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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 09.06.2016, 19:37   #1
juli
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Standard Die Flucht vor Sauron

Die Flucht vor Sauron


Die Suchenden verirrten sich im Nebel,
der dunkle Herrscher Sauron raubt den Glanz,
und Orks zerreißen Fleisch und drehen Knebel
in alles Friedliche zu einem Todestanz.
Das Blut fließt nun in Strömen und lässt niemand ganz.

Für Elben, Zwerge, Menschen heißt es fliehen.
Der Krieg ist da, Verbranntes zeigt Gesicht
und lässt sie über Berge, Wüsten, Meere ziehen.
Wo gibt es Helles wie ein Kerzenlicht
und nicht Gemeines, welches hinterrücks ersticht?

Es fliegen die Gedanken und sie jagen
in eine sternenlose Finsternis.
Der Mut verwandelt sich nun in Verzagen
und Herzen füllen sich mit Bitternis.
Wie sich das Leben weiterdreht ist ungewiss.


Geändert von juli (10.06.2016 um 11:58 Uhr)
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Alt 10.06.2016, 04:45   #2
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Liebe SciFi Sy
das ist wieder eins von deinen ganz Phantastischen!
Wie wünschte ich mir, so was würde mir einmal einfallen! Mein Hirn werkelt dafür anscheinend viel zu nüchtern.

Das "befinden" in Z1 ist mir ein wenig zu vage gewortet. Was meinst du zu
"verirrten sich im Nebel" ... absichtlich verirrten, denn das war vorher und ist Einleitung in die Szene. JETZT sind sie dort und ab jetzt gehts los.

In S2 Z5 würd ich
und nicht Gemeines, welches hinterrücks ersicht
schreiben, das ist sprachlich schöner formuliert.

Bei den ss und ß haben sich einige Fehler eingeschlichen. Aber hier zu verbessern, dazu fühle ich mich nicht berufen, damit hab ich selbst meine Schwierigkeiten, denn das, was man mir in der Schule eingebläut hat, stimmt teilweise nicht mehr seit eurer saublöden Rechtschreibreform, die unnötig wie ein Kropf für DE und Ö war und demnach für Neuseeland noch weit unrelevanter.

Die Ausrufezeichen braucht es nicht, die würde ich allesamt durch einen Punkt ersetzen. Deine markante Wortführung ist ausdrucksstark genug.

Interessantes Reimschema, tadellos durchgezogen. Prima!

Für mich ist alles vorhanden, was mich zufriedenstellt: zerfetzte Leiber, viel Blut, viel Böses. Ja, das mag ich!

Sehr gern gelesen und besenft.

LG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal
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Alt 10.06.2016, 10:04   #3
juli
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Liebe Lailany,

Ich habe in meinem Leben schon viele Male "Herrn der Ringe" gesehen, und da geht es nicht immer zartbesaitet zu. Was wäre das Gute ohne das Böse, letztendlich sind es Geschichte und Märchen, die Faszination auf mich ausüben. Wie bei uns im Leben.

Hier habe ich eine kleine Szene bedichtet, wie es weitergeht kann jeder für sich selbst weiterspinnen, (oder man kennt ja auch das Ende vom "Herrn der Ringe". )

Das "verirrten" ist klasse, dann habe ich eine gute Einleitung. Und für : "und nicht Gemeines, welches hinterrücks ersticht" bin ich dir auch dankbar.

Tja, die vielen ss oder ß, da ist die Rechtschreibreform auch an mir vorbeigetrudelt, Chavali ist mir in diesen Fällen immer mutig zur Seite gestanden, aber sie ist nicht da. Ich vermisse sie schon. Ich habe die 1S. letzte Zeile mit einem Punkt versehen, und die 3S. letzte Zeile auch. Aber bei der 2.S letzte Zeile habe ich ein Fragezeichen gelassen, finde ich besser. Was rede ich, ich habe alle Ausrufezeichen weggemacht.

Danke für deinen Kommentar und deine Erdnüsse, die waren wertvoll!

