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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 21.06.2014, 05:10   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Noch'n Sonett aus dem Urlaub - Fünfminutensonett

In fünf Minuten ein Sonett verfassen,
in einer guten Stunde einen Kranz,
das wär wahrhaftig ein besondrer Tanz,
doch mit Verlaub, das würd zu mir nicht passen.

Ich will viel lieber an den Texten feilen,
ein Kranz verschafft mir keine Stimulanz,
in Kränzen steckt oft sehr viel Redundanz,
mir reichen bei Sonetten vierzehn Zeilen.

Doch während ich an diesen Zeilen schreibe,
lass ich die Stoppuhr probeweise laufen.
Mir ist, als ob mich das Geticke foppe

und hektisch gar zu größrer Eile treibe.
So bleibt erst Zeit, mal wieder durchzuschnaufen,
als ich am Schluss nach fünf Minuten stoppe.

Geändert von Friedhelm Götz (21.06.2014 um 11:12 Uhr)
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Alt 21.06.2014, 10:54   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Fridolin!

Sehr schön geschrieben, aber in fünf Minuten können sich doch ein paar Flüchtigkeitsfehlerchen einschleichen:

S3Z1 - Stilistisch besser: "doch während ich an diesen Zeilen schreibe,"

S3Z2 - Besser Punkt am Ende.

S3Z3 - Neuer Satz beginnt groß.

S4Z1 - "...zu größrer Eile..." Zudem Wortwiederholung "mich" mit S3Z3. Alternative: "und hektisch gar zu größrer Eile treibe". Auch hier wäre ein Punkt am Zeilenende anstatt eines Kommas überdenkenswert.

S4Z2 - Schöner: "mir bleibt erst Zeit, mal wieder durchzuschnaufen,"

Sehr gern gelesen und bearbeitet! Meine Sonette brauchen im Schnitt ca. 20 Minuten pro Stück, aber nach längstens drei am Stück fühle ich mich mental ermüdet. Die von dir erwähnte Redundanz bei Kränzen empfinde auch ich als störend, deshalb bilden bei mir (Sonettreihe "Kater Max") nur die jeweiligen Anfangszeilen der ersten 14 Sonette zuletzt die "Summa" (so nenne ich mein "Meistersonett light"...).
Zur Zeit arbeite ich gerade an einer Sonettsammlung unter dem Themenkreis "Peccata mortifera - Die sieben Todsünden".

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (21.06.2014 um 11:34 Uhr)
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Alt 21.06.2014, 11:18   #3
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo eky,

ja, da habe ich bei den Fünfminuten doch etwas geschlampt und deine Anregungen gleich umgesetzt, aber diesen Vorschlag:

S4Z2 - Schöner: "mir bleibst erst Zeit, mal wieder durchzuschnaufen,"

geändert, da die Betonung auf "mir" die Zeile trochäisch machen würde. Auf deine "Sieben Todsünden" bin ich gespannt.

LG Fridolin
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Alt 21.06.2014, 11:37   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi nochmal!

Ich meine, den von dir erwähnten Satz kann man auch so betont lesen:

"mir bleibt erst Zeit, mal wieder durchzuschnaufen,"

So war es auch gedacht - aber im Sinne jeglicher Vermeidung möglicher Missverständnisse gestehe ich gern ein, dass man bei deiner Version diesbezüglich nun nichts verwechseln kann.

Die fett gedruckten Stellen in meinem oberen, ersten Kommi waren übrigens nicht als Betonung gedacht (solltest du dies so interpretiert haben), sondern sollten nur die Stellen zeigen, die ich geändert hatte.

LG, eKy
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Geändert von Erich Kykal (21.06.2014 um 11:40 Uhr)
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Alt 25.06.2014, 11:06   #5
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
Standard

Hallo Fridolin,

in fünf Minuten ein solches Sonett auf die Beine zu stellen, ist ein schon eine beachtliche Leistung oder aber eine kühne Behauptung (Spaß muss sein).
Es gefällt mir gut, wie du das Thema umgesetzt hast und an den formalen Dingen gibt es auch nichts zu kritisieren.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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