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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 30.01.2012, 15:59   #1
Falderwald
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Standard Von der Reizung des Brechzentrums


Von der Reizung des Brechzentrums


An all die gottverdammten Besserwisser
mit ihrer scheingeheiligten Moral,
ihr alkoholgetränkten Wasserpisser,
ab heute dürft und könnt ihr uns einmal.

Das ganze Scheißsystem geht in die Binsen
dank liberaler Wirtschaftsdiktatur,
die Banken wollen Zinsen, Zinsen, Zinsen,
woher nehmt ihr die Kohle dafür nur?

Ach ja, ihr habt ja eure dummen Sklaven,
die schuften hier bei Niedriglohn im Dreck
für all die europäischen Enklaven,
die Euromittel heiligen den Zweck.

Das arme Griechenland wird unterdessen
als Schuldensündenbabel hingestellt,
die Wirtschaft dort entspricht fast der von Hessen,
man sieht, das ist der Untergang der Welt.

In Grönland werden alle Gletscher schmelzen,
ist klar, bei -35°,
die Motten schwitzen dort schon in den Pelzen,
hier fiebert nur das Klimasyndikat.

Das böse Terrornetzwerk al-Qaida
bedroht die ganze Welt nun permanent,
das braucht der Ami für die Energie da
und auch für manchen Krieg als Argument.

Hier sieht man die in allen Rezepturen
perverse Ausgeburt der Politik,
korrupte, machtbesessne Wirtschaftshuren
im Geiste der modernen Republik.

Ab heute werden wir es uns erlauben,
die Dinge so zu sehen, wie sie sind,
wir werden euren Lügen nicht mehr glauben,
sie schwinden bald schon wie ein Furz im Wind.


Falderwald
. .. .



__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 31.01.2012, 08:37   #2
Chavali
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Ach, Faldi,

ich kann dich gut verstehen.
Für uns Dichter ist die Feder (die Tastatur des PC ) unsere Waffe, um Missstände aufzuzeigen.
Wir fühlen uns besser, gesagt zu haben, was uns politisch und gesellschaftlich gegen den Strich geht.
Das ist gut für uns, bewirkt aber gar nix, leider

Ich habe kein Talent, um politische Gedichte zu schreiben.
Du hast davon reichlich.

Deswegen begnüge ich mich auch mit einem zustimmenden Kopfnicken zu dem von dir angesprochenen
und in gekonnter Manier verdichteten Thema.

Bravissimo


Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 31.01.2012, 16:23   #3
a.c.larin
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hallo falderwald,

ich muss gestehen, ich bin eigentlich kein freund politischer gedichte, dieses aber "gefällt" mir - wenn das wort dafür nicht so unpassend wäre.
der zorn, der dahinter schwingt ist wohl auch angemessen.
leider wird er - das hat ja chavali schon bemerkt, kaum etwas ändern.

die arbeitswelt in europa wird härter, ist härter geworden.
allerdings ist das noch lange nichts gegen die bedingungen, die in der dritten welt vorherrschen. (hab unlängst einen videoclip gesehn über die art und weise, wie in indien schuhe produziert werden - zum gruseln!)
vielelciht ist es doch so,wie mir mal jemand, der beruflich viel auf der welt herumreist, erklärte: wir jammern ( noch) auf hohem niveau!
ob nun inidizien zu erkennen sind, dass sich hier eine verhältnisumkehr ankündigt, vermag ich nicht zu sagen, aber eines ist klar: auf der welt herrscht starkes ungleichgewicht und jeder, der was hat, fürchtet, es zu verlieren.
wenn die sozialen spannungen weiter wachsen, kann das zu einem gefährlichen brand führen.
das ist ein übliches gruppendynamisches phänomen: wenn der druck in einer gesellschaft steigt, werden "sündenböcke" gesucht. ( da sind wir in der emotionalen entwicklung gar nicht so weit weg von den brandopfern der alten hochkulturen)
heute sind wir "zivilisierter" - es lassen sich auch mediale tötungen vornehmen.

die politiker nur zu verteufeln könnte letztlich dazu führen, dass niemand mehr führen will - und die, die es dann noch wollen, sind erst recht die teufel.....

für mich macht es keinen sinn, den fokus alluzsehr auf die schlechten dinge zu richten. man muss sie im blick haben, gewiss.
fokussieren sollte man trotzdem in der anderen richtung.
das unterbewusstsein hält sich nämlich an die bilder, die wir ihm vorhalten und steuert sie genau an.....

dein gedicht ist gut und passgenau geschrieben.
und trotzdem wünsche ich mir, dass du dich ein kleines bisschen geirrt hast, was den düsteren blickwinkel betrifft.

in diesem sinne: möge nicht so heiß, gegessen werden, wie wie alle kochen!
lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 03.02.2012, 21:32   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

ja, manchmal muss das raus, vor allem wenn es leicht fließt, wie dieser Text. Dann hat es vorher mal wieder kräftig rumort und die Gedanken, die einen beschäftigten, suchen eine Formulierung, um sie aufs Papier zu bringen und für die Nachwelt festzuhalten.

Mehr wird das nicht bringen, da gebe ich dir vollkommen Recht.
Der Dichter kann wirklich nur mit der Feder auf die Dinge zeigen.
Aber das ist wohl auch seine Aufgabe, zumindest empfinde ich das so für mich.

Ich habe die Gedichte von Kurt Tucholsky jetzt schon mehrfach gelesen, weil sie mich immer wieder faszinieren und in eine ferne Zeit entführen, von der wir eigentlich wirklich wenig wissen.

Seine Hauptschaffenszeit war von kurz vor dem ersten Weltkrieg bis 1935 und das war schon eine schlimme Zeit.
Aber durch seine Gedichte wird es möglich, an den damaligen (politischen) Ereignissen und der Gesellschaft teilzuhaben.
Er hat m. E. ein ganz großes Werk hinterlassen.

Einige mögen ihn überhaupt nicht, weil er sich den Linken zugewandt hat.
Das war aber nur eine Notwendigkeit in seinem Kampf mit der Feder gegen die Nationalen.

Nein, es hat nichts genützt, aber es könnte uns heute nützen, um nie wieder dieselben Fehler zu machen, die unsere Vorfahren einst machten.
Und damit ist doch auch schon etwas erreicht, oder?

Dankefein fürs "Bravissimo" und das Lob...


Servus larin,

ich fange mal hinten an...

Ich wünschte mir auch, daß dies alles nur ein Irrtum wäre, doch ich befürchte, gar nicht so weit an den Tatsachen vorbei geschrieben zu haben.

Du sagst ja selbst, daß dieser Text passgenau geschrieben wurde, denn es stehen ja dort überwiegend Dinge, die wir von den Medien täglich um die Ohren gehauen bekommen.

Zitat:
die arbeitswelt in europa wird härter, ist härter geworden.
allerdings ist das noch lange nichts gegen die bedingungen, die in der dritten welt vorherrschen. (hab unlängst einen videoclip gesehn über die art und weise, wie in indien schuhe produziert werden - zum gruseln!)
vielelciht ist es doch so,wie mir mal jemand, der beruflich viel auf der welt herumreist, erklärte: wir jammern ( noch) auf hohem niveau!
Ich höre das Argument von der dritten Welt immer wieder, aber ich finde es nicht angebracht, weil es darum gar nicht geht.
Wenn unsere Bedingungen härter würden, damit es der dritten Welt im Gegenzug besser ginge, dann könnte ich damit ja noch klaglos leben, aber das ist ja eben nicht der Fall. Hier geht es immer schlechter und dort bleibt der Zustand, so wie er immer war.
Und das kritisiere ich, mehr nicht und dafür gibt es Verantwortliche.

Zitat:
ob nun inidizien zu erkennen sind, dass sich hier eine verhältnisumkehr ankündigt, vermag ich nicht zu sagen, aber eines ist klar: auf der welt herrscht starkes ungleichgewicht und jeder, der was hat, fürchtet, es zu verlieren.
Das ist richtig und ich finde, dagegen ist auch nichts einzuwenden, es ist sein gutes Recht.
Wenn wir mal anfangen würden, daß Ungleichgewicht so zu verändern, daß das untere Niveau angehoben wird, wäre schon etwas erreicht.
Wenn das Ungleichgeweicht aber so ausgeglichen werden soll, daß nur das obere Niveau sich nach unten bewegt und sich somit dem unteren, wenn auch (noch) ganz langsam, nähert, dann ist da etwas nicht in Ordnung und dann darf das auch ausgesprochen werden, ohne daß es als Jammern auf hohem Niveau ausgelegt wird.

Zitat:
wenn die sozialen spannungen weiter wachsen, kann das zu einem gefährlichen brand führen.
Oh ja, dem stimme ich vorbehaltlos zu.
Die ersten Anzeichen sind ja schon vorhanden und deshalb sollte dem entgegengewirkt werden.
Es geschieht aber nichts dergleichen, ganz im Gegenteil, die Stimmung wird immer weiter aufgeheizt und zwar in einem fatalen Sinne, weil es auf der politischen Ebene keine nennenswerten Erfolge zu verzeichnen gibt.

