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Alt 26.07.2017, 16:28   #1
Chavali
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Beiträge: 13.001
Standard Das Wasser-Chaos

Wassermassen wälzen sich
mit Getöse durch die Stadt,
brechen sich durch kleine Gassen,
machen gar die Brücken platt!

Kleine Bäche werden größer,
wachsen sich zu Flüssen aus,
und die Wellen unterspülen
manches feste Elternhaus.

Weggerissen sind die Bäume,
Pflastersteine, Gartenzelt,
in die Keller läuft die Brühe,
Feuerwehren rasch bestellt!

Menschen rennen schon in Panik
um ihr Leben, um ihr Gut,
in den Herzen brennt Verzweiflung,
in den Augen steht die Wut.

Trägt die Schuld daran ein Gott?
Vielleicht gar ein Monstertier?
Nein, die Schuld an diesem Chaos
haben Menschen so wie wir!







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.
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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (27.07.2017 um 08:52 Uhr) Grund: 2 worte
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Alt 26.07.2017, 17:56   #2
ginTon
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Hi Chavilein...

interessantes Gedicht und vor allem Tagesaktuell. Man könnte fast
meinen die Brühe steht uns schon bis zum Hals. Ich habe gestern einen
Bericht über eine Inselgruppe, müsste jetzt lügen, Südpazifik oder so
gelesen, da haben die Ureinwohner einen Antrag auf Umsiedlung gestellt,
weil die Inseln wohl vom Meer überspült werden...So ähnlich ist es nat.
auch mit Flüssen, wie du es in deinem Text hier beschreibst.

Vor allem gefällt mir das Ende mit der Frage, ob man dafür wirklich einen
Gott, eine natürliche Macht o.ä verantwortlich machen kann, wenn man
eigentlich die Schuld beim Täter finden kann.

gerne gelesen und darüber nachgedacht. liebe grüße ginnie
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Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 26.07.2017, 19:32   #3
Chavali
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Beiträge: 13.001
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Hi ginnie,
Zitat:
interessantes Gedicht und vor allem Tagesaktuell.
aktuell, ja, das war der Auslöser, gerade,
weil das hier in meinem Bundesland so schlimm ist.
Aber auch alle anderen Hochwasser und Überschwemmungen durch plötzliche sintflutartigen Regenfälle
sind damit gemeint.
Und überhaupt alle von Menschenhand verursachten und forcierten Klimakatastrophen...
Zitat:
gerne gelesen und darüber nachgedacht
Das freut mich, danke dir

Liebe Grüße,
Chavali
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Alt 27.07.2017, 14:37   #4
Thomas
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Beiträge: 3.375
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Liebe Chavali,

ich kenne die konkret Situation nicht genau, aber es ist wohl so, dass die Natur eine sehr große Gewalt ist (was wir oft vergessen), und sich deshalb die Frage nach der Schuld nicht einfach beantworten lässt. Wir wollen als rationale Wesen immer gerne einen Schuldigen finden, aber oft ist es dann nur eine Sündenbock.

Liebe Grüße
Thomas
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Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 27.07.2017, 17:12   #5
Kokochanel
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Liebe Chavali,

sicherlich den Unwettern geschuldet, die viele Teile Deutschlands die letzten Wochen heimgesucht haben. Praktisch kann man sicherlich Gründe finden: Betonieren der Flussläüfe, zuviel Ozon ect. ect. Der Mensch hat ein Paradies bekommen. Und er ist dabei, es zu zerstören.
LG von Koko
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Alt 27.07.2017, 19:00   #6
Chavali
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Lieber Thomas,
Zitat:
sicherlich den Unwettern geschuldet,
ja, natürlich, die Frage am Schluss ist auch nur rhetorisch gemeint.
Danke, dass du geschaut und kommentiert hast

Liebe Koko,
Zitat:
es ist wohl so, dass die Natur eine sehr große Gewalt ist (was wir oft vergessen), und sich deshalb die Frage nach der Schuld nicht einfach beantworten lässt.
Das kann man nicht erwarten, nein
Es ist eher so, dass der Klimawandel - wodurch er auch immer entstanden ist - als Auslöser für
die vielen Wetterphänomene angesehen wird.
Aber Klimawandlungen gab es schon seit Millionen von Jahren.
Mein Text ist auch eher eine Verarbeitung der Dinge, die um die Regenkatastrophe
hier in der Gegend passiert sind.
Danke auch dir


Liebe Grüße euch beiden,
Chavali

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Alt 29.07.2017, 07:54   #7
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hei Chavali,

ein immer wieder aktuelles Thema - leider. Aber wichtig genug, um darum herum zu dichten.

Ich habe dein Gedicht - sieh es bitte als eine Anregung - an einigen Stellen verändert. Wenn dir etwas davon gefällt, bitte schön.


Wassermassen wälzen sich
mit Getöse durch die Stadt,
zwängen sich durch enge Gassen,
machen gar die Brücken platt!

Kleine Bäche werden größer,
wachsen sich zu Flüssen aus,
und die Wellen unterspülen
manches fest gebaute Haus.

Weggerissen werden Bäume,
Pflastersteine und noch mehr,
in die Keller läuft die Brühe,
rastlos kämpft die Feuerwehr.

Menschen rennen voller Panik
um ihr Leben, um ihr Gut,
in den Herzen brennt Verzweiflung,
in den Augen steht die Wut.

Und es wird erneut geschehen,
machtlos ist die Kreatur,
so kann es nicht weitergehen,
achtet endlich die Natur.


Liebe Grüße
Sid
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Alle meine Texte: © Sidgrani

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
Sidgrani ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.07.2017, 19:31   #8
Chavali
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Lieber Sid,

es freut mich, dass du dich mit dem Text beschäftigt hast.
Deine Tipps passen sehr gut und ich schaue, was ich davon übernehmen möchte.
Besonders die letzte Strophe aus deiner Feder gefällt mir!

Nun ist der Text beileibe kein Meisterwerk - ich hatte versucht, meine momentane Gefühlslage
bei der Sichtung der Wasserkatastrophe und den Reaktionen der betroffenen Menschen
einzuordnen und zu verarbeiten.


Vielen lieben Dank dir!
LG Chavali
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