl
zugefroren Bach und See
Vögel leiden bittere Qual.

Februar

Noch malt Winter mit rauer Hand
in blau, weiß und braun seine Bilder
Schneeflocken schweben leise aufs Land
Tage werden länger und milder.

Dass eine Strophe mehr Wörter enthält als eine andere, ist bloßer Zufall.

Dein Oktober-Gedicht gefällt mir sehr gut, vor allem die An-Ordnung der Zeilen. Dass sich immer "nur" zwei Zeilen reimen, macht es dem Dichter etwas leichter. Das soll aber keine Kritik, sondern nur eine Feststellung sein. Bei den meisten meiner Gedichte reimt sich oft noch viel weniger.

LG

wüstenvogel
wüstenvogel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2011, 04:50   #4
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Hallo, wüstenvogel,

nachdem ich deine Antwort auf meinen letzten Kommentar gelesen hatte, wurde mir klar, dass ich für den "stilistischen Aspekt" nicht die "richtige" Kommentatorin bin. Das sage ich ohne jede Anspielung, manchmal ist das einfach so, denn in freien Versen bin ich "nicht zu Hause". Wenn du schon so lange schreibst, ist das dein "Stil", wie du auch selbst sagst, und das akzeptiere ich. Ich bin eben das "Gegenteil", und bevorzuge klassische Formen - wenn ich auch gerne damit "herumexperimentiere". Also nichts für ungut, ja?

Der Inhalt ist schließlich auch noch da.

Auch mir fiel auf, dass Februar und Mai zwei Strophen besitzen. Das kann ich allerdings gut nachvollziehen, denn der Februar scheint mir immer, seiner kalendarischen Kürze zum Trotz, besonders lange anzudauern. Ich warte auf den "Frühling", der im März seine ersten, zaghaften "Blüten" zeigt (jedenfalls in den meisten Jahren). Hier finde ich das passend. Der Mai ist ein Monat, von dem ich gerne hätte, dass er ein wenig länger "bleibt", das "junge, saftige Grün" schätze ich sehr.

Inhaltlich gefällt mir dein "lyrischer Kalender", denn jeder kann sich aus der Strophe heraus sein "eigenes" Bild "malen". Die Schilderung der Monate und ihrer Eigenschaften finde ich gut und anschaulich dargestellt.

Wobei ich gestehe, dass der "kulinarische Aspekt" in deiner Beschreibung des Junis mich ein wenig schmunzeln ließ - außerdem bin ich ganz versessen auf frische Erdbeeren, und auch Spargel esse ich jedes Jahr sehr gern.
Zitat:
Spargel und Erdbeeren schmecken jetzt gut
Extra für mich geschrieben, ja? Jetzt sitze ich da und tue mich schwer damit, dass ich darauf noch so lange warten muss.

Ich bin gespannt auf deine "Fortsetzung" mit den anderen sechs Monaten.

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2011, 16:22   #5
wüstenvogel
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.08.2011
Ort: Wetzlar/Hessen
Beiträge: 446
Standard Noch (Ein Jahr) - Teil 1

Hallo, Stimme der Zeit, es freut mich, dass du gerne Spargel und Erdbeeren isst. Hoffentlich magst du auch Eisbecher, das gibt´s nämlich im August!

Schön, dass dir mein kleiner Gedicht-Zyklus (wenigstens) inhaltlich gefällt.
Für mich ist der Inhalt allemal wichtiger als die Form, die natürlich nicht unwichtig ist.

Der Februar und der Mai wie auch der August und der November haben jeweils zwei Strophen, weil nach diesen Monaten eine andere Jahreszeit beginnt. Ursprünglich wollte ich nach jedem Monat eine fast identisch klingende Strophe anhängen (wie bei "Goldener September"), doch das erschien mir zu langatmig (und deshalb auch langweilig). Zum Dezember habe ich noch eine abschließende Strophe geschrieben, weil der Kreis des Jahres dort endet und wieder beginnt.

Auf jeden Fall vielen Dank für deinen Kommentar.

LG

wüstenvogel
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