Im Gegenteil, jedes Mal wenn man denkt, es kann doch jetzt nicht mehr schlimmer kommen, setzt irgendwer noch einen oben drauf und wenn gar nix mehr läuft, muss sich je nach Laune der Golfstrom abkühlen oder, ganz aktuell zur Zeit, erwärmen.
So genau wissen sie es aber auch nicht...

Zitat:
das ist ein übliches gruppendynamisches phänomen: wenn der druck in einer gesellschaft steigt, werden "sündenböcke" gesucht. ( da sind wir in der emotionalen entwicklung gar nicht so weit weg von den brandopfern der alten hochkulturen)
Nun ja, aber irgendjemand muss ja verantwortlich dafür sein.
Und in den meisten Fällen sind es die politischen Führer, die versagt haben, denn ein zufriedenes Volk wird nicht aufbegehren, von Vereinzelten mal abgesehen, die gibt es ja immer.
Zitat:
heute sind wir "zivilisierter" - es lassen sich auch mediale tötungen vornehmen.
An wem liegt das denn?
An den "medialen Mördern" oder an dem blöden Publikum, was sich an den Skandälchen aufgeilt und damit die Einschalt- oder Auflagenquoten in die Höhe treibt?
In der neoliberalen Marktwirtschaft ist alles möglich: Der Kunde bekommt das exklusiv ins Haus geliefert, was er gerne haben möchte, nicht wahr?
Er muss nur dafür zahlen können...

Zitat:
die politiker nur zu verteufeln könnte letztlich dazu führen, dass niemand mehr führen will - und die, die es dann noch wollen, sind erst recht die teufel.....
Jetzt muss ich aber mal lachen. Diese Spezies wird niemals aussterben.
Die hat es gegeben, als die Menschen noch auf den Bäumen lebten und die wird es noch geben, wenn sie wieder auf Bäumen leben (wenn sie sich nicht vorher mit der Keule alle gegenseitig die Birne eingeschlagen und ausgerottet haben).

Zitat:
für mich macht es keinen sinn, den fokus alluzsehr auf die schlechten dinge zu richten. man muss sie im blick haben, gewiss.
Das Problem dabei ist, es gibt leider momentan aus dieser Richtung von guten Dingen nichts zu berichten.
Ich suche verzweifelt, doch ich finde einfach nichts.

Was ist gut?

Daß z. B. die Teuerungsrate in Deutschland erstmals seit einiger Zeit wieder unter ein gewisses Niveau gefallen ist?
Da haben wir der bösen Inflation doch wieder mal ein Schnippchen geschlagen, nicht wahr?
Na klar, meine Lebenshaltungskosten verteuern sich um 2 %, mein Einkommen steigt nicht, aber die Inflation haben wir fest im Griff.
Nur daß die Inflation ja die Ursache aller Preissteigerungen ist, wird nicht dabei erwähnt. Ist ja auch eigentlich logisch, oder? Aber die Teurungsrate!

Zitat:
fokussieren sollte man trotzdem in der anderen richtung.
Und aus dem Grunde tun unsere Politiker und die Medien das auch.
Sie verkaufen uns die bittere Wahrheit im schönen Gewande von positiven Allegorien, um die Stimmung nicht in eine ungünstige Richtung zu beeinflussen.
Und das funktioniert.
Man muss es nur anders fokussieren.
(Nimm das jetzt bitte nicht persönlich, ich weiß ja, wie du das gemeint hast. )

Zitat:
das unterbewusstsein hält sich nämlich an die bilder, die wir ihm vorhalten und steuert sie genau an.....
Eben. Und deshalb: Alles ist gut.

Zitat:
in diesem sinne: möge nicht so heiß, gegessen werden, wie wie alle kochen!
Richtig. Aber so richtig kräftig ablästern dürfen wir doch auch mal, oder?
Wir haben doch sonst mit denen nix zu lachen...

Und bezahlen müssen wir den ganzen Mist auch noch, also lasst mich doch einfach manchmal darüber schreiben.

Ich freue mich aber, daß dir der Text, obwohl es unpassend ist, "gefallen" konnte und bedanke mich für die vorgebrachten Gedanken...


Vielen Dank für eure Kommis...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 09.02.2012, 20:02   #5
Dana
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Lieber Faldi,

hier fühle ich einen gesunden und befreienden Zorn, der treffender nicht sein kann.
Du zeigst Dinge und Machenschaften auf, die regelmäßig durch die Medien gehen und ein einziges Ziel verfolgen: Das Volk soll glauben, was den Machenschaften der Wirtschaftsmacht dient, also muss es belogen werden.
Das Schlimme daran ist, es funktioniert, zumindest noch!!!
Einst über den Konsumrausch, so lange die Finanzen vorhanden waren und jetzt über Anklage des Bösen, über die Bedrohung von Bösen.
Als ob DIE jemals die Menschen und ihr Wohlergehen im Auge gehabt hätten. Als sie mit vollen Händen gaben, dann nur, um das Doppelte zu kassieren. Und jetzt bedrohen uns angeblich "Ländchen", ja, sogar das Klima und gegen die gilt es Krieg zu führen, mit welchen Waffen auch immer.
Am leichtesten schaffen sie es mit Steuern, Preiserhöhungen und Hetzkampagnen gegen Wehrlose.

