Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Strandgut > Beschreibungen

Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 28.11.2014, 18:06   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Maori



U
nbewohnt war diese Insel,
als die Kanus angelegt
an die Ufer des Pazifik,
wo ein Sturm vorüberfegt.

Ihre Mienen wildbewegt,
die Gesichter schwarz bemalt,
trafen sie auf diesen Strand,
hatten Waffen in der Hand.

Und die Boote schmückten Segel,
maskengleich ihr Angesicht,
tanzend mit sich selbst im Fieber,
flirrend war das Abendlicht.

In dem Land der weißen Wolke
legten ihre Boote an,
siedelten in kleinen Gruppen,
gründeten ihr Askaban.



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (03.12.2014 um 11:39 Uhr) Grund: thx ;-))
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2014, 11:41   #2
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Liebe Chavi,
ja das waren und sind sie heut noch, unsere Maoris. Wild, ungezügelt und heißblütig. In den Gesichtern tragen sie Tattoos, die alle eine wichtige Bedeutung haben.
Sie zeigen, von welchem Stamm der Träger ist, welchen Eltern er abstammt und welchen Rang er einnimmt. Jedes Kringelchen, jedes Symbol bedeutet was.
Heutzutage wird schon auch Farbe verwendet, besonders von den Gruppen, die für Touristen ihre Rituale vorführen.
Ich möchte schon seit Jahren ein Gedicht über mein schönes Heimatland schreiben, aber es will mir einfach nicht gelingen. Ich bin tief emotional, wenns um meine Heimat geht und nie schien mir ein Text gut genug, um all das gebührlich einzufangen.
Über Dein Werk freu ich mich sehr.

LG aus dem 'Land of the long white cloud'
von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2014, 15:26   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe Lai,

danke! Dein Kommentar hat mich sehr erfreut
Wieder noch etwas mehr über dieses faszinierende Land und seiner Ureinwohner gelernt.

Liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2014, 15:30   #4
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Chavali

Lustige Vorstellung, wie diese Leute "mit wildbewegten Mienen in kleinen Gruppen siedelten"!

Vielleicht ein kleiner Hinweis auf jene, welche "mit unbeteiligten Mienen in großen Gruppen U-Bahn fuhren"?

Mit virtuellem Mienenspiel mein Boot rudernd
wolo

P.S. Mit "legten sie am Ufer an" könnte man vermeiden, dass "die Boote" streng genommen zum Subjekt des folgenden Satzes "siedelten in kleinen Gruppen" wird. Kann man mMn aber so lassen, passt zum übrigen Stil.

Gruss
wolo

Geändert von wolo von thurland (02.12.2014 um 15:34 Uhr)
  Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2014, 16:41   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo wolo,

ja da hast du wohl recht: Eine unfreiwllige Humoreinlage

Danke für deine Rückmeldung! Hab mich sehr gefreut!

LG Chavali (unbemalt )
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2014, 23:18   #6
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
Benutzerbild von Lailany
 
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
Standard

Jetzt meld ich mich nochmal zu Wort hier, liebe Chavi...
wenn Du, oder sonst jemand daran interessiert ist, es gibt einen Film, der knallhart, schonungslos, aber auch ehrlich und offen aufzeigt, was in vielen Maori-Familien leider noch heute abgeht.

"Once Were Warriors" von Lee Tamahori
nach einem Buch von Alan Duff (Sohn eines europäischen Vaters und einer Maori Mutter)

Ist einer meiner Allzeitfavoriten, unbedingt sehenswert, aber nichts für zarte Gemüter. Dafür steckt zu viel Wahrheit drin.
Der Film hat zu Recht 19 internationale Erste Preise bekommen.

"Deeply affecting uncompromising and undeniably powerful story of a contemporary Maori family." (Zitat eines Filmkritikers)

Der Film war noch vor 7 Monaten auf Platz 12 in der 'Best Movies'-Liste in bester Gesellschaft mit Klassikern wie 'Pulp Fiction', 'The Silence of the Lambs' usw.
Ich hab ihn auf CD und mindestens schon 8x gesehen. Er hält mich noch immer und jedes Mal wieder regungs- und atemlos an den Stuhl gefesselt.

