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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 13.01.2013, 10:32   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Reise ohne Ende

Ich wollte mich in weiche Worte weben
und selig schmiegen an der Stimme Klang,
wie losgelöst in jeder Zeile schweben,
mit welcher mir die Melodie gelang.

Ich wollte mich an hohe Werke wagen,
ein wahrlich Lauschender in seinem Drang,
das so Gewordne in die Welt zu tragen,
zu teilen, was dem guten Geist entsprang.

Wie wollte ich in wundervoller Weise
mich ganz verschenken an das wahre Lied,
doch ohne Ende scheint die weite Reise
an jenen Ort in mir, wo dies geschieht.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (08.07.2013 um 23:56 Uhr)
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Alt 13.01.2013, 10:53   #2
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.996
Standard

Oh Erich,

wie wehmütig poetisch!
Wie weich gewebt deine Worte! (auch durch die teilweise gleichen Anfangsbuchstaben - ich weiß jetzt grad nicht, wie man das nennt )
Wie sehnsuchtsvoll nach Poesie wünschend!

Und doch hast du selbst - meine ich - es längst in diese Liga, an diesen Ort,
an dem man sich ganz dem Poetentum hingeben kann, geschafft.

Ich kenne keinen zeitgenössischen Dichter, der das von sich sagen könnte.

Bewundernd,
Chavali


__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 13.01.2013, 12:24   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Wie ein Kristall,
der funkelnd überall
und selbst schon unter Tage lebt,
bevor in Erich aus dem Berg erhebt.

Mein spontaner Gedanke, Erich.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 13.01.2013, 17:58   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
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Hi, Chavi!

Das mit den gleichen Wortanfängen (Anlaute) nennt man Alliteration, auf dt. Stabreim.

Danke für dein Lob, aber ich erkenne einige Stellen im Gedicht, wo mir ein wirklich weicher Fluss nicht so ganz gelungen ist - also bei weitem nicht auf Rilkeniveau...

Hi, Thomas!

Danke für den freundlichen Vierzeiler: Sah mich gleich als Zwerg in einer Mine die Spitzhacke schwingen, tief im Berg, gleich unter der Halle des Bergkönigs...

LG, eKy
__________________
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Geändert von Erich Kykal (13.01.2013 um 18:50 Uhr)
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Alt 13.01.2013, 20:39   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
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Hi Erich,

wenn du es so siehst... Ich hatte an etwas großes und erhabenes gedacht, aber Zwerge sind lustiger.

Im Ernst, es ist sehr schön.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
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Alt 13.01.2013, 20:52   #6
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber "großer, ganz großer Zwerg",

dein Gedicht ist wohl weich, zauberhaft und unser aller Streben sehnt sich nach diesem Ort!
Du bist bereits dort und minderst seinen Wert! Sei ehrlich, du willst dort ganz alleine sein.

Es kann durchaus passieren, dass eine "Müllsortiermaschinerie" eingesetzt werden muss, wenn wir nachkommen. Stelle sie am "Stadttor" auf.

Die Reise dorthin bleibt aber schön, du "Wegweiser".

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 14.01.2013, 16:25   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Thomas, Dana!

Ich schwelge in soviel Lob! Vorsicht - nicht, dass ich größenwahnsinnig werde!!!

Vielen Dank! eKy
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Alt 14.01.2013, 18:06   #8
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Sah mich gleich als Zwerg in einer Mine die Spitzhacke schwingen, tief im Berg, gleich unter der Halle des Bergkönigs...

LG, eKy
Spitzhacke? Wenn Hacke, dann schon "Lyrikhacke", bei dem Namen...

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.01.2013, 18:49   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
Standard

HI, Fridolin!

Was meinst du mit "bei dem Namen"? (Und, nebenbei gesagt - eine "Lyrikhacke" sollen meine Gedichte nun wirklich nicht sein!!!)

Das Bild mit dem Zwerg war ja nur eine spontane Reaktion auf die Wirkung von Thomas kleinem Antwortgedicht, welches inhaltlich ein solches Bild nahelegt. Und Zwerge arbeiten in ihren Minen nun mal mit Spitzhacken...

Nicht, dass wir da jetzt eine Grundsatzdiskussion draus machen müssen...

LG, eKy
__________________
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 25.01.2013, 21:10   #10
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Lieber Erich,

du weißt, wie tief ich mich vor deiner Lyrik verbeuge, ich brauche das nicht zu wiederholen. Auf die Lyrikhacke bin ich in Verbindung mit deinem Namen gekommen, aus dem man das Wort "Lyrikhacke" bilden kann. Ich verstehe das im Sinne eines Spruches meines Lehrers:

Ein ständiges Ackern der Sprache gebührt,
bei Trägheit wird sehr schnell die Brache gespürt

Mit anderen Worten, so wie der Gärtner mit Hacke und Rechen und anderen Gerätschaften seine Beete bestellt und Pflanzen pflegt, so muss auch der Dichter an seiner Lyrik arbeiten, ständig ackern, fürs Grobe eben mit der Lyrikhacke. Ich habe meine Lyrikhacke sehr nötig und bei meinen Reimerein stänig im Einsatz.

In dem Begriff "Lyrikhacke" kann ich nichts Ehrenrühriges sehen, wenn du das anders siehst, bitte ich um Entschuldigung.

LG Fridolin
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