Die Werbung schlägt stündlich auf die Menschen ein, suggeriert, was sie haben müssen und zugleich soll man bedenken, wie gut es uns doch noch im Vergleich geht.

Doch bevor ich mich zu sehr aufrege, komme ich lieber auf dein gekonnt umgesetztes Gedicht zurück, das schon alles gesagt hat - ganz und gar einer echter, guter Falderwald.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 12.02.2012, 20:08   #6
Falderwald
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Liebe Dana,

das Leben ist schon seltsam.

Wenn ich mir vorstelle, wie heute medienwirksam versucht wird, den Menschen zu erzählen, was sie brauchen um glücklich zu sein, dann überfällt mich einen großes Grausen, weil nämlich viele diesen ganzen Müll auch noch glauben, bzw. sich so davon manipulieren lassen, daß sie zum Teil gar nicht mehr anders können, da sich bestimmte Dinge schon so in ihrem Unterbewusstsein festgesetzt haben, als wären sie die einzig wahren Alternativen für eine Verbesserung des eigenes Lebens.

Niemand hat im Auge, die Lebensqualität des Menschen wirklich zu verbessern, aber alle wollen nur sein Bestes - sein Geld.
Diese kleinen bedruckten Bezugsscheine für alles und jeden, wenn du genug davon besitzt.

Deshalb möchten auch die meisten Menschen soviel wie möglich von diesen Scheinchen ihr eigen nennen.
Das Geld wird angelegt (oder damit spekuliert) und soll sogenannte Zinserträge bringen.
Jetzt muss man sich aber einmal fragen, wo diese Zinsen denn nun herkommen?
Ich meine, wenn fünf Leute 100.000 € auf die Bank bringen, dann macht das zusammen 500.000 €. Und diese fünf erwarten dann, daß sich ihr Geld vermehrt.
So, als hätten die kleinen Scheinchen alle kleine Muschis und Schniedelchen und könnten immer munter und fröhlich für Nachwuchs sorgen.

Aber so ist es ja nicht. Betrachten wir einmal ein ganz einfaches Zinsmodel:

Die Bank verleiht diese 500.000 € erst einmal weiter und nimmt ihrerseits Zinsen für das gewährte Darlehen.
Diese Zinsen sind natürlich höher, als jene, die der Anleger auf sein Kapital bekommt, immer, ist doch klar.
Den Gewinn streicht die Bank ein und je geschickter diese agiert, um so höher liegt die Spanne.
Nun wissen wir aber immer noch nicht, wo die Zinsen für das von der Bank gegebene Darlehen her kommt.

Nehmen wir einmal an, dieses Darlehen bekommt ein ranghoher Politiker für den Eigenheimbau.
Der bekommt dann nicht die o. a. 5 x 100.000 €, für die es ja für den Anleger bis zu 7,25 % Zinsen jährlich gibt, sondern der bekommt dann die 500 x 1000 € von den Omis, Opis, Muttis und Papis, die ein paar € als Sicherheit auf ihr Sparbüchlein zurücklegen wollen und 0,5 % Zinsen per anno dafür erhalten.

Ach ja, und die Zinsen für das Darlehen stammen dann aus den künftigen Arbeitsleistungen unseres Politikers.
Und von wem werden die bezahlt?

Genau, von den ganzen Omis, Opis, Muttis und Papis, die entweder eine karge Rente bekommen oder ihr Geld immer noch im täglichen Wettbewerb sauer verdienen müssen.

Selbst schuld, nicht wahr?
Wir leben ja schließlich in einer modernen Leistungsgesellschaft. Die hätten ja auch was Besseres werden können, so wie unser o.a. Darlehensnehmer.

Und wenn sie selbst mal etwas brauchen?
Dann können sie ja mal zu ihrer Bank gehen, nicht wahr?
Vielleicht dürfen sie dann ihr Girokonto mal um 100 € überziehen.
Ist doch was, oder?

Ja, die kommen an unser Geld und zwar auf alle möglichen und unmöglichen Arten und Weisen.
Steuern werden sogar versteuert und Zinsen werden verzinst. Aber keiner fragt, wo das alles herkommen soll.

Verrückte Welt. .. .


Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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