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Alt 05.01.2017, 21:29   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Jedes Jahr

Jedes Jahr aufs neue
hofft der Mensch auf gute Zeiten,
Schlechtes soll vergangen sein,
soll aus dem Gedächtnis gleiten.

Jedes Jahr aufs neue
träumen wir den gleichen Traum,
Glück, Gesundheit, bessres Leben,
Reichtum auch, man glaubt es kaum.

Jedes Jahr aufs neue
irrt der Mensch. Er irrt und wird
immer weiter hoffen, irren,
seiner Illusionen Wirt.

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 05.01.2017, 22:33   #2
ginTon
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Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.419
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Hi chavilein...

inhaltlich finde ich es ein sehr interessantes Gedicht. Nicht nur, weil im Kern
die Vorsätze für das neue Jahr beschrieben werden, und andererseits auch
ein Grund herauslesbar ist, warum diese womöglich nicht erfüllt werden "irrt".

ich denke der Wink wird in der zweiten Strophe vollzogen. Also in der heißt
es ja, der Mensch träumt von Gesundheit, Glück etc.pp oder mitunter, wenn
man wirklich gesund ist, dass es so bleibt. Dies impliziert meines Erachtens
aber auch den Gedanken, dass der Mensch davor Angst hat, dass es eines
Tages nicht mehr so sein könnte. Dem Menschen wird bewusst, dass er krank
sein könnte oder das ihm das Glück möglicherweise verlässt. Dies ist aber
eigentlich ein negativer Gedanke, der das jetzt-glücklichsein aber eigentlich
schadet. Der Mensch steht also seinem eigenen Glück selbst im Weg, weil
er Angst hat, dass es eines Tages mitunter nicht mehr so ist. Vllt hat dies
auch ein wenig mit dem Gedanken der Vergänglichkeit zu tun, wer weiß. Im
Grunde sagt ja die Zeile: "träumen wir den gleichen Traum,Glück, Gesundheit,
bessres Leben, Reichtum" aus, dass man sich weder gesund noch reich, noch
glücklich fühlt.

da eröffnen sich einem interessante Gedanken, wenn man mal wirklich über
diesen Brauch nachdenkt...gerne mit beschäftigt LG ginnie
__________________
© Bilder by ginton

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 06.01.2017, 08:25   #3
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
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Liebe Chavali,

schön, mal wieder etwas von dir zu lesen.
Es sind die Illusionen, die Träume, die uns im Leben positv leben lassen, dafür sorgen, dass die Hoffnung nicht schwindet.
Meist werden sie ( unsinnigerwesie) an ein neues Jahr geknüpft.
Dies hast du hier aufgenommen.
LG von Koko
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Alt 06.01.2017, 16:07   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi ginnie,

mir gefällt, dass und welche Gedanken du dir gemacht hast
Genau das ist der Punkt:
Irgendwie fühlt man sich immer in der Pflicht, sich zum neuen Jahr etwas vorzunehmen,
das dann doch meist nicht eingehalten wird.
Und auch viele Hoffnungen sich nicht erfüllen.
Aber der Mensch bleibt insgesamt immer Optimist - und das ist gut so.


Liebe Koko,

du siehst das genauso und das ist gut. Vielen Dank dir!


Herzliche Grüße euch beiden,
Chavali
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