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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 18.07.2017, 19:03   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard Ich war ein Kind

Hallo zusammen,


Liaras Text und die darauf folgenden Kommentare haben mich sehr berührt.

unbegreiflich


Daraufhin fiel mir dieser Text ein, der aber nichts mit meiner eigenen Kindheit
oder Leben zu tun hat
Der Inhalt hat auch nichts mit Liaras Text zu tun - es ist einfach eine
Weiterführung der Gedanken.....



Ich war ein Kind

Ich war ein Kind und sah noch nicht
die Grausamkeit der Menschen,
wenn sie die Tiere quälten
und danach sich vermählten.

Ich war ein Kind und wusste nichts
von Lug, Betrug und Schande,
wenn sie sich auf die Schulter hauten
und falsch sich in die Augen schauten.

Ich war ein Kind und wollte nur
geliebt sein alle Tage,
den Kuss der Mutter spüren,
des Vaters leises Führen.

Erwachsen werden fiel mir schwer.
Als Kind ist man voll Hoffnung,
dass alles gut und richtig sei.
Die Eltern sah ich fehlerfrei.

Und spät erst habe ich erkannt,
als Guter läuft man vor die Wand.
Du musst die Ellenbogen richten!
Wenn nicht, wird gnadenlos
man dich vernichten.




__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.07.2017, 23:43   #2
mallarme
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 20.03.2017
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 299
Standard

Liebe Chavali,
find es schon eine interessante Antwort
auf das Gedicht von Liara.

Allerdings gefällt mir die erste Strophe nicht so recht,
mit dem Tiere quälen und dann vermählen das erscheint
mir trotz der guten Reims ein wenig weit hergeholt.

Und auch der Übergang von der vierten in die fünfte S.,
da fehlt irgend wie etwas. Da erwartet man zumindest was
anderes danach, nicht gleich die brutale Aussage der
Vernichtung die mir an dieser Stelle auch etwas überzogen
erscheint.
Eher eventuell, das die Eltern einen mal enttäuscht haben.

Aber sonst gut gemacht, gern gelesen.
Beste Grüße
mallarme
mallarme ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2017, 00:05   #3
Cheeny
Melody of Time
 
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
Standard

liebe chavali,

ich fühle mich unendlich geehrt - DANKE!

Liara
Cheeny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2017, 12:01   #4
Kokochanel
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Ich schließe mich Mall an, liebe Chavali.
Allerdings sehe ich die "Vernichtung", die mir auch ein wenig scharf erscheint, nicht nur auf die Eltern beschränkt. Auch Kinder können im Umgang miteinander grausam sein. Mobbing gibt es schon im Kindergarten. Und die, die sich nicht wehren, sind als erstes dran.
Jeder hat,denke ich ,diese Erfahrung gemacht.

Das Ellenbogenausfahren bedeutet nicht, dass ein Guter zum Bösen wird ( wobei mir das Wort gut in diesem Zusammenhang auch nicht so gefällt. Eher vielleicht schwach...) Auch ein Guter ( ich bleibe jetzt mal dabei) lernt dazu und wenn er seine Ellenbogen nur zur Verteidigung ausfährt, dann finde ich das legitim..
So habe ich jedenfalls mein Kind auch erzogen und meinen Enkel nun auch.

Ich habe es, da ich auch eher ein ruhiges Kind in der Gruppe war, das sich zurücknahm, selbst erfahren. Ein erheblich größerer Junge hat mich immer gemobbt. Als er irgendwann auch noch zuschlug, hat er Bekanntschaft gemacht mit Grimms Märchen, die ich mir gerade in der Bücherei ausgeliehen hatte.
Danach, denn Grimms war ein echter Erfolg, habe ich mir nie mehr was gefallen lassen. Würde mich aber nun nicht zu den Bösen zählen.

Meine Tochter habe ich , so wie ich es auch als Kind lernte, zum Kampfsport geschickt. Die Welt wird nicht besser und die Menschen nicht netter.
Auch sie konnte und musste es im Schulbus leider einsetzen, als 4 Mädchen sie festhielten und würgten. Ich habe ihr immer gesagt, nimm dir den Anführer und den Vetreter, dann machen die Mitläufer nix mehr. Hat geklappt. Die böse Anführerin, die unsere Nachbartochter krankenhausref schlug, hatte nach dem sportlichen Einsatz meiner Tochter die Hand gebrochen und die andere die Nase. Nie wieder haben sie meine Tochter angefasst.
Dabei ist sie der sozialste Mensch, den ich kenne, arbeitet ehrenamtlich in der Seelsorge und hat sich immer für Schwache eingesetzt. Ein richtig gutes Mädchen, das man aber eben nur nicht würgen sollte.

Lächeln von Koko
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Alt 19.07.2017, 16:07   #5
Chavali
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Lieber mall, liebe Liara, liebe Koko,

vielleicht sind meine Worte auch zu krass gewählt, ich wollte keine Diskussion über Gut und Böse auslösen.
Es waren einfach Gedanken, die ich weitergeführt habe, mit dem Ziel, es könnte so oder ähnlich in manchen Teilen
der Gesellschaft zugehen.
Sicher kann man nicht verallgemeinern, das war auch auch nicht Sinn der Sache.

Dass es nicht nur schwarz oder weiß gibt, ist mir bekannt
Deswegen nehmt den Text als das, wozu ich ihn bestimmt und im Eingangspost auch hingewiesen habe:

Gedankenspiele ohne konkreten Bezug auf irgendwelche tatsächlichen Ereignisse.


Hab mich gefreut über eure Reaktionen!
Vielen lieben Dank und Grüße
Chavali

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Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2017, 20:01   #6
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Chavali,
mit dem "Vorwort zur Entstehung" des Gedichtes hast Du zum "Gedankenweiterspinnen" eingeladen und wahrlich einen Treffer gelandet.
Ich finde quälten und vermählten gar nicht so abwegig. Heute und besonders in den reichen Ländern bekommt man vom "Tierequälen" zur Hochzeit nichts mehr mit. Es wird nur noch prunkvoll serviert. In vielen anderen Ländern, auch zu meiner Kinderzeit, mussten etliche Tiere daran glauben und nicht selten erfolgten Tierschlachtungen qualvoll, weil sie im "ersten Schlag" misslungen sind. Ich erinnere es noch sehr genau.
Auch der tiefe Glaube des Kindes an das Gute (in Eltern und grundsätzlich auch in allen Erwachsenen) ist gut unterstrichen.
Wenn ich als Kind Nachbarinnen über andere lästern hörte, konnte ich mir nie vorstellen, dass jemand etwas über meine Mutter sagen könnte, usw, usw.

Die Erziehung allein reicht meistens nicht aus, weil jede Zeit ihre eigenen Tücken hat. Ein jeder "boxt" sich dann im Alleingang durch und lernt das Wie und Wann nur durch Erfahrung - so meine Meinung.

Hab ich sehr gern gelesen und dabei an mich, meine Kinder und auch an die Kinderzeit meiner Eltern und Großeltern nachgedacht.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2017, 14:15   #7
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Liebe Dana,

über deinen verstehenden Kommentar habe ich mich sehr gefreut,
weil es genau das ist, was ich mit meinen Zeilen ausdrücken wollte.

Ganz lieben und lichen Dank dafür!

Mit lieben Grüßen
Chavali
__________________
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