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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 30.01.2010, 17:47   #1
Chavali
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Helle Pracht rings um mich her;
mein Gesicht brennt heiß.
Zweifel macht den Abschied schwer;
und der Schnee so weiß.


Auf dem kalten Firn mein Arm,
ich fühl Kühle steigen;
spür mein Herz nur leise schlagen,
Ruhe sich verzweigen.


Wie ein Schmetterling im Schnee...
Meine Sinne schwinden;
Wind bedeckt mich eiseskalt -
wird mich jemand finden?


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Alt 30.01.2010, 18:37   #2
ginTon
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liebe chavi,,

hey das ist ein schönes Werk,, alles verliert sich in der Weite und Kälte, das
man selbst einen Schmetterling (der natürlich für vieles stehen kann) suchen
müsste...

alles scheint so einheitlich und frostig zu sein, dass sich alles unreal anfühlt und
nur der Herzschlag und die glühenden Wangen erinnern, das man atmet...

schönes Werk,, natürlich wird man immer gefunden (um die Frage zu beant-
worten) man muss nur lang genug warten können...

liebe grüße gin
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 30.01.2010, 20:00   #3
Chavali
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Lieber gin,
Zitat:
schönes Werk,, natürlich wird man immer gefunden (um die Frage zu beant-
worten) man muss nur lang genug warten können...
Vielleicht hätte ich den Text besser in "Liebe..." einstellen sollen?
Du hast mit deiner Interpretation einen Teil meiner Intention abgedeckt, nicht schlecht

Hab Dank dafür!
Lieben Gruß,
Chavali
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Alt 30.01.2010, 20:12   #4
ginTon
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liebe chavi,,

Zitat:
Vielleicht hätte ich den Text besser in "Liebe..." einstellen sollen?
ja, persönlich finde ich ihn dort besser aufgehoben,, da der Text an sich mir so
gar nichts Düsteres vermittelt...es liegt natürlich bei dir, ihn umzustellen ..

freue mich natürlich das ich mit meiner Intention der deinigen sehr nahe kam,
freut mich sogar sehr

also bis denne liebe Grüße ginn
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Alt 30.01.2010, 20:20   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Liebe Chavali,

da gäbe es nun mehrere Interpretationsmöglichkeiten.

Der Wanderer, der sich in den Bergen verirrt hat und dem kalten Schnee nicht mehr entkommen kann und der merkt, daß es zu Ende geht, weil ihn die Kälte zu überwinden droht.
Zuerst brennt die Kälte heiß ins Gesicht, dann übermannt ihn die Erschöpfung, er sinkt zu Boden und die Kälte kriecht ihm langsam in die Glieder, bis sein Herz nur noch langsam schlägt.
Die Sinne schwinden ihm allmählich und er spürt nur noch den kalten Wind und seine letzten Gedanken sind, ob ihn jemand finden wird.

Die Metapher des Schmetterlings übersetze ich dabei mal als Bild für ein zartes Wesen in einer extremen Umwelt.

Eine andere Möglichkeit wäre die, einer gestorbenen Liebe, die quasi erfroren ist.
Auch hier würden die Bilder passen, denn wenn man merkt, daß eine Liebe zu Ende geht, kann man dies auch mit einer Kälte, nämlich einer Gefühlskälte, umschreiben.
Auch der Schmetterling würde wieder zum Symbol eines zarten Wesens, s.o., denn auch die Liebe ist ein empfindliches und zerbrechliches Gut, was schnell erfrieren kann.
Und die abschließende Frage wäre dann eine Frage der Angst und Unsicherheit: Wird mich und meine Liebe jemals jemand finden?

Wie du siehst, lassen deine Zeilen einen großen Spielraum für Interpretationen, und vielleicht habe ich ja auch ganz daneben gelegen.

Auf jeden Fall ist eine große Wehmut zwischen deinen Zeilen erkennbar.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 05.02.2010, 18:42   #6
Chavali
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Lieber Faldi,

du hast dir viel Mühe gegeben mit der Interpretation meines Textes über den verlorenen Schmetterling.
Zitat:
Wie du siehst, lassen deine Zeilen einen großen Spielraum für Interpretationen,
Natürlich sind einige Deutungen möglich, ich finde, das sind immer die etwas besonderen Gedichte, die das zulassen
Zitat:
Auf jeden Fall ist eine große Wehmut zwischen deinen Zeilen erkennbar.
Das war meine Absicht.

Hab lieben Dank und Gruß,
Chavali


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Alt 06.02.2010, 11:28   #7
a.c.larin
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hallo chavali,

bin froh , dass ich diese gedicht doch noch gefunden habe!
ich hatte es kurz gelesen und dann war es mir wieder "entschlüpft"...

mir gefällt schon einmal der titel - eine sehr schöne metapher ist das!

(real würde man wohl kaum einen schmetterling im schnee finden, weil sich diese wechselwarmen tiere ja sofort verkriechen, sobald es kälter wird. ich bin mir gar nicht sicher, ob es überhaupt schmetterlinge gibt, die so überwintern können)

eben darum gefällt mir ja das bild: die verlorenheit des Lyrichs kommt dadurch sehr gut zum ausdruck. ob die "helle pracht" unter diesen umständen nicht sogar zur "grellen pracht" werden müsste?

berührt und verzaubert,
larin
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Alt 12.02.2010, 21:03   #8
Chavali
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Liebe larin,

ich bin sehr erfreut über deine lobenden Worte.
Zitat:
berührt und verzaubert,
Vielen Dank!
Zitat:
die verlorenheit des Lyrichs kommt dadurch sehr gut zum ausdruck.
ob die "helle pracht" unter diesen umständen nicht sogar zur "grellen pracht" werden müsste?
Wäre eine Möglichkeit, würde die Intensität noch verstärken. Danke für die Idee, ich denk darüber nach

Liebe Grüße,
Chavali
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