Liebe Grüße aus dem friedlichen Auenland Schleswig - Holstein sy



Geändert von juli (10.06.2016 um 12:00 Uhr)
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Alt 11.06.2016, 14:43   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sy!

Ich wusste nicht, dass du wie ich ein Fan von Tolkien bist!

Allerdings wärest du dann nicht "Scifi-Sy", wie Lai behauptet, sondern natürlich "Fanta-Sy"!

Ich hoffe, du kennst auch die Bücher (du schriebst nur von "gesehen"), denn diese beinhalten noch so viel mehr als die Filme.
Diese - so gut sie insgesamt sein mögen - weisen gewisse Mängel auf und sind zum Teil doch ziemlich gekürzt!

Der schlimmste Schnitzer in den Filmen in meinen Augen: Die Umgebung der Stadt Minas Tirith: Den Pellenor haben sie bis Osgiliath, der zerstörten Stadt, ausgedehnt!
Dabei ist im Buch von Feldern, Obstgärten, Höfen und Dörfern im Hügelland um die Stadt die Rede, was ja auch logisch wäre, denn wo sonst bekäme die Stadt die nötige Nahrung her?
Im Film sieht es ob der leeren Wiesen und weitgehenst unbewohnten Gegenden so aus, als würden die Bewohner von Luft leben, denn es gibt auch keine Karawanen zur und von der Stadt, die das täglich Notwendige brächten!
Zu menschneleer also dieser Schauplatz, zu wenig kultiviertes Land im Reich der Menschen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (18.08.2016 um 10:26 Uhr)
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Alt 13.06.2016, 21:54   #5
juli
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Hallo eKy,

Klar bin ich ein Fan von Tolkien, ich habe die drei Bücher verschlungen und alles um mich herum ist versunken.

Ich finde Bücher immer besser als, die Verfilmungen. Bücher erlauben der eigenen Phantasie ihre Bilder, meist bin ich in Filmen erschrocken, wie brutal die Kampfszenen sind. Ich bin nicht aus Zucker, aber ich finde durch Kriegsbilder und wie Menschen sterben, verändert sich das eigene Erleben. Die Zeit wo Menschen unschuldig sind, in dem Sinne, daß sie keinen Medien ausgesetzt sind ist wohl vorbei und weltfremd. Aber zurück zu den "Herrn der Ringe". Auch sie sind kriegerisch, märchenhaft, zart und kreativ zu gleichen Zeit.

Mein Gedicht zeigt auch eine düstere Szene, in der Elben, Zwerge und Menschen fliehen. Ich weiß am Ende landen sie auf den Schiffen. Das wäre Stoff für ein Happy End und für ein ein neues Gedicht.

Ja, die Bücher sind viel viel ausführlicher! Die Ents werden viel besser beschrieben, deren Bäume und Wälder! Überhaupt alles!

Minas Tirth ? Darauf muß ich mal bei nächsten Mal wenn ich den Film sehe achten.....

Liebe Grüße von der Fantasie sy und der Scifi - sy warum nicht mal klotzen
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Alt 13.06.2016, 23:07   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sy!

Bei Edoras ist es im Film ja das Gleiche: Stadt auf dem Hügel, und drumherum bis an die Berge im Hintergrund sonst keine Menschen!

Fressen die dort Gras wie ihre Pferde??

So schön diese neuseländischen Landschaften ja sind, aber sie sind menschenleer! Wer baut das tägliche Obst und Gemüse an und das Getreide für das Brot?

Einzig im ersten Film, im Auenland, sieht man Felder - die Hobbits rennen sogar durch eins, um dem Bauer Maggot zu entkommen, nachdem sie ihm Gemüse geklaut haben!
Danach nur noch große, aber leere Landschaften! Nein, das ist ein eindeutiger Mangel in dieser Verfilmung.

Und klar - wenn sie nichts vom Inhalt gestrichen oder zusammengefasst hätten, dann hätten sie sechs Filme drehen müssen! Aber fehlen tut's dem Kenner doch!