LG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (03.12.2014 um 00:37 Uhr)
Lailany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.12.2014, 11:31   #7
Sanssouci
Flötist
 
Benutzerbild von Sanssouci
 
Registriert seit: 14.11.2014
Ort: Mittelhessen
Beiträge: 198
Standard

Hi Chavali!
Auch mir gefällt dein Maori-Gedicht.
Darf ich trotzdem eine Kritik anbringen? Ich darf!

Ein bisschen zuviel ihre finde ich (S2 Z1+4, S3 Z1, S4 Z2, Z4)!

Vorschlag:
hatten Waffen in der Hand (S2, Z4)
Und die Boote schmückten Segel (S3, Z1)

Und noch eine Idee:
trafen statt traten (?) (S2, Z3)

Was meinst du?

Sehr gern gelesen und kommentiert.

Grüße von Sanssouci
Sanssouci ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.12.2014, 11:33   #8
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Liebe Lai,

das sind ja sehr interessante Infos. Danke dafür!
Den Film muss ich mir mal raussuchen im Netz.
Mich interessiert eh alles, was mit irgendwelchen Ureinwohnern zu tun hat.
Wie es damals war und wie sie heute leben. Und wo es überhaupt noch welche gibt.

Hier der Wiki-Link zum Film Die_letzte_Kriegerin

und

die-letzte-kriegerin


Lieben Gruß,
Chavi



edit:

Huch während ich Lai geantwortet habe, bist du mir dazwischen gerutscht,
lieber Sanssouci

Freut mich, dass dir der Text gefällt.
Deine Vorschläge sind absolut überdenkenswert - ich meine, dass ich einiges (wenn nicht gar alles )
übernehmen werde.

Danke dir

LG Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (03.12.2014 um 11:40 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.12.2014, 20:37   #9
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.419
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

Hi chavilein,

interessantes Gedicht, wie ich finde. bei den bemalten Gesichtern musste ich
sofort an die z.Zt. sehr in Mode gekommenen Tattoos der Maori denken, die
man sich zwar auf den Körper auftragen darf, die aber als Gesichtsbemalung
verboten sind, aufgrund des Brauchtums der Maori, (hab ich zumind. mal geh.)
Zitat:
Unbewohnt war diese Insel,
als die Kanus angelegt
an die Ufer des Pazifik,
wo ein Sturm vorüberfegt.
Finde ich gut die Strophe...
Zitat:
Ihre Mienen wildbewegt,
die Gesichter schwarz bemalt,
trafen sie auf diesen Strand,
hatten Waffen in der Hand.
Finde ich auch gut, statt "hatten" würde ich "trugen" benutzen, is aber i.o so...

Zitat:
Und die Boote schmückten Segel,
maskengleich ihr Angesicht,
tanzend mit sich selbst im Fieber,
flirrend war das Abendlicht.
Diese Strophe passt auch, mitunter "maskengleich im .." dann verschmilzt die
ganze Szenerie,

Zitat:
In dem Land der weißen Wolke
legten ihre Boote an,
siedelten in kleinen Gruppen,
gründeten ihr Askaban.
Ok, gefällt mir auch...Askaban kenne ich iwie nur von Harry Potter, dachte düs
is Fiktion. Gibs das wirklich?

hat mir gut gefallen , liebe Grüße ginnie
__________________
© Bilder by ginton

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (03.12.2014 um 20:40 Uhr)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2014, 14:06   #10
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi ginnie,

Zitat:
..Askaban kenne ich iwie nur von Harry Potter, dachte düs
is Fiktion. Gibs das wirklich?
Ja. Das ist richtig.
Aber ich benutzte diesen Begriff als Metapher für Traumland - ein Land, eine Insel, unentdeckt zuerst und dann (wie beschrieben) besiedelt.
Außerdem diente es mir als Reimwort

Danke dir! Hab mich gefreut über deinen Beitrag!

Liebe Grüße,
chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:52 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg