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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 06.04.2017, 18:23   #1
Eisenvorhang
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Gewöhnliche Kuhschelle

Auf dieser bunten Wiesenflur,
da stand so fett 'ne weiße Kuh.
Ich ging halb sieben gegen Uhr,
bei warmen Wind und sagte "Muh".

Die Kuh war klug - schien unbesonnen,
sie hat mich gar nicht wahrgenommen.
Ihr Schwanz, der zuckte zweimal kurz,
und strich im Wind sacht hin und her.

Wer hätts gedacht? Sie ließ nen Furz!
Und hinterließ ein "Tränenmeer";
ich weinte lang, da war der Sturz,
und lag am Boden sorgenschwer.

Ich hörte es nur ganz kurz Schnaufen,
da ließ die Kuh 'nen dicken Haufen!
Ihr Dünger fiel hektisch in Schnelle,
auf die "Gewöhnliche Kuhschelle".

Wie herrlich dieses Land doch ist!
Wo weiße feiste Kühe stehen!
Das Tier, im Freien fleißig schisst,
ich muss öfter aufs Land raus gehen!

Geändert von Eisenvorhang (06.04.2017 um 18:31 Uhr)
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Alt 10.04.2017, 18:03   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hallo Eisenvorhang,

nix für ungut, aber diesen Text finde ich nicht besonders gelungen und das hat mehrere Gründe.
Da sind zum einen einige metrische Patzer in den Strophen 4 und 5, zum anderen finden sich in diesem Text auch z.T. unglückliche Formulierungen, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler. Das werde ich noch näher begründen.

Mir ist aufgefallen, dass der Text in der Mitte der zweiten Strophe bis zum Ende der dritten der Paarreim durch einen Wechselreim substituiert wird.
Ebenfalls im Wechselreim ist die 5. Strophe.
Kann man so machen, wirkt aber inmitten einer Strophe doch mehr unglücklich beim Lesen.

Auf dieser bunten Wiesenflur, (Kein Komma)
da stand so fett 'ne weiße Kuh. (das 'ne ist keine schöne Formulierung)
Ich ging halb sieben gegen Uhr, (Eine schreckliche Inversion, kein Komma)
bei warmen Wind und sagte "Muh". (es muss warmem heißen, Dativ oder du nimmst "im")

Die Kuh war klug - schien unbesonnen, (entweder zwei Bindestriche oder zwei Kommata)
sie hat mich gar nicht wahrgenommen.
Ihr Schwanz, der zuckte zweimal kurz, ("Ihr Schwanz" steht doch schon da, wieso dann noch mal "der"?)
und strich im Wind sacht hin und her. (das ist metrisch und grammatisch grenzwertig)

Wer hätts gedacht? Sie ließ nen Furz! (wieder "nen" siehe oben, diesmal ohne Apostroph, dito "hätts")
Und hinterließ ein "Tränenmeer"; ("Tränenmeer" auch in Anführungszeichen weit hergeholt)
ich weinte lang, da war der Sturz, (ah ja, da war plötzlich ein Sturz, wo kommt der denn her?)
und lag am Boden sorgenschwer. (auch eine Inversion, aber kann man mal machen)

Ich hörte es nur ganz kurz Schnaufen, (Du hörtest "es" schnaufen oder du hörtest "ein" Schnaufen, schlechte Formulierung)
da ließ die Kuh 'nen dicken Haufen! (wieder 'nen, diesmal mit Apostroph)
Ihr Dünger fiel hektisch in Schnelle, (Die Kuh kackt also Dünger? Metrik nicht in Ordnung xXxxXxxXx)
auf die "Gewöhnliche Kuhschelle". (auch hier ist die Metrik nicht Ordnung, liegt aber am Eigennamen xXxxXxx)

Wie herrlich dieses Land doch ist! (Kein Ausrufungszeichen sondern ein Komma am Ende, denn (s.u.))
Wo weiße feiste Kühe stehen! (dieser Nebensatz kann so grammatisch nicht alleine stehen)
Das Tier, im Freien fleißig schisst, (Warum das Komma nach Tier? Da gehört keines hin, das Verb "schissen" gibt es nicht)
ich muss öfter aufs Land raus gehen! (hier ist die Metrik nicht in Ordnung, xXXxxXxXx)

Wie du siehst, gibt es nur an einer einzigen Zeile nichts auszusetzen.

Die Idee mit der "Kuhschelle" war gut und lustig, aber der Text wirkt wie mit groben Nägeln schnell zusammengeschustert.

Es tut mir leid, dass ich nur die dahinter stehende Idee lobend erwähnen kann, aber den Tatsachen entsprechend kann ich nur empfehlen, den Text noch einmal gründlich zu überarbeiten.

Diese Kritik ist bitte nicht persönlich zu nehmen, sondern richtet sich ausschließlich an deinem Text aus (s.o.).


Trotzdem gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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