LG, eKy
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2016, 10:23   #7
juli
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hey eKy,

"Der kleine Hobbit" wurde ja auch verfilmt, und das Buch ist wirklich dünn. Daraushaben die 3 Teile gedreht. So manches dazu erfunden zum Beispiel, die Liebe zwischen dem Zwerg und der Elbin. Aber ich gebe mich auch gerne Geschichten hin, was solls. Zum Beispiel Radagast wie er mit seinem Kaninchenschlitten die Orks abhängt der ist sowieso spitze!

Beim "Herrn der Ringe" hat mich Neuseeland beeindruckt, die Berge, besonders haben mir die Feuer die auf den Bergspitzen angezündet wurden um eine Nachricht zu verbreiten, gefallen.

Das Auenland finde ich auch gut, es erinnert mich an die Schleswig - Holsteinische Schweiz. Jedem echten Schweizer würden diese kleinen Hügel die Augen verderben, aber hier sind sie gemütlich, es fehlen nur noch die Grashügelhäuser der Hobbite. Die Szene wo die 4 Hobbite aus dem Auenland fliehen und Merry und Pippin noch Gemüse rauben ist köstlich, im wahrsten Sinne des Wortes.

Danke das du mir geschrieben hast, und für deine Adleraugen, denen nichts entgeht.

Liebe Grüße sy


Geändert von juli (14.06.2016 um 14:48 Uhr)
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Alt 31.07.2016, 20:10   #8
Chavali
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Liebe sy,

einfach toll, was ich hier zu lesen bekomme!
Ich will gar nicht auf Einzelheiten eingehen, das würde nur den Gesamteindruck verwischen.
In den Kommis wurde schon alles gesagt.

Du solltest eine Gedichtesammlung herausgeben mit deinen schönsten und spannendsten
Fantasietexten

Sehr gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 01.08.2016, 23:34   #9
ginTon
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Hallo Sy,

ich schaue die Filme hin und wieder immer mal wieder gerne. Vor allem auch
die neueren Hobbit Teile. Gelesen habe ich das Buch leider noch nicht, ob-
wohl ich dieser Art v. Büchern eigentlich gar nicht so abgeneigt bin.

das Gedicht gefällt mir, es wurde ja nun schon viel dazu gesagt. einziges manko
finde ich persönlich ist die Überschrift, meineserachtens gibt es in dem Film
nicht eine Stelle wo irgendjemand vor Sauron geflohen ist, vielmehr wurde ja der
Kampf Gut gegen Böse eher immer noch glorifiziert. oder meinst du eine spezielle
Szene in der Handlung des Filmes oder des Buches?

ansonsten sehr gerne gelesen LG gin
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© Bilder by ginton

Ohne dich, gehe ich [N]irgendwo hin!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 02.08.2016, 12:40   #10
Wodziwob
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Hallo Syranie,

ich habe den Herrn der Ringe erst sehr spät gelesen, nach der Verfilmung der ersten Teils genauer gesagt, vermutlich weil ihn alle gelesen haben, ich weiß es nicht. Das Buch hat mich gefesselt und in seinen Bann gezogen, weil es im Grunde ein großes Gleichnis der Menschheitsgeschichte ist und sehr viel Philosophie beinhaltet. Die Verfilmung finde ich relativ gut gelungen, nur vom dritten Teil war ich enttäuscht, zu viel Schlachtengetümmel und am sich endlos hinziehenden Ende triefender Kitsch, anstatt die Zerschlagung der kleinen "Diktatur" in der Heimat durch die unermüdlichen Heimkehrer filmisch umzusetzen... eine vertane Chance. Aber nun, vielleicht ist den Filmemachern einfach das Geld ausgegangen.

Auch Dein Gedicht lese ich als Gleichnis das gegenwärtige Weltgeschehen betreffend, es ist erstaunlich, wie erschreckend zutreffend es die Situation und deren Folgen erfasst. Zeitloser Tolkien...

Liebe Grüße
Wodziwob
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